Absolut unberechenbar
PARIS. Ashleigh Barty und Marketa Vondrousova bestreiten das Pariser Damen-Finale.
Hätte man vor den French Open 2019 auf diese Damen-Finalpaarung gewettet, hätte man sich eine goldene Nase verdienen können. Ashleigh Barty (23), immerhin Nummer acht der Welt und demnächst zwei oder drei, trifft heute (15 Uhr, ORF Sport+) auf Marketa Vondrousova, jene Tschechin, die im WTA-Ranking auf Position 38 aufscheint. Die 19-Jährige hat erst einen Titel auf der WTA-Tour zu Buche stehen – 2017 in Biel.
Das Damen-Tennis bleibt absolut unberechenbar, das gilt auch für Episoden eines Matches. Allein der Spielfilm des Semifinales von Barty gegen die 17-jährige Amanda Anisimova (WRL-Nr. 51), deren Höhenflug gestoppt wurde, hatte es in sich. Barty schaffte auf dem Weg zum 6:7, 6:3, 6.3-Sieg das unfassbare Kunststück, im verlorenen ersten Satz eine 5:0- und 40:15-Führung aus der Hand zu geben.
Wende statt Ende
"Manchmal passieren Dinge, die nicht vernünftig erklärbar sind. Ich bin stolz auf mich, dass ich mich aus dem Schlamassel rausgezogen habe", war Barty erleichtert.
Einzigartig ist so ein kurioser Matchverlauf übrigens nicht. Heuer im April hatte Tara Moore auf Juniorinnen-Ebene ihr Kämpferherz "ausgepackt". Die Britin war in der ersten Runde des ITF-Events in Sunderland gegen die Französin Jessika Ponchet 0:6, 0:5 und 30:40 zurückgelegen. Nach abgewehrtem Matchball sollte Moore noch 0:6, 7:6 (7), 6:3 gewinnen. "Ich habe nie am Sieg gezweifelt", sagte die Glückliche nachher. Nicht ohne Augenzwinkern, versteht sich.
Moores Aufholjagd war trotzdem nicht die spektakulärste in der Tennis-Geschichte. Die Amerikanerin Barbie Bramblett verwandelte in der 2. Quali-Runde der US Open 1983 sogar einen 0:6, 0:5, 0:40-Rückstand gegen Landsfrau Ann Hulbert in einen Erfolg. Die damals 18-jährige Bramblett wehrte damals die Kleinigkeit von 18 Matchbällen ab.
Hier in Paris war auch Vondrousovas Finaleinzug nicht friktionsfrei. Beim 7:5, 7:6 (4) gegen Johanna Konta (Gbr/WRL-Nr. 26) musste sie drei Satzbälle abwehren. Mittlerweile ganz normal, oder? (alex)
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