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Weltklasse! Thiem kämpfte sich ins Semifinale

Von Alexander Zambarloukos   13.November 2019

"Let’s go, Dominic!" Das britische Publikum hat sich gestern verstärkt auf die Seite von Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem geschlagen. Der 26-Jährige riss die 17.500 Fans in der Londoner O2-Arena von den Sitzen, 48 Stunden nach seinem 7:5, 7:5-Sieg über Roger Federer (Sui) wies der Lichtenwörther bei den ATP-Finals die nächste Legende, den 16-fachen Grand-Slam-Triumphator Novak Djokovic, in die Schranken.

Der "Dominator" gewann einen denkwürdigen Krimi nach 2:50 Stunden 6:7 (5), 6:3, 7:6 (5) und steht damit als erster Semifinalist fest. Seit 1970 (damals in Tokio) gibt es dieses Turnierformat, so weit ist noch kein rot-weiß-rotes Ass (auch nicht Thomas Muster) vorgestoßen. Ein historischer Triumph, der Thiem mit 215.000 US-Dollar und 200 Weltranglistenpunkten versüßt wird.

"Das ist ein Riesenerfolg"

"Ich bin sehr stolz und überglücklich. Es war ein überragender Abend, das ist ein Riesenerfolg für mich", strahlte Thiem, der – auf Risiko getrimmt – mit krachenden Grundlinienschlägen und enormer Nervenstärke glänzte. Der im Tiebreak verlorene erste Satz hatte ihn überhaupt nicht aus der Spur geworfen. er nahm dem "Djoker" das Service zum 2:0 und den zweiten Durchgang mit 6:3 ab. Im Entscheidungs-Set gab Thiem zwar zwei Breaks (zum 1:0 und 6:5) aus der Hand, im zweiten Tiebreak drehte er aber in imposanter Manier nach 1/4-Rückstand den Spieß um – 7/5. Anschließend ließ er sich jubelnd zu Boden fallen.

Roger Federer, mit sechs Titeln Rekord-Weltmeister, hat seine Chance auf den siebenten Streich gewahrt. Der "Maestro" erfüllte mit dem 7:6 (2), 6:3-Erfolg über Berrettini (Ita) die Pflicht . Der 38-Jährige trifft morgen auf Djokovic. Nur der Sieger kommt weiter. Dieses "Duell der Giganten" findet zum 49. Mal statt, es ist die erste Begegnung seit dem epischen Endspiel von Wimbledon, wo der Serbe nach Abwehr von zwei Matchbällen mit 13:12 im fünften Satz die Oberhand behielt.

London bekommt also seine Fortsetzungsgeschichte serviert – auf Hartplatz statt auf Rasen, 22,5 Kilometer vom Schauplatz des Grand-Slam-Klassikers entfernt.

"Ich habe schon ein paar Tage, vielleicht sogar Wochen gebraucht, um diese Niederlage zu verdauen", gesteht Federer: "Aber ich habe trotzdem ein großartiges Turnier gespielt. Jetzt bin ich aufgeregt, mich wieder mit Novak messen zu können." Mit dem festen Vorsatz, im Head-to-head auf 23:26 zu verkürzen.

Der Schweizer will seiner Linie treu bleiben: "Es geht darum, meine Leistung zu bringen. Das Match gegen Berrettini war ein wichtiger Schritt", sagte "König" Roger, der vor den Augen seiner Frau Mirka eine stolze Serie prolongiert hat. In der Geschichte der ATP Finals verlor Federer noch nie sein zweites Gruppenmatch. 17:0 Siege stehen zu Buche.

Irgendwann werden sich die Legenden in den Ruhestand verabschieden. Federer (38), Rafael Nadal (33) und Djokovic (32) sind im Spätherbst ihrer Karrieren angelangt, die potenziellen Thronfolger liegen bereits auf der Lauer: Daniil Medwedew (21), Thiem (26), Stefanos Tsitsipas (23), Alexander Zverev (22). "Man braucht sich um das Tennis keine Sorgen zu machen. Wenn der Erste, der in den 1990ern geboren worden ist, einen Grand-Slam-Titel gewinnt, wird die Wachablöse endgültig stattfinden", ist Thiem überzeugt.

Der Klasse des Weltranglistenfünften hat es der Österreichische Tennisverband zu verdanken, sich aussichtsreich um eine Wild Card für das Davis-Cup-Finalturnier 2020 bewerben zu können. Die Veranstalter wollen die Topspieler präsentieren, eine Entscheidung fällt am 23. November.

Der Liveticker, präsentiert von tennisnet.com, zum Nachlesen:

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17. April 2024