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"Wie kann man nur so deppert sein?"

Von Christoph Zöpfl, 01. Oktober 2014, 00:04 Uhr
"Wie kann man nur so deppert sein?"
Sonniges Gemüt trotz Regenwetter: Katrin Lang mit einem Gastgeschenk des Wirts – eine Dosis "Gaisberg-Salz". Bild: chz

SALZBURG. Ironman-Abenteuer: Katrin Lang aus Hellmonsödt ist am 11. Oktober auf Hawaii Oberösterreichs "Iron-Lady".

Vor zwei Jahren hat Katrin Lang aus Hellmonsödt in Klagenfurt ihren ersten Triathlon über die atemberaubende Ironman-Distanz (3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,195 Kilometer laufen) ins Ziel gebracht, heuer konnte sie eines der wenigen Tickets für den Ironman-Klassiker auf Hawaii ergattern. Am 11. Oktober wird sie auf den Südsee-Inseln ihren sportlichen Lebenstraum verwirklichen. Hinter der bärenstarken Leistung der spätberufenen Triathletin stecken eine Lebensweisheit ihres Opas und ein einfaches Erfolgsrezept: Die 32-Jährige kämpft nie gegen den inneren Schweinehund. Sie lacht ihn einfach aus.

Mit welchen Gedanken hast du dich dem Thema Ironman angenähert?

Katrin Lang: Als ich das erste Mal als Zuschauerin in Klagenfurt dabei war, hab‘ ich mir gedacht: "Wie kann man nur so deppert sein?" Beim zweiten Mal Zuschauen dachte ich: "Vielleicht kann ich das auch." Naja, und dann hab’ ich mich einfach angemeldet und mich ein Jahr lang ziemlich planlos darauf vorbereitet.

Du bist aber sicher nicht bei null gestartet ...

Nein, ich komme aus einer sehr sportlichen Familie und bin früher viel gelaufen. Da war ich sehr konfus unterwegs, im Ziel war ich immer fix und fertig, mich hat ja keiner bremsen können. 2008 bin ich meinen ersten Marathon in Berlin gelaufen. Ich hatte 42 Kilometer lang eine Gänsehaut und hab’ auf den Mann mit dem Hammer gewartet, aber der ist nicht gekommen.

Beim ersten Ironman hat er dich aber schon besucht, oder?

Ja, der war ziemlich extrem, nach 100 Kilometern auf dem Rad ist es mir echt schlecht gegangen, beim Laufen kam dann der Einbruch, für die letzten vier Kilometer hab’ ich eine Stunde gebraucht, das war ganz schön frustrierend.

Normal sagt man nach so einem Erlebnis: "Einmal und nie wieder", was hast du gemacht?

Ich hab mich am Tag danach für das nächste Jahr angemeldet, eh klar.

Kennst du keinen inneren Schweinehund, dass du dich so leicht überwinden kannst?

Sicher gibt es Momente, wo’s mir nicht so gut geht. Aber ich bin ein positiver Mensch – wenn du Bilder von meinen Wettkämpfen anschaust, wirst du mich meistens lachen sehen. Das ist mein Trick. Wenn du lachst, entspannt sich dein Körper und du aktivierst auch eine mentale Kraft.

Wie würdest du einem "normalen Menschen", für den die Triathlon-Distanzen unvorstellbar sind, erklären, warum du dir so eine Quälerei antust?

Ein Ironman ist für mich so etwas wie’s Fortgehen am Abend: Du fangst langsam an, dann wirst du euphorisch, a bisserl rauschig, bekommst einen Flow, und im Ziel hast du die größte Gaudi. Oft denke ich mir, schade, dass es schon vorbei ist.

Du bist jemand, der sich extrem überwinden kann und an die Grenzen geht, bis der Magen rebelliert – da vergeht dir aber dann schon das Lachen, oder?

Dass ich ab und zu speib‘, des gehört schon dazu. Ich habe eine hohe Leidensfähigkeit, das hab’ ich von meinem Opa mitbekommen. Der hat nie gejammert. Sein Lebensmotto war: "Einem zufriedenen Menschen geht’s immer gut". Der Opa war eine wichtige Person in meinem Leben.

Früher war ein Ironman-Triathlon ein Bewerb für wenige Extrem-Sportler. Jetzt sind die Starterfelder bummvoll. Wie erklärst du dir diesen Boom?

Ich glaube, dass viele Leute ein Ventil suchen. Einerseits gibt es die berufliche Belastung, andererseits sind viele Menschen mit sich selbst unzufrieden und laufen vor ihren Problemen davon. So ein Ironman zieht natürlich auch Selbstdarsteller an. Aber insgesamt ist die Szene sehr nett. Das ist fast wie eine Familie. Beim Triathlon hast du eigentlich keine Gegner, mit denen du kämpfst, da steht bei den meisten das Miteinander im Mittelpunkt.

Wie reagieren die Männer, wenn du sie bei einem Bewerb überholst?

Die sind ganz nett und feuern mich an – wenn sie noch reden können.

Bist du auch auf der Flucht, wenn du so extrem sportelst?

Kann schon sein, dass ich früher auch vor etwas davongelaufen bin. Aber ich glaube eher, ich war immer auf der Suche nach mir selbst.

Wo wird man Katrin Lang in der Ergebnisliste des Ironman auf Hawaii finden?

Keine Ahnung, für mich ist das ein Abenteuer, und ich bin dankbar, dass ich dabei sein darf.

Beim Gipfelgespräch sind wir mit unseren Interview-Partnern per Du.

 

Salz statt Sonne – der Gaisberg im Schnürlregen

Normalerweise wäre eine Fahrt im Auto hinauf auf den Gaisberg für Katrin Lang ein „No-Go“. Beim Gipfelgespräch gibt es allerdings eine Ausnahme. Der Hausberg der Salzburger steht an diesem Tag im Schnürlregen. Dieses Mal wird also nicht auf dem Rad Kondition getankt. Neben dem Training ist ja auch die Regeneration wichtig. Lang hat eine intensive Wettkampfsaison hinter sich. Abgesehen vom Ironman in Klagenfurt hat sie in Mürzzuschlag überraschend den Staatsmeistertitel im Duathlon (Langdistanz) gewonnen. Bei der Duathlon-EM in Weyer holte sie in der „Age-Group“ Silber. In Gmunden gewann sie den Sprint-Triathlon, bei der Halbdistanz-Triathlon-Meisterschaft in Walchsee wurde sie zuletzt Dritte. Als Entschädigung für das schlechte Wetter schenkte der Chef vom „Kohlmayr‘s Gaisbergspitz“ der Triathletin eine spezielle Salzmischung. Vielleicht funktioniert ja dieses Präsent als Glücksbringer für den Ironman-Triathlon auf Hawaii mit der Schwimm-Herausforderung im ungewohnten Salzwasser.

Zur Person

Katrin Lang (32) ist in Hellmonsödt aufgewachsen. Sportliche Eltern und drei bewegungshungrige Brüder haben sie ganz schön auf Trab gehalten. Sie absolvierte in Salzburg ein Sportwissenschaftsstudium und arbeitet als Account-Managerin. Nach guten Leistungen bei Volksläufen absolvierte sie 2012 ihren ersten Ironman-Triathlon. Heuer belegte sie in Klagenfurt in 9:51,49 Stunden Platz zwei in ihrer Altersklasse und qualifizierte sich damit für den Ironman am 11. Oktober auf Hawaii.
Tempomacher auf dem Weg dorthin sind ihre wichtigsten Sponsoren: Christian Wimberger, Intersport Pötscher in Freistadt, Kornspitz und Mephisto. Katrin Lang startet für TriPower WimbergerHaus Freistadt.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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hofajoe (1 Kommentare)
am 02.10.2014 12:55

yeah, i bin so stolz auf dich - voi supa! Wünsch da ois Guade - du wirst sicha dei Gaudi hobn!!!! Grüße aus der Heimat grinsen

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 01.10.2014 21:43

kann nur staunen...

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jamei (25.498 Kommentare)
am 01.10.2014 17:45

geglaubt - das ist der Fall mit dem Mopedauto - IRRTUM.. grinsen

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( Kommentare)
am 01.10.2014 11:14

Marcel Prawy - gest. mit 94 -kein Sport
Kardinal König - gest. mit 98 - kein Sport
Sir Karl Popper - gest. mit 93 - kein Sport
Winston Churchill - gest. mit 92 - kein Sport
Helmut Schmidt - lebt mit 94 - kein Sport
Otto Schenk - lebt mit 87 - kein Sport
Georgio Napolitano (IT ) - lebt mit 91- kein Sport

Ferry Dusika - gest. mit 72
Eddy Merx - gest. mit 71

Beide Listen ließen sich lange fortsetzen.

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( Kommentare)
am 01.10.2014 11:50

wäre denn Eddy Merckx gestorben?

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runforfun (675 Kommentare)
am 01.10.2014 12:13

H. Sepp (täglich 12 Bier, 60 Zig) 43 gestorben,
M. Franz (täglich 8 1/4 Rozwein) 51 gestorben,
....

die kennst du nicht, haben es auf Grund ihrer sportlichen oder sonstigen Leistungen nie in die Schlagzeilen gebracht!

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marchei (4.370 Kommentare)
am 01.10.2014 12:18

Falschinformationen???

Churchill - in jungen Jahren durchaus sportlich als Fechter, Schütze, Reiter und Polospieler aktiv
Helmut Schmidt - war im Ruderverein
Ob Eddy Merckx gesundist ? Keine Ahnung, aber sicher nicht tot!

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dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 01.10.2014 19:19

habe gehört , dass Otto Schenk in jungen Jahren Joga gemacht hat.
Gummimenschen leben lang.!

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( Kommentare)
am 01.10.2014 11:07

Dass "Ironman" gesund sein soll glauben wohl sehr einfältige Leute.
Sport mag gesund sein - Extemsport sicher nicht !

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runforfun (675 Kommentare)
am 01.10.2014 12:10

der Ironman selbst ist nicht gesund! Das Gesunde - und das überwiegt bei weitem - ist die Vorbereitung darauf, das tägliche Training für Herz und Kreislauf!

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runforfun (675 Kommentare)
am 01.10.2014 06:53

Wünsche dir alles Gute für Hawaii!

Sport ist deshalb die gesunde Variante etwas „EXZESSIV“ zu betreiben, da wir im Beruf, im Haushalt oder wo auch immer, wenn wir etwas „EXZESSIV“ betreiben das „Fluchthormon“ Adrenalin ausschütten, wir aber dann nicht flüchten!

Außer beim Sport, wo wir das Adrenalin auf die vorgesehene Weise wieder abbauen! Deshalb ist Sport im täglichen Leben so gesund!

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capsaicin (3.848 Kommentare)
am 01.10.2014 06:32

etwas "EXZESSIV" zu betreiben und damit körper & geist an ihre grenzen zu bringen, auch beruflich verbrennen sich viele leute selbst.

conclusio: SPORT ist nur eine möglichkeit --> deswegen aber nicht gesünder...

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