Tonband-Affäre: Darabos setzt NADA-Komission ab

Von nachrichten.at   30.März 2012

Ausserdem wurde das Dienstverhältnis von NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab mit sofortiger Wirkung einvernehmlich aufgelöst. Begründung: Man wolle weiteren medialen Schaden für die NADA Austria und die Rechtskommission im Zusammenhang mit dem Fall Christian Hoffmann vermeiden.

Der Mühlviertler war von der NADA-Rechtskommission am 5. Dezember 2011 für sechs Jahre gesperrt worden. Hoffmanns (illegale) Tonbandaufzeichnung der Urteilsfindung hat große Zweifel an der Objektivität des Verfahrens entstehen lassen.

Binnen der nächsten sechs Tage soll eine Generalversammlung der NADA einberufen werden und in den kommenden Wochen stattfinden. Das teilte Stefan Hirsch, der Pressesprecher von Sportminister Norbert Darabos mit. Im Rahmen dieser Versammlung soll die einvernehmliche Auflösung des Vertrages von NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab bestätigt und der Nachfolgemodus geregelt werden. "Die Nachfolge wird klarerweise weit vor Olympia geregelt", sagte Hirsch, der auch klarstellte, dass die Arbeit der NADA unbeeinträchtigt fortgeführt werde.

Christian Hoffmann in einer ersten Reaktion zu den OÖNachrichten: „Diese Sache ist nicht mehr relevant für mich, weil ich mit der Rechtskommission nichts mehr zu tun habe. Nur so, wie diese Herren mit mir in einem zweijährigen Verfahren umgegangen sind, geht es halt nicht. Das war alles andere als fair. Und ich glaube, ich war da kein Einzelfall.“ Hoffmanns hohe Sperre wurde mit verschiedenen Verstössen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen begründet. Der Olympiasieger von 2002 hat alle Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Wichtige Aussagen einiger Entlastungszeugen hatte die NADA-Kommission nicht berücksichtigt.