Thiem rehabilitierte sich in London
LONDON. ATP-Finals in London: Österreichs Tennis-Star glänzte nach den Niederlagen gegen Anderson und Federer mit einem 6:1, 6:4-Sieg über den Japaner Nishikori
Eines ist klar: Österreichs Tennis-Star hat gestern in der Londoner O2-World ein Statement abgegeben und sich nach den Niederlagen gegen Kevin Anderson (Rsa), der als Semifinalist feststeht, und Roger Federer (Sui), von seiner starken Seite präsentiert. Der 25-Jährige fertigte den Japaner Kei Nishikori nach 1:26 Stunden 6:1, 6:4 ab und verkürzte damit im Head-to-head auf 2:3.
Die Entscheidung um den Aufstieg fiel in den späten Abendstunden. Federer durfte maximal fünf Games gegen Anderson gewinnen. "Ich habe nicht gerechnet und getan, was zu tun war", erzählte Thiem nach erfüllter Pflicht: "Ich wollte mir und auch dem Publikum zeigen, dass ich viel besser Tennis spielen kann als vor zwei Tagen gegen Federer."
Beim Service stark verbessert
Das ist dem "Dominator" eindrucksvoll gelungen. Auch dank des deutlich verbesserten Aufschlags. Beim ersten hatte Thiem eine Quote von starken 71 Prozent. "Ich habe etwas Tempo herausgenommen und mit mehr Spin serviert. Das war der Schlüssel", lächelte der Lichtenwörther, der bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle im Viertelfinale noch klar das Nachsehen gehabt hatte.
Doch diesmal lief das Werkl rund. Thiem zog rasch auf 3:0 davon, gab während der gesamten Partie kein einziges Mal den Aufschlag ab und verwandelte seinen ersten Matchball staubtrocken. Das bleibt nicht unbelohnt: Dominic darf sich über 200 ATP-Punkte für die Weltrangliste und ein Preisgeld in der Höhe von 359.419,26 Euro brutto freuen.
Ronaldo ließ es krachen
Die Kulisse in Englands Hauptstadt kann sich ebenfalls sehen lassen. In der prächtigen Arena geben sich nicht nur auf dem Court, sondern auch auf der Tribüne die Stars die Klinke in die Hand. Vor allem bei Fußballern steht das Saison-Finale der Tennis-Asse hoch im Kurs. Cristiano Ronaldo (Juventus Turin) nützte seine Auszeit von Portugals Nationalteam für einen Trip nach London, in der Edel-Bar "Scott’s" gab der 33-Jährige in Begleitung von Freundin Georgina Rodriguez und zwei Kumpels binnen 15 Minuten umgerechnet 31.000 Euro für zwei Flaschen Wein aus.
Ronaldo wirkt ziemlich entspannt. Das gilt aktuell auch für Novak Djokovic. Der serbische Tennis-Weltranglistenerste ist im Blitztempo ins Semifinale eingezogen. Weder John Isner (USA) noch Alexander Zverev (D) hatten gegen den wiedererstarkten 31-Jährigen eine Chance. Zum Abschluss der Gruppenphase wartet auf den "Djoker" heute der Kroate Marin Cilic, der seine Aufstiegschance mit einem 6:7 (2), 6:3, 6:4-Erfolg über Isner wahrte.
Djokovic ist bei den Buchmachern der Favorit auf den Titel und ein echter London-Experte. Von 2012 bis 2015 hat er bei den ATP-Finals viermal triumphiert. (alex)