Thiem hofft in Wien auf die Krönung
WIEN. Stadthallen-Turnier: In "seinem Wohnzimmer" erlebte Österreichs bester Tennisspieler bisher wenige Höhepunkte, das soll sich nun ändern. Heute bestreitet Thiem die erste Runde.
Die Wiener Stadthalle ist sein Wohnzimmer. Heute will es sich Österreichs Tennis-Nummer-eins Dominic Thiem gegen den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans (nicht vor 17 Uhr) gleich einmal gemütlich machen. Das gestrige Spiel von Jürgen Melzer gegen den Kanadier Milos Raonic war bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch im Gange.
"Seit ich drei oder vier Jahre alt war, war ich jedes Jahr da. Da hat es keine Unterbrechung gegeben. Vom Kleinkind, das noch nichts vom Tennis verstanden hat, bis zum interessierten Zuschauer, und dann der flüssige Übergang zum aktiven Spieler. Es ist eine echte Traumbeziehung", sagt Thiem über sein Heimturnier.
Eines, wo der 25-Jährige bisher aber nur bedingt erfolgreich war. Ein Viertelfinale hat er bei acht bisherigen Teilnahmen zu Buche stehen. Unvergessen bleibt ihm sein erster Hauptbewerb in der Stadthalle 2011, der gleichzeitig zum großen Abschied der heimischen Tennis-Legende Thomas Muster wurde. Thiem gewann damals im Generationenduell glatt mit 6:2 und 6:3. "Da denke ich daran, wie geil das Match, die Stimmung und wie besonders die Konstellation war."
Heuer ist Thiem als Weltranglisten-Siebenter topgesetzt. Die Erwartungen, die er an sich selbst hat, sind dementsprechend hoch. "Der Titel wäre die ultimative Krönung", sagt der Niederösterreicher, der kürzlich mit Getränkeriese Red Bull einen lukrativen Sponsorvertrag abschloss.
Die Erstrunden-Hürde Bemelmans darf deshalb eigentlich kein Problem darstellen. Tipps, wie er sein erstes Spiel gegen den Weltranglisten-110. anlegen sollte, kann er sich von seinem Trainingskollegen Sebastian Ofner holen. Der Steirer unterlag dem bereits 30 Jahre alten Belgier in der ersten Qualifikationsrunde mit 6:3, 3:6 und 4:6. Bemelmans spielt vorrangig auf der Challenger-Ebene, 2012 gewann er in Los Angeles sein einziges ATP-Turnier.
Thiem, dessen eigentlicher Auftaktgegner Richard Gasquet verletzungsbedingt absagen musste, ist zwar gewarnt. Doch für ein großes Tennis-Fest in Wien für ihn sei einmal mehr alles gerichtet. Die Platzbedingungen seien ähnlich wie jene bei seinem ersten Hallen-Titel vor wenigen Wochen in St. Petersburg. Auch der Turnierball Dunlop liege ihm. "Er ist, wenn er neu ist, sehr schnell, aber er geht auch schnell auf, und dann ist er super zum Spielen."
Stephens besiegte Osaka
Sloane Stephens und Naomi Osaka haben eine große Gemeinsamkeit. Beide stemmten bereits den Siegerpokal bei den US Open nach oben. Nun trafen die Siegerin von 2017 und die von 2018 zum Auftakt der Roten Gruppe bei den WTA-Finals in Singapur aufeinander. Mit dem besseren Ende für Stephens. Die US-Amerikanerin gewann mit 7:5, 4:6 und 6:1.
Das Turnier der besten acht Spielerinnen der Saison findet in diesem Jahr zum letzten Mal in Singapur statt, ehe es ab 2019 für zehn Jahre im chinesischen Shenzhen ausgetragen wird. Insgesamt gibt es sieben Millionen Dollar zu gewinnen. (fei)