Thiem: "Habe heute wenig entgegensetzen können"

Von nachrichten.at/apa   03.November 2018

Der Eindruck auf dem Platz hat nicht getäuscht: Auch wenn Dominic Thiem nach seiner glatten Niederlage seinen starken Gegner Karen Chatschanow in höchsten Tönen lobte, so war einerseits nach zwei anstrengenden Drei-Satz-Partien und der abgefallenen Spannung nach der erfolgten Masters-Qualifikation auch ein bisserl die Spannung aus Thiem draußen.

"Er hat von Anfang bis zum Ende wirklich sehr gut gespielt, das muss ich ganz klar sagen. Er hat mich mit seinem Aufschlag und seinem Return, also von der Spieleröffnung an, sofort schwer unter Druck gesetzt", sagte Thiem nach seinem Halbfinal-Aus in Paris-Bercy. "Ich habe heute zu wenig entgegensetzen können", gestand Thiem und führte dafür einige Gründe an. "Ich habe sehr viel investiert in die letzten zwei Siege, natürlich ist mir auch ein bisserl ein Stein vom Herzen gefallen, als London dann fix war und dann war ich heute vielleicht nicht komplett auf der Höhe. Auf der muss ich sein, dass ich so einen Gegner besiegen kann."

Über den geschafften Masters-Hattrick war Thiem heilfroh. "Das ist sehr, sehr positiv. Auf die Woche in London freue ich mich extrem." Auch die Woche in Paris sei trotz der "relativ bösen Niederlage" am Samstag sehr positiv zu sehen. "Ich habe schon deutlich schlechtere Wochen gehabt, vor allem auf Masters-1000-Niveau." Das Semifinale in Bercy nehme er sehr gerne und er hofft, dass er es nächstes Jahr noch besser machen kann. "Ich schaue, dass mir das ganze Trara um London erspart bleibt und ich mich schon ein bisserl früher qualifiziere als dieses Jahr."

Positiv in Richtung London

Unbelastet hat ihn die ganze Situation nicht gelassen. "Natürlich ist einiges in meinem Kopf vorgegangen. London ist ein ganz großes Ziel, da will ich unbedingt dabeisein und das war ja bis gestern nicht fix. Da hat es schon ein bisserl rotiert auch." Schon das Viertelfinale gegen Jack Sock sei spielerisch nicht wirklich gut gewesen und ganz über den Kampf entschieden worden. Und Chatschanow sei nicht zufällig im Halbfinale gewesen.

Seine Erwartungen für seinen dritten Auftritt in der mächtigen O2-Arena von London, noch ehe er die Auslosung kennt? "Ich spiele um einiges besser als die letzten zwei Jahre. Das auf jeden Fall. Ich fühle mich frischer und bin natürlich auch erfahrener. Ich habe mich dort, denke ich, etabliert und natürlich ist das ganz große Ziel, dass ich das erste Mal weiterkomme als Round Robin." Das würde als den erstmaligen Einzug ins Halbfinale bedeuten.

Thiem reist nun nach Hause, wird zwei Tage lang "überhaupt nichts tun" und am Donnerstag nach London reisen.