Sprechchöre für Muster nach einer glänzenden Niederlage

Von Von Roland Vielhaber aus Wien   27.Oktober 2010

„Hochachtung, Thomas! Die ewige Nummer eins“, stand auf einem Plakat – und als der 43-jährige Muster gestern um 17.27 Uhr zu seinem Erstrundenspiel der BA-Trophy die Wiener Stadthalle betrat, brannte tosender Applaus auf. Der Steirer, der nach elfjähriger Auszeit vor fünf Monaten in das Profi-Tennis-Geschäft zurückkehrte und in Wien sein Comeback auf der ATP-Tour feierte, fasziniert nach wie vor die heimischen Fans. Das änderte sich auch nicht, als der ehemalige Weltranglisten-Erste im ersten Satz keine Chance gegen den um zehn Jahre jüngeren Haider-Maurer hatte: „Die ersten drei, vier Games sind wie im Film abgelaufen. Im habe erst im zweiten Satz zum Tennis spielen begonnen“, sagte Muster. Und wie! Er rannte um jeden Ball und spielte richtig gut. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich in den dritten Satz gekommen wäre“, sagte Muster, sichtlich beeindruckt von der Unterstützung der Fans: „Das ist das schönste Honorar für die ganze Mühe.“ Und: „Es war ein besonderer Tag, nicht nur wegen dem Nationalfeiertag. Hierher zurückzukehren, ist unglaublich“, sagte er nach der Niederlage, die durchaus glänzend ausfiel.

Der French-Open-Sieger von 1995 hat aber noch lange nicht genug: „Ich bin noch jung und habe noch zwei gute Jahre vor mir.“ Muster will nächstes Jahr 20 bis 25 Wochen auf Tour sein: „Mit 45 Jahren soll ich aber wieder zu Hause sein, hat meine Frau zu mir gesagt.“ Das heißt: Muster wird auch im nächsten Jahr in der Stadthalle zu sehen sein: „Dann spiele ich hoffentlich vom ersten Punkt an richtig gut.“

Und was sagte sein Gegner Haider-Maurer, der Muster einst als Vorbild hatte? „Das war das schwierigste Spiel in meinem Leben. Thomas ist definitiv auf dem Weg zurück.“