Ruderer gewinnt Triathlon

Von Helmut Atteneder   02.Juni 2014

"Polizei Landhaus, Ruttmann" – am Samstag noch Überraschungssieger beim Linzer Halbironman, gestern wieder in Amt und Würden. Die Füße spüre er noch etwas, sagt der Polizist Paul Ruttmann. Es war sein erster Triathlon über die Halb-Langdistanz, aber nicht sein erster großer Wettbewerb. Der 28-Jährige hat als Ruderer des RV Wiking Linz am 22. September 2013 seine Karriere beendet – mit dem Staatsmeistertitel im Achter. Der größte Erfolg des sportlichen Umsteigers war ein sechster Platz bei der WM 2008 in Ottensheim im Zweier.

Im Oktober legte er die Ruder nieder, um Triathlet zu werden. Als Mitglied des Triathlon-Bundeskaders der Polizei hat er beste Trainingsmöglichkeiten. Am Samstag nutzte er sie. Bei Sonnenschein gingen 340 Athleten ins 18 Grad kalte Wasser des Pleschinger Sees, um 1,9 Kilometer zu kraulen. Auch unter Wasser herrschte raues Klima: "Ich wollte nach 400 Metern aufgeben. Mir war das zu steil, ich habe da einige ,Fotzn’ abgefangen." Ruttmann machte weiter und stieg nach 29 Minuten als Elfter aufs Rad. Bald formierte sich ein Duell an der Spitze – Ruttmann gegen Langdistanz-Staatsmeister Georg Swoboda. Die 90 Kilometer führten ins stark kupierte Mühlviertel – direkt in Regen und Hagel. "Zweimal hat es in Ried in der Riedmark gehagelt, die Abfahrten waren durch die starken Windböen richtig schwer", sagt Ruttmann.

Beim Halbmarathon habe er bald bemerkt, dass Swoboda sein Tempo nicht halten könne. Und tatsächlich: Paul Ruttmann ging in 4:15,57 Stunden – fast fünf Minuten vor Swoboda – durchs Ziel.

Insgesamt finishten 320 Starter bei der von TriRun Linz bestens organisierten Veranstaltung. Dem Triathlon bleibt Paul Ruttmann treu. Nächster Bewerb ist die Polzei-EM. Und dann? "Vielleicht sieht mich Hawaii irgendwann einmal."