Pausieren ist für Sofia Polcanova keine Option
LINZ. Angeschlagenes Tischtennis-Ass spielt morgen mit Linz AG Froschberg Champions League in St. Quentin.
Sie wirkt müde. Der Eindruck täuscht nicht, wie Sofia Polcanova auf Nachfrage bestätigt. Auch wenn die Tischtennis-EM, von der die 24-Jährige drei Medaillen mitnahm, schon fast einen Monat zurückliegt, hat sich ihre überspielte Schulter seither nicht ganz erholt. Hinzu kommen Probleme mit der Achillesferse und zuletzt eine Krankheit. Doch Zeit zum Verschnaufen bleibt der Weltranglisten-15. nicht. Heute Vormittag geht es für sie und ihre Teamkolleginnen von Linz AG Froschberg ins französische St. Quentin, wo Österreichs Serienmeister morgen um 19.30 Uhr sein zweites Gruppenspiel in der Champions League bestreitet. Die diesjährige Kampagne startete am vergangenen Wochenende mit einem bravourösen 3:0 über Sporting Lissabon, das Froschberg-Chef Günther Renner höher als St. Quentin einschätzt. Somit sind die Chancen, in der Dreier-Gruppe einen der zwei Aufstiegsplätze zu ergattern, jetzt schon rosig. Warum dann nicht Polcanova für ein Spiel schonen – zumal die Swedish und Austrian Open (ab 6. November) folgen? "Weil wir Erster werden wollen, um nicht schon im Viertelfinale gegen einen Gruppensieger dranzukommen", erklärt Polcanova.
Um insbesondere die Schulter nicht über die Maßen zu strapazieren, versucht Renner, morgen ein Aufeinandertreffen Polcanovas mit Polina Mikhailova zu umgehen. Denn Spiele gegen Verteidigungsspezialistinnen wie die Russin sind in der Regel physisch fordernder. Somit könnte es Polcanova mit Zhang Mo zu tun bekommen. Die unter kanadischer Flagge spielende Chinesin hatte vorletzte Saison noch das Froschberger Trikot getragen. "Sensationell, welchen Sprung nach vorne sie in der Weltrangliste gemacht hat", sagt Renner. Ihr 19. Platz sei aber auch zu relativieren, zählen die amerikanischen Meisterschaften doch gleich viel wie jene in Europa oder die noch viel stärkeren in Asien.
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