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Olympia mit 40 Jahren? Filzmoser erwägt einen Anlauf auf ihre vierten Spiele

Von Reinhold Pühringer, 25. April 2018, 08:30 Uhr
Sabrina Filzmoser Judo
Sabrina Filzmoser kämpft am Donnerstag in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Bild: gepa

THALHEIM BEI WELS. Sabrina Filzmoser bestreitet am Donnerstag ihre 20. Judo-Europameisterschaft. Gut möglich, dass das nicht das letzte Großereignis ihrer langen Karriere ist.

Geht es um ihr EM-Debüt 1998 in Oviedo, sind die Erinnerungen von Sabrina Filzmoser bereits etwas verblasst. Kein Wunder, seither ist viel geschehen. Drei Päpste und sieben österreichische Kanzler später hat sich allerdings eines nicht geändert: Die Welserin kämpft und kämpft und kämpft – und bestreitet morgen in Tel Aviv ihre bereits 20. Europameisterschaft.

Dass sie niemals müde wird und die 37-Jährige im neunköpfigen österreichischen Aufgebot die Älteste ist, ist sie längst gewöhnt. Neu ist indes, dass sie mit Stephan Hegyi erstmals einen Teamkollegen bei einer EM hat, der bei ihrer Premiere vor 20 Jahren noch nicht einmal auf der Welt war. „Über so etwas denke ich nicht nach“, gesteht Filzmoser lachend, dass sie nicht wisse, wie alt alle im Team genau wären. „Auch wenn ich mir bei solchen Vergleichen vorkomme wie ein Dinosaurier: Ein Dinosaurier hat immer Hunger“, ergänzt sie angriffslustig.

Auch eine Frage der Finanzierung

Nach einer fünfmonatigen Verletzungspause wegen eines Sehnenrisses in der Schulter von ihrer zehnten EM-Medaille zu träumen, mag zwar erlaubt sein, wirkt aber trotz ihres dritten Platzes zuletzt beim Grand Prix in Antalya als kühn. Für die zweifache Europameisterin ist das Podest ohnehin kein Muss, ist es doch die pure Leidenschaft für den Judo-Sport, die sie immer weiter vorwärts treibt. Seit Jahren heißt es, dass Filzmoser ihre Karriere ausklingen lässt, um sich wenig später doch der nächsten Herausforderung zu stellen. Wohin sie ihre Reise noch führt, ist nicht abzuschätzen – nicht einmal für sie selbst. „Ich werde mich nach der EM von Freitag bis Sonntag hinsetzen und überlegen, ob ich die Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 versuche“, verrät Filzmoser. Diese beginnt im Mai und dauert zwei Jahre lang.

Ob sie tatsächlich einen Anlauf auf ihre vierten Spiele nach 2008, 2012 und 2016 nimmt, hängt auch von finanziellen Aspekten ab. Seitdem Filzmoser vor drei Jahren vom Bundesheer, bei dem sie die maximale Dienstzeit ausschöpfte, abrüstete, nahm sie die Ausbildungsunterstützung des Heeres in Anspruch. Da diese im Sommer ausläuft, weiß die angehende Pilotin noch nicht, wie sich Sport und Ausbildung künftig unter einen Hut bringen lassen. Bei den Spielen in Tokio wäre sie 40 Jahre alt.

„Ich fühle mich 20 Jahre jünger“

Obwohl zu hören war, dass Filzmoser in der EM-Vorbereitung mit kleineren und größeren Blessuren zu kämpfen hatte, tut sie das als Bagatellen ab. „Wenn ich wie jetzt genug Zeit zum Therapieren habe, ist das alles kein Problem“, sagt sie und verweist dabei auf das Vorjahr, als sie während der Pilotenausbildung in Florida wegen Rückenschmerzen kaum mehr sitzen konnte. „Dort konnte mir erst eine Spritze ein wenig helfen, für die ich obendrein 1650 Euro zahlen musste.“

Die Zustände in den USA seien mit jenen in Österreich und im Speziellen mit jenen in ihrem Umfeld nicht zu vergleichen. „Heute fühle ich mich um 20 Jahre jünger, als ich es in den USA tat.“

Israel statt Iran

Auch der Judo-Sport hat sich seit ihrer ersten EM massiv gewandelt. Tiefgreifende Regeländerungen, Preisgelder, Ausbreitung der World Tour über alle Kontinente, Live-Streaming und und und. Ein Wandel, den Filzmoser sehr positiv bewertet - dies jedoch nicht schon immer tat. „Noch vor zehn oder fünf Jahren habe ich das rein aus der Sicht des Kämpfers gesehen“, sagt sie. Und als solche waren ihr die ständigen Regeländerungen ein Dorn im Auge. Mittlerweile begreife sie diese jedoch als Teil eines großen Anpassungsprozesses. „Und dass es bei einem solchen Diskussionen und gegenteilige Meinungen gibt, gehört dazu.“

Einen Einfluss auf ihre Sichtweise hatte dabei ihr Judo-Hilfsprojekt in Bhutan, bei dem sie unterstützt vom Judo-Weltverband (IJF) versucht, eine Judo-Schule im Himalaya-Gebiet aufzubauen. Dies ist nur eines von vielen Entwicklungsprojekten der IJF, mit welchen sie die pädagogischen Werte der japanischen Sportart in neue Regionen tragen. Würde nicht die Europameisterschaft auf dem Programm stehen, wäre Filzmoser in den Iran geflogen. Gemeinsam mit den Olympia-Medaillengewinnern Gevrise Emane (Fra) und Miklos Ungvari (Hun) würde sie dort quer durch das Land fahren und die dortigen IJF-Tätigkeiten - darunter ein Frauen-Hilfsprojekt (siehe Video unten) - unterstützen.

Dass derartige Projekte auch sportlich fruchten, zeigen die gerade in Nepal stattfindenden südasiatischen Meisterschaften, bei denen Bhutan erstmals eine Judo-Medaille holte. „Die Betreuer und Teamkollegen haben auf der Tribüne geweint vor Freude“, weiß Filzmoser um die Bedeutung dieses Erfolgs.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Konsumminister (2 Kommentare)
am 26.04.2018 07:09

Ich hab mich extra bei den OÖN registriert, weil ich Ihren dummen und giftigen Kommentar nicht so stehen lassen kann. Sabrina Filzmoser hat 10 Medaillen bei Europameisterschaften erkämpft, d.h. sie hat bei jeder zweiten EM einen Stockerlplatz geschafft. Ich glaube es gibt nicht viele Sommersportler in AUT, die Ähnliches erreicht haben. Eine Medaille bei Olympischen Spielen ist ihr zwar verwehrt geblieben, aber allein die Tatsache, dass sie sich für 3 qualifiziert hat, zeugt vom hohen Niveau, das sie als Judokerin errreicht und außergewöhnlich lange gehalten hat. Soweit zum Sportlichen. Nun zum Menschlichen: ich kenne Sabrina persönlich und schätze sie sehr. Dass Sie ihr soziales Engagement für Kinder in Nepal, Bhutan usw. in ihrer kleingeistigen Sicht als „links“ bewerten und vor allem, dass Sie sich offenbar daran stoßen, zeigt, aus welchem ideologischen Holz Sie geschnitzt sind. Gut, dass nicht alle so „denken“ wie Sie.

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cochran (4.047 Kommentare)
am 25.04.2018 09:04

die frau filtmoser bringt doch nie was zusammen nur plaudern ist zuwenig links bleiben ist zu wenig

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