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Kassabücher weg, Geld weg – ÖOC-Funktionäre erschüttert

31.Juli 2009

„Ich bin erschüttert. Das Essen hat mir nicht mehr geschmeckt“, sagte Oberösterreichs ÖOC-Vorstandsmitglied Elisabeth Max-Theurer am Tag danach. Nähere Details wollte die Dressur-Olympiasiegerin von 1980 nicht sagen. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass nur der Präsident Stellung nimmt.“ ÖOC-Präsident Leo Wallner ließ in der offiziellen Aussendung nur eine weichgespülte Darstellung des Sachverhaltes verlautbaren:

„Die Revision hat Mängel aufgezeigt. Das ÖOC wird einen Anwalt beauftragen, den Sachverhalt zu prüfen und eine entsprechende Regelung umgehend mit dem früheren Generalsekretär herbeizuführen.“

Der frühere Generalsekretär, Heinz Jungwirth, ist Ende Februar unfreiwillig, aber mit 180.000 Euro abgefertigt aus seinem Amt geschieden. Er soll den ÖOC als Selbstbedienungsladen missbraucht haben. Verrechnet hat er private Ausgaben wie die Leasingraten für drei Luxus-Autos und mehrere private Flugreisen. Auch eine private Lebensversicherung soll der 58-Jährige auf ÖOC-Kosten bezahlt haben. Die aus dem Prüfzeitraum von drei Jahren (Jungwirth war 27 Jahre im Amt) errechnete Schadenssumme beträgt 72.000 Euro. Das ÖOC will trotzdem keine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten. Es hat Jungwirth eine siebentägige Frist gesetzt. Die Forderung: Rückzahlung der 72.000 Euro (abzüglich 18.000 Euro, die Jungwirth bereits zurückerstattet hat) und der kompletten Abfertigung von 180.000 Euro. Erst wenn Jungwirth ablehnt, will man die Staatsanwaltschaft einschalten.

Die interne Revision unter der Leitung des neuen ÖOC-Vorstandsmitgliedes Bettina Glatz-Kremsner blieb übrigens lückenhaft, weil Kassabücher unauffindbar waren. Die ÖOC-Kassiere Gottfried Forsthuber und Gerhard Hofbauer wollten dafür nicht geradestehen. Die Aufforderung von Vorstandskollegen, zurückzutreten, lehnten die Herrschaften ab.

ÖSV gegen Kompromiss

Bei der Vorstandssitzung wurden auch die nach dem vermeintlichen Doping-Skandal von Turin 2006 verhängte Olympia-Sperre einiger (aber nicht aller) Betreuer des Biathlon-Teams aufgehoben. Dem ÖSV ist dieser Kompromiss zu wenig. Sieben weitere Betreuer blieben gesperrt, das sei „völlig unverständlich“.

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