Kapfenberg feierte wieder in Gmunden

Von Alexander Zambarloukos   13.Juni 2018

Siegen oder fliegen – das war aus Gmundens Sicht alternativlos im sechsten Basketball-Bundesliga-Finale. Nur ein voller Erfolg hätte das Saisonende hinauszögern und eine Kapfenberger Meisterfeier in der Volksbank-Arena oberhalb des Traunsees verhindern können. War aber nicht so. Die Oberösterreicher verloren das Match unglücklich 92:95 (41:42, 84:84) nach Verlängerung und die Serie 2:4. Die Steirer haben damit ihren Titel erfolgreich verteidigt und sich zum 6. Mal zum Champion gekrönt. Gmunden wartet seit 2010 auf ein Meisterstück.

Diese Niederlage tut besonders weh, weil der Sieg und ein alles entscheidendes siebentes Match am Freitag zum Greifen nah waren. 80 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit hatte Toni Blazan mit einem lupenreinen "Dreier" auf 81:76 gestellt. Auch fünf Sekunden vor der Sirene schien noch alles im grünen Bereich – 84:82 für Gmunden und Ballbesitz. Doch dann stieg Routinier Tilo Klette (40) mit dem Ball über die Seitenoutlinie. Was für ein Turnover!

Kapfenberg nützte das eiskalt aus, nach anschließendem Foul versenkte Bogic Vujosevic zwei Freiwürfe zum 84:84. Die Folge: Dramatische fünf Minuten Zuschlag in einem denkwürdigen Krimi mit dem besseren Ende für die Steirer, die um 21.53 Uhr jubelnd die Arme in die Höhe rissen. Weil ein Distanzwurf von Adrian Mitchell sein Ziel nicht fand. Kapfenberg hat das Blackout der "Schwäne" gnadenlos ausgenützt und das Double aus der Saison 2016/17 bestätigt.

Trotzdem feierten die oberösterreichischen Fans ihre geschlagenen Helden, die sich das Transparent "We are proud of you" – "Wir sind stolz auf euch" redlich verdient hatten. Auch ohne Happy End. "Riesenrespekt an Gmunden, beiden Teams wäre der Titel zu gönnen gewesen, aber Meister sind wir", strahlte Kapfenbergs Ass Jozo Rados mit dem Pokal um die Wette: "Es ist unbeschreiblich." Und ein Déjà-vu. Die Steirer hatten sich schon am 25. März in Gmunden zum Pokalsieger gekrönt. Mit einem 82:79 im Finale gegen die Swans, die jetzt enttäuscht sind. "Bitter! Das darfst du nicht mehr aus der Hand geben", sagte Klette.