Erfolgs-Trainer schon bald wieder weg?

07.Juni 2018

"Wir sind heuer so schnelle Zeiten gefahren wie noch nie", sagen die Kanutinnen Ana Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz, die ab morgen in Belgrad über 200 sowie 500 Meter um Europameisterschafts-Medaillen paddeln. Der Hauptgrund dafür, dass sie bei ihren bisherigen vier Saisonbewerben jeweils das A-Finale erreichten, liegt für die beiden Linzerinnen auf der Hand: Trainer Stjepan Janic.

Seit Februar schreibt der Kroate, der auch das slowenische Damenteam betreut, die Trainingspläne für Lehaci/Schwarz. Und die Herangehensweise des 37-Jährigen, der bei den beiden oberösterreichischen Olympia-Starterinnen vor allem das Einer-Training forcierte, zeigte sofort Wirkung. Trotz noch mangelnder Abstimmung hatten Lehaci/Schwarz gleich beim Weltcup-Auftakt in Szeged einen zweiten Platz geholt. "Die europäischen Boote haben wir dort alle geschlagen, nur die Neuseeländerinnen waren übermächtig", sagt Lehaci.

Vereinbarung läuft bis zur WM

Naheliegend, dass die zwei die Zusammenarbeit mit Janic am liebsten bis Olympia 2020 in Tokio fortsetzen würden. Bleibt nur die Frage, wer Janic bis dahin bezahlt? Wie die Sportlerinnen erklären, kam das Engagement mit ihm nur zustande, da das Sportland Oberösterreich bei der Finanzierung einsprang. "Die Vereinbarung wurde bis zur Weltmeisterschaft Ende August geschlossen", verrät Schwarz. Ob dies verlängert wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt offen. Vonseiten des Österreichischen Kanu-Verbands (OKV) gibt es zudem bislang kaum Signale, sich an einer Beschäftigung von Janic finanziell zu beteiligen. Ein Spiel, dass für Lehaci/Schwarz nicht neu ist.

Bereits vor den Olympischen Spielen 2016 hatten sie sich mit Guglielmo Guerrini auf eigene Faust einen Trainer gesucht. Der Italiener konnte damals über das Projekt Rio des Sportministeriums finanziert werden. In das voriges Jahr präsentierte, neue Olympia-Projekt fanden zwar sieben Wildwasser-Kanuten Einzug, allerdings nicht das aussichtsreichste Flachwasser-Boot Lehaci/Schwarz, womit dieser Geldhahn zugedreht ist. Vorerst zumindest. Denn eine EM-Medaille könnte das schon wieder ändern. Schwarz: "Die Chancen stehen gut, wir können in Belgrad an einem guten Tag jeden schlagen. (pue)