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Dart-szene

Von Von Christoph Zöpfl, 05. Jänner 2010, 00:04 Uhr

Seit Mitte Dezember galt im Alexandra Palace, vulgo „Ally Pally“, im Norden Londons der Ausnahmezustand. Die Weltmeisterschaft des Dart-Verbandes PDC verwandelte die Hallen des feudalen Gebäude-Komplexes in einen Vergnügungspark.

Seit Mitte Dezember galt im Alexandra Palace, vulgo „Ally Pally“, im Norden Londons der Ausnahmezustand. Die Weltmeisterschaft des Dart-Verbandes PDC verwandelte die Hallen des feudalen Gebäude-Komplexes in einen Vergnügungspark. Dass am Sonntag der 49-jährige Engländer Phil Taylor wieder einmal als Weltmeister gefeiert wurde, war keine Sensation. Die größte Überraschung für jeden, der die Atmosphäre dieser WM einmal live miterleben konnte, ist, dass der „Ally Pally“ nach dem dreiwöchigen Belagerungszustand der Dart-Fans immer noch steht.

Dart, das ist ein Kontrapunkt zum noblen Golf-Sport. Während die Handicap-Jäger von der Driving Range in palastähnlichen Klubhäusern die Etikette pflegen, kommen die Wurfpfeilwerfer aus den Pubs. Sie tragen Tätowierungen, Bierbäuche und bunte Hemden, die ihnen farbenblinde Stilberater ausgesucht haben müssen. Was die besten Dart-Profis mit den Golfern gemeinsam haben, ist ein einzigartiges Fingerspitzengefühl. Bierbauch hin oder her, wie Phil Taylor und seine Kollegen mit ihrem Sportgerät umgehen, ist unglaublich. Die Darts schlagen mit einer Präzision in die Zielfelder ein, als würden sie nicht per Handbetrieb geschleudert, sondern von lasergesteuerten Abschussvorrichtungen.

Rund 7000 Fans finden in der Dart-Halle des Alexandra Palace Platz. Die WM war so gut wie ausverkauft, obwohl bis zu den Viertelfinali täglich zwei Sessions auf dem Programm standen. Die einzigartige Atmosphäre, die der Sportsender DSF täglich live in ein deutschsprachiges Sendegebiet übertrug, hat mehrere Hintergründe. Die Begeisterung für den Dart-Sport ist nur einer davon. Die allgemeine Trinkfreude trägt wohl auch nicht unwesentlich zur allgemeinen Euphorie bei. Dem Neuling im „Ally Pally“ gehen schnell einmal die Augen über, angesichts der Füllmengen, mit der durstige Zuschauer ihre Blase fluten. Das erklärt auch, warum während der Spiele ein ständiges Kommen und Gehen vom stillen Örtchen zum lauten Veranstaltungsort herrscht.

Die Geräuschkulisse ist mitunter ohrenbetäubend. Trifft jemand den Höchstwert von 180, brüllt der „Caller“ diese Zahl in sein Mikrophon. Wenn Russ Bray das macht, flippen die Leute total aus. Der Mann, den sie „The Voice“ nennen, hat eine Stimme, als würde er regelmäßig Reißnägel gurgeln und diese dann mit Whiskey runterspülen.

Der hohe Lärmpegel scheint die Akteure auf der großen Bühne nicht aus der Ruhe zu bringen. Dort oben wird auch kein Bier, sondern nur Wasser getrunken. Es steht viel auf dem Spiel. Phil Taylor, dem die Zuschauer während des Spiels häufig mit „Walking in Phil Taylor‘s Wonderland“-Gesängen feierten, gewann mit seinem 15. WM-Titel am Sonntag das Rekordpreisgeld von 200.000 Pfund (ca. 225.000 Euro). Sein mit 3:7 unterlegener Finalgegner, der Australier Simon Whitlock, kassierte immerhin noch die Hälfte.

Taylor, der sich längst als weltbester Dart-Spieler in die Sport-Geschichte eingetragen hat, ist mehrfacher Millionär und Liebling des Volks. Sogar einen Sexskandal haben die Fans dem vierfachen Familienvater verziehen. Auch so ein Unterschied zum Golfsport ...

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