Bode Miller meldet sich zurück

03.Jänner 2018

Was macht denn Bode Miller rund zwei Wochen vor den Hahnenkammrennen in Kitzbühel in einer Innsbrucker Bar? Der US-Amerikaner wärmt sich auf für sein Comeback – allerdings nicht auf den Ski-Weltcup-Pisten dieser Welt, sondern als TV-Experte im Eurosport-Team der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang. Am Mittwoch wurde der 40-Jährige, der im lässigen Holzfällerhemd erschien, präsentiert.

Wie man das von Bode kennt, spart er nicht mit starken Sprüchen. Bis heute ist es ihm ein Rätsel, wie er 2010 in Vancouver Olympia-Gold in der Super-Kombination gewinnen konnte: „Seien wir ehrlich: Das war pures Glück. Ich hatte eine schlechte Abfahrt und dann einen Slalom, den ich nur wie durch ein Wunder beendet habe.“ 

Nicht nur 33 Weltcupsiege, vier WM-Titel und sechs Olympia-Medaillen prägten Millers Karriere, sondern auch zahlreiche Ausfälle und wilde Stürze. „Für mich war es nicht schwierig, meine Karriere zu beenden. Ich bin alt. Ich liebte diesen Sport, aber am Ende war es offensichtlich, dass ich keine Unfälle mehr brauche. Ich habe ein gefährliches und riskantes Leben im Ski-Zirkus geführt, bin froh, dass ich meine Hände und Beine problemlos bewegen kann – die meiste Zeit zumindest“, betonte Miller mit dem für ihn typisch schelmischen Grinsen.

In ihm wohnt noch das Kind, Rebellen wie Bode haben heute Seltenheitswert in der Szene. „Franz Klammer und Alberto Tomba – das waren Originale. Es scheint alles professioneller und steriler geworden zu sein“, urteilt Miller aus der Distanz: „Heute musst du in eine Box passen, aus der du nicht ausbrechen darfst. Aber sie sind besser, als wir es damals waren. Ich bin in Pubs ambitioniert gewesen ...“