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Marathon: Freude über "Alle Neune"

Von (chz)   16.April 2019

Als Merhawi Kesete gestern am späten Nachmittag in Linz in den Shuttle-Bus nach Wien einstieg, bewegte er sich zwar etwas unrund, im Gesicht trug er aber immer noch jenes breite Grinsen, mit dem er am Vorabend ins Bett gegangen ist. Der mutmaßlich 33-Jährige aus Eritrea (in der Athleten-Datenbank ist sein Geburtsjahr 1993, im Reisepass 1986) ist mit seinem überraschenden Sieg beim Oberbank Linz Donau Marathon am Sonntag in eine höhere Liga aufgestiegen.

> Video: Das sportliche Großereignis des Jahres ging am Sonntag mit der 18. Auflage des Oberbank Linz Donaumarathon über die Bühne. 

Wer eine Marathon-Zeit unter 2:10 Stunden auf seiner Visitenkarte stehen hat, bekommt ein ordentliches Upgrading was das "Kilometergeld" betrifft. So gesehen ist Kesetes Siegerzeit (2:09:06 Stunden) mehr wert als die vierstellige Siegesprämie, sie wird fette Zinsen tragen. "Zur Champions League gehört er noch nicht, aber ich habe gehört, dass er jetzt ein Kandidat für ein internationales Laufteam ist, in dem er ganz gut verdienen kann", sagt der Linzer Marathon-Rennleiter Günther Weidlinger. Geträumt hat Kesete in der Nacht auf Montag vielleicht vom Olymp. Ein Start bei den Sommerspielen 2020 in Tokio scheint möglich. Weidlinger: "Er ist jetzt der drittschnellste Marathon-Läufer von Eritrea. Wenn er seine Zeit im Herbst bestätigt, könnte es klappen." Der Linzer Marathon hat am Sonntag jedenfalls eine ganz besondere Geschichte geschrieben, auch wenn der Streckenrekord (2:07:33 Stunden) unangetastet blieb. Ein Sieges-Podium mit drei verschiedenen Nationen (Eritrea, Uganda, Kenia) hat – vor allem auch in dieser Reihenfolge – Seltenheitswert. Und darüber, dass sämtliche neun Elite-Läufer das Ziel erreichten, hat sich Weidlinger besonders gefreut. "Das spricht für die Moral der Läufer, die wir verpflichtet haben."

> Video: Linz-Marathon: Begeisterung bei Aktiven und Zuschauern

Für das Organisationsteam haben inzwischen die Vorbereitungen für den 19. Linzer Marathon am 5. April 2020 begonnen. Weidlinger hat diesbezüglich in der Nacht auf Montag vier E-Mails an sich selbst geschrieben. "Das sind To-do-Listen für die Zukunft, die mir in meinen Wachphasen spontan eingefallen sind."

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