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Brot und Spiele im Eis-Palast

Von Alex Zambarloukos aus Minsk, 18. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Brot und Spiele im Eis-Palast
Inszenierung auf dem Eis: Dinamo Minsk aus Weißrussland traf in der KHL auf Dynamo Moskau aus Russland. Bild: alex

Sportstadt Minsk: Wie ein oberösterreichisches Unternehmen in Weißrusslands Metropole Meter macht und warum trotzdem Leidensfähigkeit gefragt ist.

Yuri Lukashenia ist Geschäftsführer der weißrussischen Zweigstelle des oberösterreichischen Nahrungsmittelunternehmens backaldrin und als solcher im Moment hin- und hergerissen. "Unsere Mannschaft ist so schlecht und langsam", lässt er kein gutes Haar an Dinamo Minsk, dem Letzten in der Western Conference der Kontinental Hockey League (KHL).

Wo Dinamo draufsteht, ist auch Kornspitz drin. backaldrin hat 2017 den (weiß)russischen Brotmarkt für sich entdeckt und rührt die Werbetrommel. Das Logo auf der Bande, Einschaltungen auf dem mächtigen Videowürfel und eine von 22 VIP-Logen angemietet – die hypermoderne Minsk-Arena mit einem Fassungsvermögen von 15.056 Besuchern samt Temperatursteuerung unter jedem Sitz ist eine würdige Bühne, auch wenn die Qualität der Puckjagd eher zu wünschen übrig lässt.

Am Dienstag hat Dinamo Minsk 1:3 gegen den Vorletzten Dynamo Moskau verloren, doch auch nach der siebenten Niederlage in Folge hagelte es kaum Pfiffe von Seiten der immer noch 9194 Fans.

Ein Denkmal jagt das andere

"Was den Sport anbelangt, so sind wir Weißrussen ein sehr leidensfähiges Volk", lacht der Herr Lukashenia, aus dem bei aller Enttäuschung in erster Linie der Geschäftsmann spricht: "Ich habe einen Super-Deal ausgehandelt. Wenn Minsk nicht in die Play-offs kommt, spart sich die Firma in der nächsten Saison 5000 Euro." Nun, diesen Betrag kann Yuri schon jetzt getrost in Abzug bringen.

Die Halle ist in einen riesigen Sportkomplex mit insgesamt drei Elementen in der 1,9-Millionen-Metropole Minsk eingebettet. Welche Unsummen dieses Prestigeprojekt mit "Velodrome" (Radbahn samt integriertem Badminton-Areal) und Eisschnelllaufhalle verschlungen hat, weiß niemand. Auch wer die Finanziers sind, ist nicht ganz durchsichtig. Die Kataris sollen auch in Belarus ganz ordentlich mitmischen.

Der dominante weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko gibt sich in der Regel nicht mit einem Denkmal zufrieden, er will klotzen, nicht kleckern. Dass das durchschnittliche Monatseinkommen eines Weißrussen bei 400 Euro liegt und das Geld anderweitig besser investiert wäre, spielt keine Rolle. Minsk, das den Status Sportstadt verdient, richtet 2019 die zweiten Europaspiele aus und 2021 zum zweiten Mal nach 2014 die Eishockey-WM.

Die Puckjagd stellt sogar Fußball und Biathlon in den Schatten, backaldrin hat sich deshalb auch 2017 zu einer Partnerschaft mit Russlands Eishockeyverband entschlossen und 2018 Olympia-Gold geerntet. NHL-Stürmer Artemi Panarin von den Columbus Blue Jackets (Saison-Grundsalär sechs Millionen US-Dollar) war zwar beim Coup in Pyeongchang nicht dabei, ist aber trotzdem Kornspitz-Markenbotschafter.

"Da kann man ja gar nicht aus", grinst backaldrin-Sportchef Christoph Sumann. Panarins Spitzname lautet "Semmelchen".

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