Flick bleibt nach WM-Debakel deutscher Bundestrainer
FRANKFURT AM MAIN. Nach dem Debakel bei der Fußball-WM in Katar mit dem frühzeitigen Aus in der Gruppenphase bleibt Hansi Flick deutscher Bundestrainer.
Der 57-Jährige soll die DFB-Auswahl zur Heim-EM 2024 führen, wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch nach einer Krisensitzung nahe Frankfurt/Main mitteilte. Flicks Vertrag läuft bis zum Ende des nächsten Turniers. Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff war dagegen zuvor nach 18 Jahren beim DFB aus der sportlichen Leitung ausgeschieden.
Bierhoffs Nachfolge ist vom Verband bisher noch nicht geregelt worden. "Mein Trainerteam und ich blicken optimistisch auf die Europameisterschaft im eigenen Land. Wir als Mannschaft können viel mehr erreichen, als wir in Katar gezeigt haben. Wir haben dort eine große Chance verpasst", sagte Flick. "Daraus werden wir unsere Lehren ziehen."
Krisengipfel beim DFB
Flick saß am Mittwoch bei dem rund zweistündigen Krisengipfel mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke in einem Hotel in Neu-Isenburg zusammen. Das Trio konnte sich nach dem nächsten Scheitern der DFB-Auswahl in der WM-Gruppenphase vier Jahre nach dem historischen Aus unter Joachim Löw in Russland auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen.
"Ich habe Vertrauen in den heute verabredeten, gemeinsamen Weg mit Bernd Neuendorf und Aki Watzke. Wir alle möchten, dass sich bei der Heim-EM 2024 wieder ganz Deutschland hinter der Nationalmannschaft versammelt", sagte der Bundestrainer. Am Dienstag hatte Flick den Abschied von Bierhoff (54), seinem engsten Vertrauten, extrem bedauert.
Fokus auf Europameisterschaft 2024
"Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land eine große Chance für den Fußball in Deutschland darstellt. Unser Ziel ist es, dieses Turnier sportlich erfolgreich zu gestalten", sagte Neuendorf. "Wir haben volles Vertrauen in Hansi Flick, dass er diese Herausforderung gemeinsam mit seinem Team meistern wird. Hinsichtlich der Nachfolge von Oliver Bierhoff haben wir uns darauf verständigt, zunächst innerhalb des DFB über die künftige Struktur dieses Aufgabenbereichs zu beraten, um anschließend eine Personalentscheidung zu treffen."
Flick hatte das Amt nach dem Achtelfinal-Aus der deutschen Mannschaft bei der EM 2021 von Löw übernommen. Nach sieben Titeln mit Bayern München sollte er als Bierhoffs Wunschlösung Deutschland "zurück an die Weltspitze" führen, wie es bei seiner Präsentation hieß. Flick war mit einem Rekord von acht Siegen so erfolgreich wie kein Bundestrainer vor ihm gestartet. In den folgenden elf Partien gelangen nur noch drei Siege. Bei der WM schied das DFB-Team nach einem 1:2 gegen Japan, einem 1:1 gegen Spanien und einem 4:2 gegen Costa Rica als Gruppendritter aus.
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Was würde besser, wenn Flick den Hut nimmt? Wachsen dann die Spielmacher deutscher Nation wie die Schwammerl aus dem Boden?
In den 70ern hatten die Germanen einen Franz Beckenbauer, der die Mannschaft dirigierte, später einen Lothar Matthäus, oder einen Michael Ballack. Solche Persönlichkeiten sind der deutschen Nationalmannschaft abhanden gekommen. Und dafür ist der Teamchef sicher nicht verantwortlich. Das haben die Herren Sportdirektoren dem DFB eingebrockt, weil die Spieler in Schlüsselpositionen bei den meisten Vereinen aus dem Ausland eingekauft werden.
Unfähigkeit prolongiert
Die Deutaschen lernen aus den letzten Mißerfolgen nicht dazu; die Spieler brauchen keinen Ftreund, sonder nerinen PÖeitschnknaller, der auch vor den "sogenannten" Stars keinen Kniefall macht, sondern beinhart durchgreift.
Aber uns kann es egal sein, wir sind derzeit ohnehin besser.
Sie leben wohl noch im vergangenen Jahrhundert.
Die Zeit der Peitschenknaller ist vorbei.
Das deutsche Team hat kein Problem mit selbst ernannten Stars, die sich zu viel herausnehmen (wie Ronaldo), oder bei denen es zu lange Diskussionen darüber gibt, welche Position sie spielen wollen und sollen (wie bei Alaba unter Foda).
Bei der WM haben sie schlicht und einfach Pech gehabt - und Flick hat einen Fehler gemacht: Er hat gegen Japan Gündogan, den besten Mann am Platz, ausgewechselt. Dadurch hat er seine Mannschaft geschwächt, und das genau zu dem Zeitpunkt, als die Japaner durch gute Einwechslungen und eine taktische Umstellung immer besser wurde.
Die größten Probleme der Deutsche sind, dass sie trotz eines Überangebots an Offensivspielern von internationaler Klasse keinen echten Neuner haben (vielleicht kann Füllkrug für einige Zeit in diese Rolle wachsen) und dass sie außer Rüdiger nur noch "gute", aber keine Verteidiger der Spitzenklasse mehr haben.