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WM-Gastgeber Russland erfolgreich gescheitert

Von Stefan Scholl aus Moskau, 09. Juli 2018, 00:04 Uhr
Russland feierte sein Team. Bild: Reuters

Gastgeber Russland ist im Viertelfinale gescheitert – die russische Öffentlichkeit aber feiert ihre geschlagenen Helden wie Kosmonauten, die vom Mars zurückgekehrt sind.

Präsident Wladimir Putin bedankte sich telefonisch bei Trainer Stanislaw Tschertschessow für das „historische Spiel und den schönen Kampffußball“ seiner Mannschaft. Diese tauchte gestern in der Fanzone auf den Moskauer Sperlingsbergen auf und wurde von tausenden Fans bejubelt. „Wir haben das Land gezwungen, die Sbornaja zu lieben“, freute sich Tschertschessow. Und ein Kommentator des staatlichen Sportkanals Match.TV schwärmte: „Endlich einigt unser Land etwas anderes als Krieg.“

Dabei war die erste Viertelfinalteilnahme seit 1970 vor allem das Ergebnis gründlich heruntergeschraubter Erwartungen. Zu Sowjetzeiten spielte die Sbornaja schnelles, technisch feines „Rasenschach, gelangte damit 1988 noch ins EM-Finale. Nach dem Ende der Sowjetunion, drei Jahre später, versuchten die Russen es weiter mit spektakulärem Angriffsfußball, bis auf ein glänzendes Intermezzo unter Guus Hiddink bei der EM 2008 immer vergeblich. Bei dieser WM aber rennen sie, rempeln und kämpfen, wenn nötig mauern alle zehn Feldspieler stundenlang, setzen auf eigene Eckstöße oder aufs Elfmeterschießen…

Ästhetisch war das eher Rumpelfußball, auf jeden Fall bescheidener Fußball. Oder wie ein Fan nach der Abwehrschlacht gegen Spanien twitterte: „Wir sind das neue Island.“ Aber die Ergebnisse stimmen wieder. Mittelfeldspieler Roman Sobnin goss das neue Selbstverständnis in Worte: „Die Sbornaja kann mit den Topmannschaften auf einem Niveau mitspielen.“

Das Elfmeterschießen war der Schlusspunkt. Im Restaurant Wstretscha in Ziwilsk brüllten zwei junge Russen trotzdem triumphierend in die Schockstille, als der Kroate Ivan Rakitic den entscheidenden Strafstoß verwandelte – als wäre die Sbornaja gerade Weltmeister geworden. Sie heißen Pascha und Ljoscha.

Es stellte sich heraus, dass sie gewettet haben – auf Kroatien. „Ich habe 40.000 Rubel verloren, weil Unsere im Achtelfinale die Spanier besiegt haben“, erklärte Pascha. „Die habe ich jetzt zurückgewonnen.“ 40.000 Rubel, das sind umgerechnet knapp 550 Euro, hier ist das viel Geld, fast zwei Monatsgehälter. Russlands Fans freuen sich, dass sie wieder eine Nationalmannschaft haben, die mitspielen kann, Russlands Zocker auch.

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