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Messis letzte Chance

Von (alex), 26. Juni 2018, 00:04 Uhr
Messis letzte Chance
Auch sie kämpfen um das Achtelfinal-Ticket: Der Nigerianer William Troost-Ekong und der Isländer Alfred Finnbogason Bild: APA/AFP/JOHANNES EISELE

SANKT PETERSBURG. Gruppe D: Argentinien muss heute (20 Uhr) gegen Nigeria gewinnen

"Um zu einer Legende zu werden, muss man einen WM-Titel holen." Diese Worte sprudelten einst aus dem Mund von Lionel Messi, der sich mit der argentinischen Nationalmannschaft auf dem Scheideweg befindet. Sollten der seit Sonntag 31-jährige Fußball-Star und seine Kollegen heute Abend (20 Uhr, ORF eins) das alles entscheidende dritte Gruppenspiel gegen Nigeria in St. Petersburg in den Sand setzen, könnte eine Ära zu Ende gehen. Insider erwarten dann nämlich den (neuerlichen) Rücktritt Messis aus der "Albiceleste".

Der Druck ist ebenso groß wie die Herausforderung. Argentinien, der Weltmeister von 1978 und 1986, braucht nach den verkorksten Auftritten gegen Island (1:1) und Kroatien (0:3) einen Sieg und idealerweise Schützenhilfe der fix für das Achtelfinale qualifizierten Kroaten im Parallelmatch gegen Island.

Der große Diego Armando Maradona, so etwas wie WM-Maskottchen und überdrehter Hampelmann auf der Tribüne, will sich geistig noch nicht mit dem ersten Vorrunden-Aus der Südamerikaner seit 2002 befassen. "Warum soll man nicht träumen dürfen? Das lasse ich mir nicht verbieten", betonte der Champion von 1986, der vor dem Schlüsselmatch gegen Nigeria Zugang zur Mannschaft verlangt hatte: "Ich will mit den Spielern sprechen können, damit sie verstehen, was es bedeutet, dieses Trikot zu tragen."

"Ich glaube nicht an Wunder"

Gemessen an den bisherigen Vorstellungen scheinen das einige noch nicht kapiert zu haben. Interne Querelen tragen nicht gerade zur Beruhigung der Lage bei. Der angezählte Teamchef Jorge Sampaoli sitzt zwar heute noch auf der Bank, zu melden hat der 58-Jährige aber nichts mehr. Das ist nicht neu für ihn, behauptet er: "Ich habe die gleichen Kompetenzen wie vorher. Messi macht die Aufstellung, Mascherano gibt die Anweisungen, ich renne nur am Spielfeldrand auf und ab und schreie mir die Seele aus dem Leib."

Sampaoli geht in seiner schärfsten Krise verbal in die Offensive, mit seinem Latein ist er am Ende: "Die Burschen sind rastlos und besorgt. Als sie gesehen haben, dass auch ich rastlos und besorgt bin, haben sie mir gesagt: ,Lauf weg, tschüss‘", erzählte der Coach der Tageszeitung "La Nación".

Eigentlich war Sampaolis Abschied schon besiegelt und Teammanager Jorge Burruchaga (wie Maradona Weltmeister 1986) als Interimslösung ante portas gewesen, doch dann legte sich Verbandspräsident Claudio Tapia quer und hielt an Sampaoli fest. Vielleicht auch aus finanziellen Gründen. Eine Entlassung des Trainers (Vertrag bis 2022) würde nicht weniger als 17 Millionen Euro verschlingen.

Messi braucht Sampaoli, der ihm immer den Rücken gestärkt und ihn mit Lobeshymnen überhäuft hat, nicht mehr. Versuche, das Betriebsklima zu verbessern, waren zum Scheitern verurteilt. "Ich habe Messi meine Hand gereicht. Ich habe ihm bei WhatsApp eine Nachricht geschickt und ihm gesagt, dass er auf mich zählen kann. Er hat es gelesen und nicht geantwortet", verriet der Trainer.

Auch in der Heimat schwindet der Glaube an eine Trendwende. Mario Kempes, Weltmeister von 1978 und Legionär bei der Vienna und beim VSE St. Pölten, rechnet nicht mit einer sportlichen Auferstehung der "Albiceleste": "Heute glaube ich nicht mehr an Wunder. Nicht mal, wenn wir Kerzen anzünden, werden wir uns für die nächste Runde qualifizieren, wenn wir mit der gleichen Elf wie gegen Kroatien spielen."

Die Rivalen sind heiß

Geschenke von Seiten der Gegner haben die Argentinier nicht zu erwarten. Denn Nigeria und Island haben ebenfalls große Lust auf das Achtelfinale – und wesentlich harmonischere Mannschaften. "Meine Spieler haben verstanden, dass sie kämpfen müssen. Wir sind zurück", betonte Nigerias Cheftrainer Gernot Rohr. Sein Team hat Argentinien im November 2017 in einem Test 4:2 geschlagen. Auf ein Neues? 

Aufstiegsszenarien in WM-Gruppe D

Kroatien (6 Punkte, 5:0 Tore) steht nach zwei Siegen ohne Gegentor als Achtelfinalist fest.

Nigeria (3 Punkte, 2:2 Tore) kommt mit einem Sieg über Argentinien weiter. Ein Unentschieden genügt, wenn Island nicht oder nur mit einem Tor Unterschied gegen Kroatien gewinnt.

Island (1 Punkt, 1:3 Tore) schafft es mit einem Sieg mit drei oder mehr Toren Differenz gegen Kroatien, wenn Nigeria und Argentinien unentschieden spielen. Ein knapper Erfolg (+1) reicht dann, wenn Argentinien gegen Nigeria gewinnt und insgesamt die schlechtere Tordifferenz als Island hat.

Argentinien (1 Punkt, 1:4 Tore) kommt mit einem Sieg über Nigeria weiter, wenn Island nicht gegen Kroatien gewinnt. Ein Erfolg mit zwei Toren Unterschied reicht dann, wenn auch Island gegen Kroatien gewinnt und insgesamt die schlechtere Tordifferenz hat.

Der Extremfall: Wenn Argentinien mit null gelben Karten 2:0 gegen Nigeria gewinnt und Island mit drei gelben Karten 2:1 gegen Kroatien siegt, entscheidet zwischen Argentinien und Island das Los über Weiterkommen und Ausscheiden.

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