Vorwärts trennt sich von Trainer Willi Wahlmüller
STEYR. Für den Vorwärts-Vorstand ist der Wurm drin: Der Coach, der bis 2022 verpflichtet wurde, muss gehen
Im Sommer sah der Vereinsvorstand der Vorwärts noch mit Trainer Willi Wahlmüller eine Zukunftsperspektive. Man hatte ein gutes Jahr davor den "Fußballprofessor" als Feuerwehrmann geholt, als die Mannschaft unter Trainer Gerald Scheiblehner in der Meisterschaft der Zweiten Bundesliga einen Ast hatte. Wahlmüller konsolidierte die Punktebilanz der Elf mit einer defensiveren Spielwiese, während Scheiblehner den OÖ. Juniors das Siegen beibrachte.
Jetzt brachte das Ausscheiden der Rot-Weißen im ÖFB-Cup gegen die viertklassige Vienna beim Vorstand das Fass zum Überlaufen. Sportdirektor Jürgen Tröscher rief gestern Nachmittag Wahlmüller an, dass man reden müsse. Zwei Stunden später wurde die einvernehmliche Trennung verlautbart. Tröscher konnte nicht mehr gutheißen, in welche Richtung sich die Mannschaft entwickelt hatte. "Vorwärts stand früher", so sagte Tröscher zu den OÖNachrichten, dafür, um jeden Ball zu laufen, zu kämpfen und das Heft am Spielfeld in die Hand zu nehmen. Letzteres habe er in den vergangenen Spielen vermisst. Die Mannschaft wirke verunsichert, reagiere meistens nur noch und dabei oft nicht schnell genug. "Wir brauchen einen neuen Impuls, um den Klassenerhalt zu erreichen", sagte Tröscher.
Wahlmüller nahm seine Beurlaubung hin, ließ gegenteilige Standpunkte im Raum stehen. Tatsächlich hatte ihm auch Verletzungspech einen gewaltigen Strich durch seine Rechnungen gemacht. Noch im Sommer jedenfalls hat der Vereinsvorstand seinen Kurs offenbar für richtig befunden und seinen Trainervertrag bis ins Jahr 2022 verlängert. "Ich will jetzt einmal die Ereignisse setzen lassen", sagte Wahlmüller, "der Mannschaft und dem Verein wünsche ich alles Gute und ich bleibe ein Sympathisant von ihnen." Die Vorwärts leistet sich vorerst, einen nicht mehr beschäftigten Trainer weiter zu bezahlen und gleichzeitig auf die Suche eines Nachfolgers zu gehen. Tröscher will bis zur nächsten Länderspielpause entschieden haben. Zwischenzeitig betreut die Elf Co-Trainer Andreas Milot.