Solide Finanzierung: Funktionäre sicherten Vorwärts Klassenerhalt
STEYR. Am Rasen verlor SKV gegen Blau-Weiß Linz 2:3. Am grünen Tisch bleibt man in der Liga.
Wer konnte ahnen, dass die gestrige Matinee gegen Blau-Weiß Linz im Steyrer Vorwärtsstadion nur noch ein Match um die Goldene Ananas werden sollte? Trainer Willi Wahlmüller wollte auch diese Partie, die für den Klassenerhalt über Nacht belanglos wurde, gewinnen als Ehrensache, aber davon später.
Vergangene Woche wurde Wiener Neustadt die Lizenz entzogen, weil die Niederösterreicher entgegen ihrer Finanzunterlagen Trainer und Spielern Gehälter schuldig geblieben wären. Die Vereinsführung von Wiener Neustadt legte gegen den Spruch der Ligakommission zwar Protest ein, das aber wird von Ligakennern nur noch als nötige Trotzreaktion gesehen ohne irgendwelche Aussicht auf Erfolg. Damit steigt Wiener Neustadt ab. In der Bundesliga muss Wacker Innsbruck absteigen, weil in der letzten Runde auch Vorletzter Hartberg gewann. Zwei Mannschaften eines Vereines in einer Liga duldet das Statut nicht, also muss die zweite Mannschaft von Innsbruck absteigen.
Zur wundersamen Rettung des SKV trägt jetzt noch bei, dass es aus der Regionalliga Ost keinen Aufsteiger geben wird, womit Vorwärts Steyr auch als sportlich Tabellenletzter der 2. Bundesliga erhalten bleibt. Was dann die rot-weiße Mannschaft auf dem Rasen und der Narrensaum der Fans beider Vereine im Umfeld zeigten, dämpfte jede Feierstimmung, auch wenn auf der Südtribüne Bengalenlichter glühten. Vorwärts stellte sich mit Eigenfehler wie gewohnt ein Bein. Dem Freistoß zum 0:1, den in der 35. Minute Lukas Tursch per Kopfball verwertete, ging ein missglückter Ausschuss von Tormann Reinhard Großalber voran. Dann köpfelte Jefté Betancor ebenfalls eine Freistoßflanke unmittelbar vor dem Pausenpfiff in die Maschen des Linzer Gehäuses. Der Spanier brachte dann den SKV mit einem verwandelten Elfmeter in der 54. Minute in Führung, aber Blau-Weiß drehte mit Treffern von Dambaxi (60.) und Hartl (78.) noch die Partie. Trainer Wahlmüller war stocksauer: "Diese haarsträubenden Fehler in der Verteidigung darf man nicht machen."
Den wichtigsten Sieg des Tages errangen 120 Polizisten. Sie konnten gewaltbereite "Fans" beider Klubs voneinander abschirmen und die Gäste aus Linz ohne Zwischenfälle zum Zug begleiten.
"Müssen nach Testdebakel aufwachen"
Vier Spiele ohne Sieg: Vorwärts will die Trendwende
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Eh nett. Spielerisch wird sich aber Gravierendes ändern müssen, will man in der nächsten Saison nicht wieder der Prügelknabe der Liga sein. Momentan ist die Mannschaft schlicht nicht BL-tauglich.
Das beweist: die ligareform ist eine farce.