SKV zahlte zu viel Lehrgeld
STEYR. 2. Liga: Liefering war beim 4:0-Sieg nicht um vier Tore besser.
"Das Spiel war für uns auf jeden Fall lehrreich", sagte Thomas Halbartschlager nach dem Schlusspfiff und der 0:4-Auswärtsniederlage von Vorwärts Steyr im Stadion von Red Bull Salzburg gegen den FC Liefering. Die Steyrer hatten beim zweiten Pflichtspiel in der zweiten Bundesliga Lehrgeld gezahlt, aber zu viel. Mit viel Fußballverstand und noch viel mehr Herz feierten die mitgereisten Vorwärts-Fans trotz der Nullnummer gegen den baumhohen Favoriten ihre Mannschaft.
Das 0:4 aus Sicht der Steyrer täuscht nämlich nur eine einseitige Partie vor, die das Match gegen die Jung-Bullen über weite Strecken überhaupt nicht war. Vor dem Spiel hatte Trainer Gerald Scheiblehner die Lage mit dem ungleich verteilten Ballbesitz der Salzburger schon richtig eingeschätzt, aber auch von Chancen gesprochen, die sich "in jeder Begegnung auftun". Die Gelegenheiten hatte seine Elf auch, insbesondere Yusuf Efendioglu, der diesmal wieder sein Janus-Gesicht als Torjäger und Chancentod zeigte. Allein er ließ drei Chancen aus (17., 32.), in der 47. Minute lief er alleine auf Goalie Antosch zu und scheiterte. "Unser Spiel war sehr gut, das Ergebnis täuscht", resümierte Vorwärts-Coach Gerald Scheiblehner.
Ein Gewaltschuss des 17-jährigen Dominik Szoboszlai aus 25 Metern Entfernung durchkreuzte in der 33. Minute den gut aufgegangenen Spielplan von Trainer Gerald Scheiblehner. Aber nicht einmal das 2:0 vor der Pause von Niangbo war eine Vorentscheidung, weil die Rot-Weißen nach Wiederbeginn beherzt zurückfighteten und weitere Chancen vergaben. Was keine Selbstverständlichkeit ist bei Amateuren, die gegen die besten Nachwuchfußballer antraten, die der FC Lieferung auf der ganzen Welt einsammelt. Mehr in Reichweite sollte für Vorwärts nun Wiener Neustadt sein. Erstmals bei einer Sonntagsmatinee wollen die Steyrer am 12. August um 10.30 Uhr gegen die Niederösterreicher voll punkten.
Zufrieden war Scheiblehner auch mit dem Cup-Los. In der zweiten Runde geht es gegen Regionalligist GAK: "Ein spezielles Los. Der GAK hat viele Paralellen mit unserem Verein. Und auch sportlich wird es eine Herausforderung."