"Unity" oder "Unbeugsame Kematner": Der zwölfte Mann im Unterhaus

LINZ. Choreografien, Pyrotechnik, Fahnen oder lautstarke Gesänge – auch im oberösterreichischen Fußball-Unterhaus haben sich mittlerweile einige Fanszenen einen Namen gemacht.
Sie stehen für positive Stimmung – und nicht für Randale: Die Fankultur im Unterhaus lebt – im größeren Stil bei Klubs wie Vorwärts Steyr, aber auch bei kleineren Anhängergruppen wie in Schlierbach: Im Stiftsort hat sich 2017 der Fanklub "Unity Schlierbach" (übersetzt: Einheit Schlierbach, Anm.) gegründet. Seither beeindruckt dieser regelmäßig mit Choreografien, wie man sie nur aus großen Stadien kennt. "In der Saison 2021/2022 haben wir von der Bezirksliga den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Damals lief praktisch nach jedem Spiel das Lied ,Der Zug hat keine Bremse‘ und wurde somit zu einer heimlichen Siegeshymne unser Mannschaft. Weshalb die Fans bei einem Entscheidungsspiel auch eine Choreo mit einem großen Zug präsentierten", erzählt Schlierbach-Sportchef Ewald Hollinger.
Der Rückhalt der Fans gibt seinen Kickern auch Kraft, wenn es einmal nicht so läuft: "Wir sind leider sofort wieder abgestiegen. Aber auch wenn wir in dieser Saison nicht so viele Erfolgserlebnisse hatten, waren die Fans immer da." Auch außerhalb des Rasens lässt sich der Schlierbacher Fanklub regelmäßig etwas einfallen: Während des Corona-Lockdowns wurde etwa im Ort ein großes Spruchband aufgehängt, mit dem man sich bei Supermarktmitarbeitern und Krankenhauspersonal bedankte.

Tatkräftige und lautstarke Unterstützung ist stets auch bei Schlierbachs Liga-Rivalen Eberstalzell oder Bezirksliga-Ost-Verein SPV Kematen/Rohr vorhanden. Letzterer wird seit 2022 mit "Unbeugsame Kematner" ebenfalls von einem eigenen Fanklub begleitet. "Es haben sich da einfach zwei größere Freundeskreise zusammengeschlossen", verrät Obmann Simon Cordella. Die Unterstützung geht weit über den Fußballplatz hinaus: Zuletzt wurde beispielsweise ein Dart-Turnier organisiert und eine Spende an den Nachwuchs übergeben. "Wir sind alle im Ort verwurzelt und haben zum Teil selbst gespielt. Auf diese Art und Weise können wir dem Klub ein bisschen etwas zurückgeben, und auch die Spieler freuen sich total über unsere lautstarke Unterstützung", erklärte der 32-Jährige.

Derbymarsch und Feuerwerk
Auch die Kicker aus Schwertberg wurden beim 1:1 im Heim-Derby gegen Naarn stimmgewaltig unterstützt. "Angefangen haben wir mit vier Personen", erklärt Bernhard Riepl, Obmann des Fanklubs "Aistblock", der im Jahr 2012 gegründet wurde. "Es ist dann relativ rasch immer mehr und größer geworden", verrät der Versicherungskaufmann. Mittlerweile zählt der Fanklub rund 40 Mitglieder. Auch gemeinsame Wanderungen und Ausflüge sind keine Seltenheit. Riepl: "Das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Fanklubs ist schon etwas ganz Besonderes."
Einen echten Derbymarsch gab es zuletzt auch vor dem Bezirksliga-Nord-Duell zwischen Gallneukirchen und Schweinbach: 200 Fans machten sich auf den Weg zum drei Kilometer entfernten Sportplatz des Lokalrivalen, peitschten dort ihre Mannschaft zum 4:1-Derbysieg.

Genauso wie der Fanklub "Sektion 4752", der die Kicker des SV Riedau im Derby der Bezirksliga West gegen Dorf an der Pram (0:1) bereits vor dem Anpfiff mit einer Feuerwerkseinlage heiß machte.

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