Entschädigungen für Unterhaus-Fußballer: Ein Graubereich
LINZ. Spieler könnten gewisse Aufwandsentschädigungen trotz Corona einfordern – OÖ-Verbandspräsident Götschhofer rät davon ab.
Zusammenstehen, Solidarität üben – die Parolen der vergangenen Tage machen auch vor dem Unterhaus-Fußball nicht halt. Für viele Vereine geht es um existenzielle Fragen: Die Einnahmen aus den Heimspielen fallen wohl für das gesamte Frühjahr weg. Die Fixkosten – etwa für die Erhaltung der Anlagen – bleiben hingegen bestehen.
Und ein ganz wichtiger Punkt: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei Forderungen von Spielern, die Vereine nicht mehr begleichen wollen oder können, zu Streitereien kommt.
"Zumindest rechtlich sind auch viele unter dem Titel ,Aufwandsentschädigungen’ geführte Zahlungen, die Spieler mit den Vereinen vereinbart haben, Entgelte. Dann nämlich, wenn in dieser Höhe gar kein echter Aufwand vorgelegen ist. Die Vereine können deshalb, wenn es hart auf hart geht, nur das abziehen, was sich der Spieler tatsächlich während der Unterbrechung des Spielbetriebs erspart", bestätigt der Rieder Rechtsanwalt Peter Vogl im OÖN-Gespräch.
Situation mit Konfliktpotenzial
Gerhard Götschhofer, Präsident des OÖ-Fußballverbands und selbst Rechtsanwalt, weiß um das Konfliktpotenzial der Situation und bittet um einen Schulterschluss aller Parteien: "Jede Vereinbarung zwischen Klub und Spieler ist individuell gestaltet – und damit eine eigene Sache für sich. Wir werden hier zwangsläufig viele rechtliche Graubereiche streifen. Ein Beispiel: Inwieweit liegt beispielsweise ein Dienstverhältnis vor?" Der OÖ-Verbandspräsident appelliert hier auch an die Vernunft der Spieler: "Wenn ich eine Vereinbarung zur Aufwandsentschädigung für Training und Spiele abschließe, dann sollte ich auch als Spieler so weit sein, dass ich diese nicht einfordere, wenn ich keinen Aufwand für Spiele und Trainings mehr habe."
An den Tag nach Corona denken
Das Ergebnis wären am Ende mit Sicherheit längere Rechtsstreitigkeiten, die keinem nützen. Götschhofer: "Es kommt der Tag nach Corona, an dem man sich gegenseitig wieder ins Gesicht schauen muss."
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