Drechsel: "Man muss auch vergessen können"
RIED. Junge Wikinger Ried: In den jüngsten drei Runden in der dritten Spielklasse holte das Amateurteam des Zweitligisten sieben Punkte.
Die Jungen Wikinger sind nach dem 4:0-Derbyerfolg gegen ATSV Stadl-Paura endgültig in der Fußball-Regionalliga angekommen. In den jüngsten drei Runden holten die Innviertler sieben Punkte. Trainer Herwig Drechsel spricht im OÖN-Interview über seine Rückkehr nach Ried und sein neues, altes Team.
Mit den jüngsten Ergebnissen können Sie ganz zufrieden sein, oder?
Unser Trend ist gut. Wir wussten, dass der Start nicht einfach wird, bis auf einen Spieler hat keiner meiner Kicker zuvor in der Regionalliga gespielt. Wir mussten uns erst finden und an das höhere Tempo gewöhnen.
Eigentlich ist es so, als wären Sie nie weggewesen...
Das war auch für mich eine dankbare Situation, bis auf ganz wenige Kicker kenne ich alle meine jetzigen Jungs noch von früher, als ich bei meiner ersten Trainerstation ein Akademieteam in Ried geleitet habe.
Waren Sie eigentlich überrascht, als im Sommer der Anruf der SV Ried kam? Schließlich ging Ihre Trennung als Akademietrainer nicht ganz reibungslos über die Bühne...
Im Sommer war ich nicht mehr überrascht, weil die ersten Gespräche bereits im Winter stattgefunden haben (lacht). Ich habe so lange in Ried gespielt, eine Rückkehr war für mich immer ein Thema. Im Fußball-Geschäft muss man auch vergessen können, was früher einmal passiert ist.
Der Output des Rieder Nachwuchses war in den vergangenen Jahren eher überschaubar. Wie kann sich das wieder ändern?
Wir haben auf jeden Fall das Ziel, wieder mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die Profimannschaft zu bringen. Das Zeichen, dass man im Sommer den Sprung in die Regionalliga gewagt hat, war wichtig. Jetzt ist der Unterschied in die nächste Liga nicht mehr ganz so groß. Jeder meiner Jungs hat das Potential dazu – das Schwierige ist, dieses Potential Woche für Woche abzurufen.