Trainerwechsel sind (k)ein Heilmittel

Von Raphael Watzinger   05.November 2018

Fußballtrainer haben keinen sicheren Job – im Gegenteil: Wenn Leistung und Ergebnisse der Mannschaft nicht stimmen, wird meistens der Trainer gefeuert. Die OÖ-Liga beweist gerade eindrucksvoll, dass sich auch Vertrauen auszahlt: In den jüngsten vier Spielen holte St. Florian drei Siege. Am Wochenende gab es im Derby bei ASK St. Valentin ein 1:1. Zuvor hatte die Saison für den Regionalliga-Absteiger mit nur sieben Punkten aus zehn Spielen eher bescheiden begonnen. "Wir sind ruhig geblieben, haben Trainer und Mannschaft den Rücken gestärkt. Wenn man gut arbeitet, kommt es immer irgendwann zurück", sagt St.-Florian-Sportchef Gerhard Lindinger.

Noch eindrucksvoller aber Grieskirchen: Sieglos und mit vier Punkten lagen die Trattnachtaler nach zwölf Runden am Tabellenende. Trotzdem hielt man an Spielertrainer Christian Heinle fest. Das 3:1 gegen Gmunden war der zweite Sieg in Serie – Grieskirchen verließ vorerst die Abstiegsränge. "Zum Glück ist es bei uns so, dass wir einen Vorstand haben, der die Spiele richtig einordnen kann. Wir waren fast immer ebenbürtig, jetzt erzielen wir auch die Tore", sagt Heinle.

Dem der Verein einiges zu verdanken hat: Im Sommer 2017 übernahm der mittlerweile 33-Jährige mit Grieskirchen einen echten Trümmerhaufen. "Da war nichts mehr da. Kein Sportchef, kein Trainerteam. Ich habe mir etwas Neues aufgebaut." Mit Hilfe seiner Familie: "Der Kassier ist auch mein Bruder", schmunzelt Heinle. Dieser Vertrauensbeweis ist voll aufgegangen.

Dank Neo-Trainer im Hoch

Bad Ischl und Perg wählten einen anderen Weg. Das OÖ-Liga-Duo vertraute nach schwachen Starts auf den "Trainereffekt". Unter Erich Renner (statt Andrzej Jaschinski) und Gerhard Obermüller (statt Eric Rössl) läuft es wieder blendend. Bad Ischl holte in den sieben Spielen unter Renner zwölf der 13 Punkte. Perg musste mit Obermüller erst zwei Niederlagen einstecken, überrollte am Samstag SC Marchtrenk – der einzige Verein, der nach zwei Spielen unter Neo-Coach Dominik Hamader noch auf einen Trainereffekt wartet – mit 6:1.