Spiel der Woche: Comeback einer umstrittenen Legende
RÜSTORF. Nach neun Jahren schnürt "Enfant terrible" Ervin Ramakic für Steyrermühl wieder die Fußballschuhe.
Es ist das wohl schrillste Comeback in dieser Unterhaus-Saison: Ervin Ramakic gab gegen Rüstorf bei der 3:5-Niederlage im "OÖN-Spiel der Woche" sein Comeback auf dem Fußballplatz für Steyrermühl. "Er ist immer noch brandgefährlich", sagt Rüstorf-Obmann Johannes Kronberger über den 45-Jährigen, der bereits für Gmunden, Vorchdorf, Vöcklabruck, Schwanenstadt, Stadl-Paura, Micheldorf und auch Blau-Weiß Linz spielte.
Zu einigen Eklats auf dem Platz kam beim "Enfant terrible" 2011 ein privater hinzu. Ramakic musste 28 Monate im Gefängnis verbüßen – wegen Anstiftung zu einem Überfall. Jetzt ist der einstige Stürmer-Star nicht nur im Leben, sondern auch auf dem grünen Rasen zurück. Mit veränderter Sicht auf die Dinge: "Ich will schon noch gewinnen, aber es ist kein Muss mehr. Ich versuche vor allem jüngere Spieler zu unterstützen". Zunächst wollte er in Steyrermühl nämlich nur mittrainieren, um seinen Sohn Mujo zu unterstützen. Der Bosnier machte aber einen so guten Eindruck, dass ihn der Verein zu einem Comeback bewegen konnte.
Positiv überrascht zeigt er sich vom Tempo und der Qualität in der 1. Klasse. "Früher habe ich gedacht, für so eine Mannschaft reiche ich alleine", schmunzelt Ramakic. Steyrermühl Trainer Josef Pürstinger hat jedenfalls kein Problem mit seiner Vorgeschichte; " Er ist mit den Sachen aber gewachsen, hat noch Lust auf Fußball, und engagiert sich auch sonst sehr für den Verein". (ram)