Dieses Brüder-Trio ist ein Vorbild für das gesamte Unterhaus

Von Raphael Watzinger   03.April 2018

Sie treten immer gemeinsam auf. Das Sprichwort: "Geht nicht, gibt’s nicht" – haben sich Alexander und Bernhard Hofbauer gemeinsam mit ihrem Halbbruder Johannes Binder zum Lebensmotto gemacht.

Dass Johannes seit seiner Geburt eine mentale Beeinträchtigung hat, ist kein Hindernis, um in zahlreichen Sportarten wie Langlauf, Stocksport, Leichtathletik oder Fußball – Spitzenleistungen abzurufen.

Den wichtigsten Wettkampf hat der 27-jährige Frankenburger bereits kurz nach der Geburt gewonnen. Er kam als Frühchen zur Welt. Infolge eines "vorgeburtlichen Sauerstoffmangels" erlitt das Gehirn schwere Schäden. "Mein Sohn galt in seinem ersten Lebensjahr drei Mal als klinisch tot", sagt seine Mutter Christine.

Mit Fußball hat alles begonnen

Doch Johannes erwies sich schon in seinen ersten Lebensmonaten als echte Kämpfernatur – steht auch dank der Unterstützung seiner Halbbrüder mitten im Leben. Mit dem runden Leder haben Alexander und Bernhard – beide waren im Unterhaus als Spieler und Nachwuchstrainer aktiv und sind jetzt bei Regionalligist Vöcklamarkt sowie Bezirksliga-Klub Neukirchen/V. als Hilfsschiedsrichter im Einsatz – früh seine Leidenschaft und Begeisterung für den Sport geweckt. Im Fußball tritt man bei Freundschaftsspielen, Aufbaupartien und Hobbymatches oft gemeinsam als Schiedsrichtertrio auf.

Prägende Erlebnisse

"Früher wurden wir öfters belächelt. Aber das ist egal. Johannes sieht uns als Vorbilder, so etwas prägt einfach dein Leben. Wir unterstützen ihn, wo es nur geht", sagt Bernhard Hofbauer.

Und dieser Einsatz wird durch die sportlichen Leistungen von Johannes Binder, der auch in der österreichischen Special-Olympcis-Fußball-Nationalmannschaft ein fixer Bestandteil ist, mehr als nur zurückgezahlt.