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Jeging wartete ein halbes Jahrhundert auf den Titel

Von Elisabeth Ertl, 20. Juli 2022, 16:30 Uhr
Jeging wartete ein halbes Jahrhundert auf den Titel
Die Durststrecke ist beendet: Die TSU Jeging feiert den ersten Meistertitel nach 50 Jahren. Bild: Feichtenschlager

Innerhalb von drei Jahren hat Erwin Dankl aus dem einstigen Punktelieferanten ein schlagkräftiges Team gemacht.

Turbulente und arbeitsreiche Jahre liegen hinter der TSU Jeging. Der Verein dümpelte jahrelang auf den hinteren Plätzen der 2. Klasse Südwest herum. 2019 beschlossen die Verantwortlichen dann einen Neustart. Mit Trainer Erwin Dankl und diversen Umstrukturierungen sollte es endlich – nach 50 Jahren in der letzten Spielklasse – wieder aufwärts gehen. Und dann kam die Pandemie. Aus dem Konzept ließen sich Dankl und seine Mannschaft davon aber nicht bringen. Ganz im Gegenteil. "Alle waren mit Feuereifer bei der Sache und sind auch in der schwierigen Zeit immer drangeblieben. Das hat sich ausgezahlt", freut sich der Trainer.

Der perfekte Auftakt

Dass es in dieser Saison endlich mit dem Aufstieg klappen könnte, damit hatte der Munderfinger insgeheim gerechnet. Bestätigt wurde er gleich im ersten Meisterschaftsspiel. "Da haben wir gegen den Herbstmeister der Vorsaison 6:1 gewonnen", erinnert sich der 40-Jährige. Ähnlich hoch wie der Sieg war an diesem Tag auch die Zahl der Zuschauer. "Statt vorher 20 waren auf einmal 200 da. Das hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so der Meistertrainer. Randnotiz: Zum Spiel gegen Pischelsdorf kamen sogar 450 zahlende Gäste in die Jeging Arena. Die Hausherren verloren zwar 2:3, behielten aber die Nerven. "Wir haben einfach an ein paar Schrauben gedreht und ruhig weitergearbeitet. Mehr kann man nicht tun", ist der Trainer überzeugt.

Jeging wartete ein halbes Jahrhundert auf den Titel
Die Mannschaft ließ ihren Trainer Erwin Dankl – zu Recht – hochleben. Bild: Feichtenschlager

Obwohl sein Team auch beim Rückrundenstart einen kleinen "Hänger" hatte, zweifelte Dankl nie am Potential seiner Burschen. Zu Recht. Am Ende fixierte die TSU Jeging drei Runden vor Schluss den Titel. In einem dramatischen Spiel, an dessen Ende der Coach nicht mehr hinschauen konnte. "Das war gegen Sankt Radegund. Als ein paar Minuten vor Schluss endlich das 1:0 gefallen ist, ist allen ein Stein vom Herzen gefallen. Es war ein emotionaler Moment, in dem viele von uns die Tränen runterschlucken mussten", sagt Dankl.

Ein paar Minuten später gab es als Draufgabe Elfmeter für Jeging – verwandelt vom Tormann. "Er war der einzige Spieler, der in dieser Saison noch nicht getroffen hatte", sagt der gebürtige Pinzgauer. Hinschauen konnte er in diesem Moment nicht. "Ich habe mich, so gut es ging, versteckt, um diesen Augenblick zu genießen." Nach dem erlösenden Treffer brachen bei ihm und seiner Mannschaft alle Dämme. Die Feierlichkeiten waren dementsprechend intensiv. "Ich hoffe, wir werden nicht noch einmal vorzeitig Meister. Das ganze Feiern war fast härter als das viele Training", scherzt der Erfolgscoach. Er wird die Mannschaft auch im kommenden Jahr in der 1. Klasse Südwest betreuen. Um sich bestmöglich auf die neue Herausforderung vorzubereiten, ist die Mannschaft bereits Ende Juni wieder ins Training eingestiegen. Während zwei Spieler der Meistermannschaft ihre Karriere beendet haben, werden drei junge Neuzugänge die Jeginger 2022/23 verstärken. Das Ziel ist für Erwin Dankl klar: "In erster Linie wollen wir in der neuen Liga ankommen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Langfristig wollen wir natürlich ein guter Erste-Klasse-Verein werden."

Ein Team mit Spielwitz

Genauso sieht das auch Obmann Johann Hager. Er ist überzeugt davon, dass Dankl das hinbekommen wird. "Er kann die Leute erreichen und hat es geschafft, aus den Burschen ein richtiges Team mit Spielwitz zu machen. Daher halte ich in der neuen Saison einen einstelligen Tabellenplatz für durchaus realistisch", sagt Hager, der in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Helfern und 2400 Stunden Eigenleistung auch die Infrastruktur am Sportplatz "erstklassig" gemacht hat. "Wir haben zum Glück viele Professionisten, die mit angepackt haben. Außerdem gab es Sponsoren und elf vereinsnahe Bauholzspender. Es ist schön, zu sehen, dass nicht nur auf, sondern auch abseits des Platzes alle zusammenpfeifen", freut sich der Obmann. Voller Vorfreude blickt er auch dem ersten Spiel in der 1. Klasse gegen Mattighofen entgegen. "Das wird eine Nagelprobe. Schließlich hat Mattighofen zehn Mal so viele Einwohner wie wir."

Das nächste große Ziel

Nach dem lang ersehnten Meistertitel hat sich die TSU Jeging bereits das nächste große Ziel gesteckt: Eigene Nachwuchsmannschaften stellen. Damit es so weit kommt, leitet derzeit ein engagiertes Team (Sabrina Hager, Melanie Benezeder, Nina Forthuber und Günther Krempler) einmal pro Woche ein gut besuchtes Kindertraining. Die Vorzeichen stimmen also. Außerdem haben die Jeginger mit ihrem ersten Meistertitel nach 50 Jahren gezeigt, was mit Willenskraft, Kampfgeist und Gemeinschaft alles möglich ist.

2. Klasse Südwest: TSU Jeging
2. Klasse Südwest: TSU Jeging

Namen und Fakten

Gründungsjahr: 1967
Obmann: Johann Hager (Stellvertreter Gerald Gaitzenauer)
Sportlicher Leiter: Thomas Winkler (Manuel Winkler)
Nachwuchsleiter: Josef Mayer (Manuel Strobl)

Kassier: Stefan Schindecker (Markus Job)
Schriftführer: Gerhard Mario Hager (Martin Hager)
Platzwart: Franz Feldbacher
Zeugwart: Markus Feldbacher

Trainer: Erwin Dankl
Co-Trainer: Manuel Schinwald

Kantine: Maria Feldbacher und Waltraud Hager

Kader: Davor Bakula, Andreas Bermadinger, Gerhard Mario Hager, Michael Hallinger, Christian Hinterauer, Damir Ibrahimovic, Jovica Jefimic, Ivica Jovanovic, Thomas Karer, Almir Kurtagic, Lukas Lugstein, Thomas Maak, Christopher Patrick Riess, Jakov Stevic, Erdeniz Yilmaz, Pascal Maak, Anabith Cedric, Alexander Kirchschlager, Matthias Klampfer, Michael Maier, Tobias Picheler, Maximilian Wassler, Jan Winkler, Stefan Winkler

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Autorin
Elisabeth Ertl
Lokalredakteurin Innviertel
Elisabeth Ertl

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