Dorf an der Pram: Der beste Verein im Unterhaus
Bezirksliga West: Mit 65 Punkten sammelte Dorf an der Pram so viele Zähler wie kein anderes oberösterreichisches Team.
Vor zehn Jahren kickten die Fußballer der Union Dorf noch im Fußballkeller. Seit dem Aufstieg in die 1. Klasse im Jahr 2009 geht es bei den Pramtalern allerdings steil bergauf. Mit dem Meistertitel in der Bezirksliga West fuhren die Mannen um Kapitän Martin Nisser heuer den bislang größten Erfolg in der 71-jährigen Vereinsgeschichte ein – und das in beeindruckender Art und Weise: Mit 65 Punkten waren die Kicker aus der 1040-Einwohner-Gemeinde der erfolgreichste Verein im gesamten oberösterreichischen Unterhaus.
Die Weichen für diesen Erfolg wurden bereits im Sommer 2018 gestellt, als man eine kompakte Mannschaft mit den Neuzugängen Hegedüs, Pilisi, Peric und Becirbasic ganz gezielt verstärkte. Basis des Erfolgs und Kernstück der Mannschaft waren und sind aber die eigenen Spieler wie Gehmaier, Hellwagner, Nisser, Murauer und die drei Gadermayr-Brüder, die bereits seit der 2. Klasse dabei sind.
Lange Zeit sah es im Titelkampf nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem starken Aufsteiger aus Senftenbach aus. „Ein Schlüsselspiel war der 4:1-Sieg in Peuerbach am Ende der Hinrunde“, ist Trainer Reinhard Furthner, der bereits in seinem zweiten Trainerjahr zu Meisterehren kam, überzeugt. Dadurch ging man mit einem Vier-Punkte-Polster in die Winterpause. Und im Frühjahr ließen die Dorfer nichts mehr anbrennen und konnten frühzeitig den Titel fixieren.
Neben einem sehr ausgeglichenen Kader und der Trainingsqualität ist für den Coach auch die Spielidee, die man seit zwei Jahren konsequent weiterentwickelt, ein ganz wesentlicher Baustein des Erfolgs. Bestens unterstützt wird der 32-jährige Pädagoge, der an der Franziskusschule in Ried unterrichtet, dabei vom Trainerteam Hackinger, Grüblinger, Engetsberger sowie von Sektionsleiter Markus Scharinger. „Er ist das Mädchen für alles“, so Furthner. Eine ganz wichtige Aufgabe Scharingers ist die Vorbereitung des Trainingslagers, an dem zuletzt rund 60 Aktive aus Kampfmannschaft, Reserve und Damenteam teilnahmen. Kein Wunder, dass die Vorbereitungen für das Trainingslager 2020 bereits jetzt laufen. Das Vorstandsteam um
Obmann Günther Gehmaier garantiert, dass der Verein auf finanziell gesunden Beinen steht.
Die Pramtaler vertrauen auch eine Liga höher auf die Meistermannschaft. Mit Lucas Steinmetz und Alexander Karl wurden lediglich zwei junge Spieler verpflichtet. „Die Spielidee auch gegen stärkere Gegner weiterzuentwickeln“ ist das Hauptaugenmerk für Trainer Furthner, über den Schriftführer Stoll nur lobende Worte übrig hat: „Er ist äußerst kompetent, analysiert die Spiele genau, macht ein qualitativ hochwertiges Training und ist nicht aus der Ruhe zu bringen.“
Einen Vorgeschmack auf die Landesliga, in der einige prestigeträchtige Derbys warten, gibt es bereits im Baunti-Cup, wo die Union Dorf auf den SK Schärding trifft. Dieses Bezirksduell steigt auch drei Wochen später zum Meisterschaftsauftakt.
Namen und Fakten
Gründungsjahr: 1948
Präsident: Werner Griesmaier
Ehrenpräsidenten: Franz Hansbauer senior und Rita Zellinger
Obmann: Günther Gehmaier
Sektionsleiter/Sportlicher Leiter: Markus Scharinger
Nachwuchsleiter: Philipp Gadermayr
Kassier: Daniel Spannlang
Schriftführer: Franz Stoll
Trainer: Reinhard Furthner
Co-Trainer: Thomas Grüblinger und Christoph Hackinger
Torwart-Trainer: Christian Engetsberger
Kader: Huso Cajtinovic, Felix Gstöttner, Julian Gadermayr, Patrick Gadermayr, Daniel Hellwagner, Philipp Gadermayr, Kapitän Martin Nisser, Tamas Tasselmajer, Ivan Peric, Mark Pilisi, Melis Becirbasic, Jakob Zweimüller, Moritz Murauer, Dominik Gehmaier, Martin Hegedüs, Josef Dürnberger, Tobias Reischauer, Thomas Spannlang
Gerhard debütierte schon mit 13 „in der Ersten“
„Ohne ihn wäre die Union Dorf nicht denkbar!“ Das sagt Schriftführer Franz Stoll über Obmann-Stellvertreter Gerhard Gadermayr, der bereits mit 13 Jahren sein Debüt in der Ersten feierte und in der Folge nicht nur eine Stütze als Spieler war, sondern auch als Funktionär und als vielseitiger Helfer nach wie vor seinen Mann stellt. Der 53-jährige Angestellte der Fa. Leitz packt überall an, wo Not am Mann ist. Er organisiert bei den Heimspielen die Ausschank auf der Tribüne und stellt als Hilfsschiedsrichter oder Linienrichter seinen Mann. Bei den Festen der Dorfer Kicker ist seine Unterstützung genauso selbstverständlich wie bei diversen Bautätigkeiten. Und er hat als Vater dafür gesorgt, dass der Name Gadermayr bei der Union Dorf weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Die Söhne Philipp, Patrick und Julian sind Leistungsträger in der Kampfmannschaft. Vielleicht treten sie dann auch als Funktionäre einmal in die Fußstapfen des Papas.