Thomalla zeigte den Bullen seine Klasse
RIED. Zwei Tore bei Rieds 2:2 gegen Salzburg – er ist von Red Bull Leipzig nur an Ried verliehen.
Ausgerechnet ein Red-Bull-Leihspieler schoss Fußball-Bundesligist SV Josko Ried gestern beim 2:2 (0:1) gegen Red Bull Salzburg zum ersten Punktegewinn nach sechs Niederlagen in Serie gegen den regierenden Meister: Denis Thomalla ist nur bis Sommer vom deutschen Zweitligisten Leipzig an Ried verliehen.
Gestern hat der 22-Jährige die beste Eigenwerbung betrieben. Binnen 13 Minuten machte er aus dem Rieder 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung. Schon sein Ausgleichstreffer zum 1:1 war sehenswert: Aus 18 Metern hob er den Ball per Freistoß über die Mauer und genau ins Kreuzeck (52.). "Er hat schon am Freitag im Training fast jeden Freistoß versenkt", bestätigte Ried-Trainer Oliver Glasner. Denn eigentlich war Thomalla bisher kein Standard-Freistoßschütze bei den Innviertlern gewesen. Jener gegen Salzburg war erst sein vierter Versuch in dieser Saison. "Ich wollte den Freistoß unbedingt schießen – den hätte ich mir nicht wegnehmen lassen", sagte der Torschütze.
Kurze Zeit später überhob er ge Salzburgs Torhüter Peter Gulácsi, ehe er den Ball zum 2:1 ins leere Tor rollte (65.). Das wird die Verhandlungen für Ried-Manager Stefan Reiter mit Leipzig nicht einfacher machen. "Wir haben Denis im Winter schon gesagt, dass wir ihn unbedingt halten möchten. Es hat aber keinen Sinn, bereits jetzt deshalb bei Leipzig anzufragen." Thomalla bleibt vorsichtig. "Ich fühle mich in Ried wohl – den Rest wird man am Ende der Saison sehen."
Sieben Veränderungen
Die Salzburger hatten vor dem Spiel ihre Aufstellung noch wilder als erwartet durchgemischt. Insgesamt veränderte Trainer Adi Hütter die Anfangself vom 1:2 gegen Villarreal an sieben Positionen. So war Torjäger Jonatan Soriano nicht einmal mit nach Ried gekommen. Hütter: "Das ist trotzdem keine Ausrede. Ich bin vom Ergebnis enttäuscht – wir haben auch leistungsmäßig nicht alles abgerufen." Rieds Trainer Oliver Glasner durfte sich hingegen auf hohem Niveau ärgern. "Schade, dass wir nach dem 2:1 sofort das 2:2 kassiert haben. Da wäre noch mehr drinnen gewesen." Aber auch so war für Ried alles perfekt – auch der ungewohnte Anpfifftermin um 14 Uhr wurde von den 4700 Zuschauern gut angenommen.
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