Rieds wichtigstes Saisonspiel: Wer hat besser eingekauft?
RIED/STEYR. Die Neuzugänge könnten das heutige direkte Titelduell entscheiden.
Entscheiden heute die Winter-Neuzugänge das große Schlagerspiel der zweiten Fußball-Liga zwischen Tabellenführer WSG Wattens und der SV Guntamatic Ried (19.10 Uhr, ORF Sport plus live). Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht sein. Wattens-Neuling Sinan Kurt war in Deutschland als Jahrhundert-Talent gehandelt worden. Vier Millionen Euro bezahlte der FC Bayern München im Jahr 2014, um den damals 18-Jährigen zu verpflichten. Zahlreiche Eskapaden außerhalb des Spielfelds verhinderten den großen Durchbruch. Deshalb landete er jetzt im Winter in Wattens. "Ein junger Bursch, der einfach Spaß am Fußball hat und bei uns völlig pflegeleicht ist", lautete das erste interne Zeugnis der Tiroler, die von Kristall-Erbin Diana Langes-Swarovski als Präsidentin angeführt werden.
Rieds Ass im Angriff könnte hingegen nicht unterschiedlicher sein: Winter-Neuzugang Patrik Eler ist ein sehr ruhiger, introviertierter Typ. "Vom Charakter und der Art und Weise, wie er Fußball spielt, passt er sehr gut zu uns", sagt Ried-Trainer Gerald Baumgartner. Der 54-Jährige erwartet sich vom Slowenen einiges. So viel, dass Baumgartner seinen Neo-Stürmer im ersten Frühjahrsspiel gegen Steyr sogar noch extra geschont hatte, um beim so wichtigen Duell gegen Titelkonkurrent Wattens topfit auf ihn zurückgreifen zu können. "Wir wollten nichts riskieren."
Heute wird der Ried-Coach seinen Hoffnungsträger aber in die Schlacht werfen: Mit 38 Toren in 57 Spielen bewies Eler bereits seine Torgefährlichkeit in der zweithöchsten Spielklasse. Und das, obwohl der Transfer zu seiner ersten Österreich-Station nach Klagenfurt kurios zustandekam. Eigentlich wollte Klagenfurts Trainer Manfred Bender den damaligen Probespieler nach dem ersten Testspiel wegen des schlechten Fitness-Zustandes schon wieder nach Hause schicken. Nach Abpfiff des letzten Probetrainings legte sich Eler aber einige Bälle am Sechzehner zurecht – und verblüffte Bender mit seiner Schussstärke. Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf: Mit 16 Regionalliga-Treffern hatte Eler in der Saison 2014/2015 entscheidenden Anteil am Aufstieg der Kärntner in Liga zwei. Jetzt nimmt er mit Ried die Bundesliga ins Visier.
Steyr will Euphorie mitnehmen
Wie schon im Herbst-Durchgang eröffnete Vorwärts Steyr auch das Frühjahr mit einem beachtlichen 1:1 gegen Ried – heute soll sich im zweiten Saisonduell mit Liefering das Hinrunden-Ergebnis aber nicht wiederholen. Damals verlor das Team von Trainer Gerald Scheiblehner gegen die Jung-Bullen 0:4. " Wir müssen uns mehr zutrauen und körperbetonter spielen. Wir wollen die Euphorie aus dem Ried-Spiel mitnehmen."
Bitter: Innenverteidiger Dirnberger fehlt nach seiner erlittenen Muskelverletzung noch drei Wochen, Mittelfeldspieler Martinovic ist gesperrt. Weshalb Scheiblehner heute Mut zum Risiko nimmt und einem Steyr-Youngster zu seinem Startelf-Debüt verhelfen wird.
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