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Ried unter Druck: "Es gibt keine Ausreden mehr"

Von Raphael Watzinger   26.Juni 2020

Heute muss die SV Guntamatic Ried im OÖ-Derby gegen Blau-Weiß Linz (20.25 Uhr, live ORF Sport +) liefern: Im Titelkampf der 2. Fußball-Liga zählt für die Innviertler im Fernduell mit Austria Klagenfurt nur ein Sieg. Die Kärntner sind am Sonntag bei Rieds Lokalrivalen Vorwärts Steyr zu Gast.

Das Team von Trainer Gerald Baumgartner steckt in einer Mini-Krise, verlor drei der jüngsten vier Partien. So einen Negativlauf gab es zuletzt 2017. Und in jenem Jahr mussten die Rieder aus der Bundesliga absteigen. "Wir müssen versuchen, mit einem freien Kopf ins Spiel zu gehen, und wollen uns ganz auf uns konzentrieren", sagt Baumgartner, der abermals zum Umstellen gezwungen ist: Constantin Reiner kehrt zwar wieder zurück, dafür fehlt Offensivstar Marco Grüll gesperrt. Gut möglich, dass der Ried-Coach auch auf einer anderen Position ein Zeichen setzen wird: Filip Dmitrovic könnte Johannes Kreidl im Tor ersetzen.

Daxl nimmt Spieler in die Pflicht

Die Zeit der Ausreden ist vorbei – nach den bescheidenen Performances in den vergangenen Wochen müssen heute Taten folgen. "Es gibt keine Ausreden mehr. Auch wenn wir Ausfälle haben, müssen eben andere in die Bresche springen. Dafür haben wir sie ja", nimmt Rieds Finanzvorstand auch die Spieler in die Pflicht. Zuletzt gab es auch Gespräche mit der Mannschaft. Daxl: "Jeder spielt um Bundesliga-Verträge sowie um eine weitere Zukunft." Zahlreiche Verträge würden sich nämlich mit dem Aufstieg automatisch verlängern.

Auch beim heutigen Gegner wollen sich viele Kicker für kommende Aufgaben empfehlen: In dieser Woche hat Sportchef Tino Wawra mit den ersten Vertragsgesprächen begonnen. Die Seiten wechseln könnte Nosa Edokpolor: Der Linksverteidiger ist nicht nur bei Ried, sondern auch bei Bundesligist St. Pölten ein Thema.

"Mister Ried" kommt als Gegner

Heute wird er aber noch für die Linzer im Einsatz sein – genauso wie Lukas Tursch, der nach seiner Sperre retour kommt. Wieder von Beginn an dabei sein werden Philipp Pomer und Fabian Schubert: Beide hatten äußerst hohe CK-Werte, weshalb sie gegen Lustenau erst nach einer Stunde auf den Platz gekommen waren.

Außerhalb des Platzes vertrauen die Linzer auf jenen Mann, der genau weiß, wie es sich anfühlt, mit Ried aufzusteigen: Für Blau-Weiß-Geschäftsführer Stefan Reiter wird die Rückkehr in die Josko-Arena besonders speziell. Mehr als zwei Jahrzehnte war der Senftenbacher bei den Innviertlern, erlebte Höhen und Tiefen.

1993 wurde Reiter als Teilzeit-Manager in der zweiten Liga eingestellt. 1995 hatte "Mister Ried" seine Wikinger bereits als hauptberuflicher Manager in die Bundesliga geführt. Drei Jahre später folgte der erste Cup-Titel. Nach einer Auszeit war er 2004 beim Rieder Wiederaufbau abermals an Bord, schaffte sofort den Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus. Ein Vize-Meistertitel (2007) und eine weitere Cup-Trophäe (2011) später kam es 2017 aber zur Trennung.

Zu viel will er sich mit seiner Rückkehr nicht beschäftigen: "Jeder kommt einmal zurück." Seine ganze Kraft gilt seinem neuen Projekt bei Blau-Weiß. Über das erste halbe Jahr beim Stahlstadtklub sagt der 59-Jährige: "Es war die bisher intensivste Zeit in meiner Funktionärskarriere."

Ob Blau-Weiß heute zum nächsten Stolperstein für Ried im Titelrennen wird? Reiter: "Wir wollen uns gut verkaufen. Ried ist Erster. Wenn sie es geschickt machen, sind sie auch am Ende vorne."

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25. April 2024