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Heinle: "Irgendwann möchte ich fix Cheftrainer in der Bundesliga sein"

Von Raphael Watzinger   11.Dezember 2021

Ein letztes Mal steht Christian Heinle heute in der Fußball-Bundesliga gegen Altach (17 Uhr) in der ersten Reihe: Der Interimstrainer der SV Guntamatic Ried wird ab Jänner dem neuen Chefcoach Robert Ibertsberger zuarbeiten. Im OÖN-Interview spricht der 36-jährige Grieskirchner über die gewonnene Erfahrung, das schönste Erlebnis und worauf er sich in der Winterpause besonders freut.

OÖNachrichten: Sie stellen ein letztes Mal interimistisch auf – ist Wehmut dabei?

Eigentlich nicht wirklich, weil die Zeit als interimistischer Cheftrainer schon länger gedauert hat, als wir geglaubt haben.

Sie sind vor zweieinhalb Jahren als Sponsoring-Mitarbeiter gekommen. Ihr Aufstieg war nicht alltäglich...

Damals war ich noch OÖ-Liga-Trainer in Grieskirchen, als ich beruflich im Sponsoring-Bereich angefangen habe. Im Sommer 2020 hat es sich ergeben, dass ich das Amateurteam übernehmen durfte, ein halbes Jahr später kam ich als Co-Trainer zu den Profis.

Was haben Sie aus den vergangenen Wochen an vorderster Front mitgenommen?

Es war eine extrem wertvolle Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Natürlich war ich sechs Jahre Trainer im Unterhaus – auch wenn im Profi-Bereich alles viel professioneller ist, von den Inhalten hat sich für mich nicht viel geändert. Eine neue Erfahrung war das ganze Rundherum: der Umgang mit den Medien, das Gefühl, in einer vollen Josko-Arena an der Seite zu stehen. Anders als im Amateurbereich ist man auch für einen viel größeren Betreuerstab verantwortlich.

Was war Ihr schönstes Erlebnis?

Highlight war das Spiel daheim gegen Salzburg mit dem 2:2 in der Nachspielzeit. Extrem stolz bin ich auf den fußballerischen Prozess, den das Team in den vergangenen Wochen durchlaufen hat, Szenen wie gegen den LASK, als wir in Unterzahl versucht haben, Situationen spielerisch zu lösen. Die Mannschaft hat eine Identität gezeigt, von dem, was wir uns erarbeitet haben.

Gelingt gegen Altach ein Sieg, ist Ried voll im Rennen um die Meistergruppe…

Würden wir uns mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden, wäre das eine Riesensache. Man darf nicht außer Acht lassen, dass das Team verdauen musste, dass von einem Tag auf den anderen der Cheftrainer nicht mehr da war. Wir mussten im Betreuerteam enger zusammenrücken. Wenn ich da nur an unseren Videoanalysten Clemens Zulehner denke, der in den vergangenen Wochen zusätzlich Co-Trainer war. Mit ihm habe ich Abende verbracht mit der Spielanalyse, habe ihn öfter gesehen als meine Frau. Allein deshalb würde ich mich irrsinnig freuen, wenn es heute mit einem Sieg klappen würde.

Im Jänner übernimmt Robert Ibertsberger – wie war Ihr erster Eindruck?

Robert war bereits in dieser Woche präsent, hat sich alles angesehen und uns auch beim Training über die Schulter geschaut. Wir waren ab dem ersten Moment auf einer Wellenlänge und im Fachlichen drinnen. Es war sehr spannend, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm.

Sie haben sich für den kommenden Pro-Lizenz-Kurs angemeldet. Wollen Sie Cheftrainer im Profifußball werden?

Ich bin ehrlich: Davor war es mir nicht ganz klar, ob ich das wirklich will. Aber jetzt ist es mein großes Ziel, irgendwann einmal als Cheftrainer in der Bundesliga arbeiten zu können.

Nach Altach kommt die kurze Winterpause. Freuen Sie sich darauf, mehr daheim zu sein?

Diese Pause brauchen wir alle dringend. Ich bin froh, wenn ich jetzt einmal abschalten kann, und werde die freien Tage mit meiner Frau und unserem Sohn (Anm.: Jonathan kam am 2. September zur Welt) genießen.

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