Fortsetzung oder Abpfiff? Finanzpoker um 2. Liga
WIEN. Entscheidung in der heutigen Klubkonferenz.
Bei der Ligakonferenz der österreichischen Fußball-Zweitligisten wird heute die Entscheidung darüber fallen, ob und unter welchen Umständen die Saison fortgesetzt wird. Nachdem die politischen Voraussetzungen geschaffen sind, gab es zuletzt eine knappe Mehrheit für die Verlängerung der Saison bis Juli. Heute wird es wohl ein Finanzpoker werden, ob man die 2. Liga auch ohne Fernsehgeld beendet.
Es gibt Klubs, die von einer Fortsetzung erheblich profitieren. So zum Beispiel die Bundesliga-Ableger Liefering und Young Violets, die sich stark für eine Fortsetzung einsetzen. Oder auch die SV Guntamatic Ried, die im Falle des Aufstiegs allein durch das Fernsehgeld zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro einnehmen würde. Und dann gibt es die kleinen Klubs, in Oberösterreich Blau-Weiß Linz und Vorwärts Steyr, die massive Einbußen haben werden und für diese Einbußen auch im Sinne der oft zitierten Solidarität entschädigt werden wollen.
Neben den finanziellen Voraussetzungen werden heute auch die rechtlichen Aspekte einer Fortsetzung abgeklärt. In der 2. Liga endet ein Großteil der Spielerverträge mit 31. Mai. Es geht nicht nur darum, ob diese Verträge automatisch verlängert werden können, sondern ob das einige Vereine überhaupt wollen. Es ist nicht auszuschließen, dass so mancher Verein diese Sechzehnerliga am Ende mit einer besseren Nachwuchsmannschaft anstelle der teureren Stammspieler beenden wird.
Havenaar und sein Traum von der Champions League
Bajic explodiert gegen Bregenz: "Wussten, dass er kommen wird"
Ried-Spieler wechselt in die Bundesliga
SV Ried: Pomer und sein Ziel Bundesliga
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
"Und dann gibt es die kleinen Klubs, (...) , die massive Einbußen haben werden und für diese Einbußen auch im Sinne der oft zitierten Solidarität entschädigt werden wollen."
Diese Forderung ist eigentlich eine Frechheit. Von der Coronakrise sind alle Klubs betroffen, auch die größeren wie die SV Ried.
Wenn aber andere Klubs schon vor Corona am Rande der Liquidität herumgurken, vom Kurzarbeitergeld profitieren und sich dann auf Kosten der anderen sanieren wollen, grenzt das an Erpressung.
Es kann sicher nicht sein das ein Verein der nahe am Konkurs herumgurkt gut geführte Vereine am Nasenring durch die Manege führt. Ein Verein der sich vor Corona die Liga schon nicht leisten konnte hat in der 2.Liga nichts verloren! Es ist fatal für die Liga und dem Fußball wenn die Liga heute abgeblasen wird. Mit Not an einem Format festhalten bringt auf Dauer nichts.
Jeder hat eine Stimme, der Reiche und der Arme, der Brave und der Schlimme. Man nennt das auch Demokratie.
Sich übernehmen und schlecht wirtschaften hat nichts mit Demokratie zu tun. Bei einer normalen Lizenzierung müsste ein Verein in die LL. Man wurde durch den SR Bonus eh verschont.
Es ist halt leider eine österreichische Tugend, dass (fast) immer die bestraft werden, die ordentlich arbeiten. Von der Wirtschaft, Kunst bis hin zum Sport. Wie viele Firmen hat man in der Vergangenheit mit Millionenbeträgen (aus Steuergeldern) künstlich am Leben erhalten ehe sie sich dann wirklich verabschiedet haben??
Aber heute kann nur auf Weiterspielen plädiert werden, da sonst alles andere eine Farce wäre ... weil die Vereine die gegen ein Weiterspielen waren eh schon bei der Lizenzierung bzw. Zulassung massiv geschützt wurden ... z.B. hätte BW eine ganz andere (höhere) Strafe bekommen ...
Wichtig ist, dass ein tragfähiges Konzept erstellt wird. In den vergleichbaren Nachbarländern spielt die 2. Liga ebenfalls. Ich halte kräftig die Daumen, dass die SVR ihr Ziel erreicht und dass die 2. Liga 19/20 sportlich fortgesetzt werden kann unter Einhaltung der Richtlinien für Gesundheit.