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Bei der SV Ried brennt wieder einmal der Hut

Von Thomas Streif, 03. November 2020, 04:37 Uhr
Bei der SV Ried brennt wieder einmal der Hut
Kapitän Thomas Reifeltshammer am Boden: Seine Führungsqualitäten sind jetzt wieder einmal gefragt. Bild: GEPA pictures

Niederlagenserie geht weiter, Trainer und Mannschaft vor Hartberg-Spiel unter Druck

Am gestrigen Montag hatte Rainer Wöllinger seinen ersten Arbeitstag als neuer Geschäftsführer der SV Guntamatic Ried. "Erfolg ist nur möglich, wenn es einem gut geht. Dabei ist für mich – neben einer soliden Basis – eine gute Stimmung im Verein und im Umfeld eine der wichtigsten Funktionen", sagte Wöllinger im September, als er in einer Presseaussendung der SV Ried als neuer Geschäftsführer vorgestellt wurde.

Ein sportliches "Einstandsgeschenk" am vergangenen Wochenende blieb Wöllinger verwehrt, im Gegenteil: Die Rieder blamierten sich beim 0:4 in St. Pölten. Sechs Pflichtspielniederlagen in Folge bringen den Verein unter Druck. Dass darunter auch die Stimmung leidet, ist nur logisch.

Kein Schönreden mehr

Die Situation ist angespannt. Am Samstag gingen die Rieder gegen St. Pölten sang- und klanglos mit 0:4 unter, zuvor war man beim 0:2 gegen Sturm völlig chancenlos.

Dass die coronabedingten Ausfälle die SVR hart treffen, steht außer Frage, allerdings spielte die Mannschaft zuletzt mutlos, Akzente nach vorne gibt es kaum.

Trainer und Sportdirektor Gerald Baumgartner stellt sich in den Interviews nach den Spielen vor die Mannschaft und versucht, positive Ansätze zu finden. Die zuletzt gezeigten Leistungen dürfen aber eigentlich nicht mehr schöngeredet werden. Ausfälle hin oder her, wenn Ried so auftritt wie gegen Admira, Sturm oder St. Pölten, dann hat man im Kampf um den Klassenerhalt keine guten Karten.

Schicksalsspiel für Baumgartner?

Nach außen hin gibt es vom Vorstand derzeit keine Trainerdiskussion. Lautstark ist die Kritik der Fans, viele fordern einen Trainerwechsel, vor allem in den sozialen Netzwerken gehen die Wogen hoch. Im Heimspiel gegen Hartberg am kommenden Samstag, das erstmals in dieser Saison wieder ohne Fans über die Bühne gehen wird, steht die Mannschaft in der Pflicht, endlich wieder einmal abzuliefern. Die vier Spieler, die zuletzt wegen positiver Corona-Tests zwei Spiele fehlten, sind wieder dabei. Allerdings können weitere "Corona-Ausfälle" nicht ausgeschlossen werden, schließlich wird die Mannschaft mindestens einmal pro Woche getestet.

Auf die Frage, ob das Hartberg-Spiel für ihn möglicherweise bereits ein "Schicksalsspiel" sein könnte, antwortete Baumgartner am Samstag im Interview mit dem Fernsehsender Sky: "Ja, kann natürlich sein, das müssen die anderen entscheiden, mich interessiert eher der Auftritt unserer Mannschaft und was wir verbessern können." Mit den "anderen" meint Baumgartner den Vorstand.

Der 55-Jährige ist lang genug im Fußballgeschäft, um zu wissen, dass es bei weiteren Niederlagen schnell eng werden könnte. Das Verhältnis zu Teilen des Vorstandes dürfte dem Vernehmen nach eher unterkühlt sein. Bei aller Kritik darf man aber die vergangenen Monate nicht vergessen. Nach dem Last-Minute-Aufstieg blieb Baumgartner, der neben seiner Tätigkeit als Trainer auch als Sportdirektor fungiert, nur sehr wenig Zeit, um mit wenig finanziellen Mitteln einen bundesligatauglichen Kader zu formen.

Bei der SV Ried brennt wieder einmal der Hut
Gerald Baumgartner führte die SV Guntamatic Ried in die Bundesliga. Bild: APA/EXPA/THOMAS HAUMER

Ziel kann nur Platz elf sein

Das einzig realistische Ziel in dieser ersten Saison nach dem Aufstieg kann nur der elfte Platz, also der Klassenerhalt, sein. Weil man Spieler mit laufenden Verträgen wie Canillas oder Arne Ammerer nicht von einem Wechsel "überzeugen" konnte, blieb Baumgartner die dringende Bitte nach einem zusätzlichen Defensivspieler, die er auch öffentlich wiederholte, wohl aus budgetären Gründen (bisher) verwehrt.

Patrick Möschl, der seit Monaten mittrainiert, dürfte wohl erst dann eine Chance auf einen Vertrag haben, wenn ein Verkauf von Shooting-Star Marco Grüll unter Dach und Fach ist. Diese Personalien zeigen, dass die Möglichkeiten des Sportdirektors Baumgartner beschränkt sind. Drei Jahre in der zweiten Liga haben Spuren hinterlassen, der Unterschied zur Bundesliga ist in dieser Zeit größer geworden, zumal Ried drei Jahre lang auf das üppige Fernsehgeld verzichten musste. Durch die Corona-Krise wird der finanzielle Spielraum noch enger, das trifft aber auch die anderen Vereine. Dass in der Josko-Arena bis auf Weiteres keine Zuschauer erlaubt sind, ist für Ried aufgrund des leidenschaftlichen Publikums wohl ein größerer Nachteil als für den einen oder anderen Konkurrenten. Die sportliche Talfahrt gibt Anlass zur Sorge, aber noch sind erst sechs Spiele ausgetragen. Entschieden wird der Abstiegskampf im Frühling, denn nach dem Grunddurchgang werden die Punkte halbiert. Hätte Ried theoretisch acht Punkte Rückstand auf den Vorletzten, würde sich dieser vor der entscheidenden Phase auf nur noch vier Punkte halbieren. Darauf sollte man sich aber nicht verlassen, denn mit dem Rücken zur Wand spielt es sich doppelt schwer.

Für die SV Ried und Baumgartner zählt am Samstag gegen Hartberg wohl nur ein Sieg, sonst könnte es in der zweiwöchigen Länderspielpause im Innviertel wohl sehr ungemütlich werden.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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12  Kommentare
12  Kommentare
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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 03.11.2020 11:09

Die SV Ried ist für die Bundesliga zu schwach.

1 glücklicher Sieg
5 krachende Niederlagen - meist sogar ohne Gegenwehr.

Selbst die Klagenfurter Austria war spielerisch deutlich stärker. Aber die haben es selbst vergeigt.

Sollte die SV Ried den Klassenerhalt nicht schaffen, wird es einen extrem lauten Knall in Ried geben.

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nichtschweiger (5.824 Kommentare)
am 03.11.2020 10:15

Der SV Ried hat in der obersten Liga nichts zu suchen - er wäre in der 2. Liga besser aufgehoben. Es ist der entscheidende Fehler der Verantwortlichen im österreichischen Fussball zu meinen jedes "Dorf" müsste die Möglichkeit haben in die Bundesliga aufzusteigen. Richtig wäre ein Konzentration der Kräfte die da sind: Zuseher, Sponsoren und die überschaubare Anzahl österreichischer Fußball-Talente. Was in Österreich jedoch passiert ist eine Zersplitterung der ohnehin geringen Mittel. Wie z.B. kann man z.B. in Innsbruck und vor einigen Jahren auch in Linz, keinen Top-Fußball anbieten und so die Fans geradezu vertreiben. Keine Überraschung also, dass sich diese bei ausländischen Top-Clubs, wie Bayern, Liverpool, Barcelona etc. anhängen und so den österreichischen Clubs (ausgenommen Salzburg und Rapid) als "Kunden" verloren gehen. Offensichtlich haben die o.a. angesprochenen Verantwortlichen zu wenig ökonomisches Verständnis um die richtigen Schritte zu setzen.

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Akv (3.654 Kommentare)
am 03.11.2020 19:18

Die Liga ist aus internationaler Sicht konkurrenzfähig und hat ein hohes Niveau.

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MarcelOerlemansSexmachine (19 Kommentare)
am 03.11.2020 20:38

Es heißt "Die SV (Sportvereinigung) Ried."

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GOAL (2.962 Kommentare)
am 03.11.2020 09:07

Der SVR Kader ist im Vergleich zu den Mitstreitern um den Abstieg Qualitativ nicht schlechter. Ich habe es schon geschrieben es kommt einfach von den Neuen zu wenig. Mit Ausnahme von Lercher performt keiner wirklich. Das durch Corona und die Reiner Rote die Abwehr noch schwächer wurde war dann für einen Aufsteiger zu viel des Guten. Ich glaube das gegen Hartberg der letzte begreift das es ab jetzt schon gegen den Abstieg geht. Beim Thema Trainer stellt sich die Frage wer ist am Markt! Wer kann der SVR in der momentanen Situation weiterhelfen.

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 03.11.2020 11:11

die Fehlkonstruktion Trainer und sportlicher Leiter in Personalunion machts nicht leichter.

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Akv (3.654 Kommentare)
am 03.11.2020 19:21

@Goal. Ich würde noch Radlinger zu den Performern geben, stimme aber zu dass die Leistung der Neuzugänge ausbaufähig ist. Jetzt müssen alle SVR Spieler kapieren dass es wirklich um die Wurst geht.

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MarcelOerlemansSexmachine (19 Kommentare)
am 03.11.2020 08:29

Die Lage ist wieder einmal ernst, es ist fünf vor zwölf. Trotzdem. Wir Wikinger sind leidgeprüft! Ich bin optimist und überzeugt, dass das Ruder am Wikingerschiff noch umgerissen werden kann!
Dafür braucht es jetzt Mut, Entschlossenheit und Professionalität!

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EisernRied (16 Kommentare)
am 03.11.2020 09:19

Und Zeit! Die man kaum hat. Denke, dass spätestens im Frühjahr die Mannschaft konkurrenzfähig sein wird - zu spät?! Die (mMn unsinnige) Punkteteilung könnte der Rettungsanker werden. Der Klassenerhalt ist möglich, aber realistischerweise schwierig.

Die Leistungen bisher waren ohne Wenn und Aber zu wenig. Defensiv bis auf das RedBull-Spiel und offensiv bis auf das Wattens-Spiel nicht erstligatauglich. Erste zögerliche offensive (und zum Teil spielerische) Ansätze in St. Pölten (auch einer passenderen Aufstellung geschuldet) geben mir gepaart mit der Erwartung notwendiger, künftiger defensiver Stabiltät sowie der Rückkehr von verletzten Spielern für die Qualifikationrunde Hoffnung.

Ein Trainerwechsel wäre mMn jedenfalls der falsche Weg.

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Akv (3.654 Kommentare)
am 03.11.2020 06:38

Ein Trainerwechsel wäre ein Fehler. Die SVR muss schauen, dass die Mannschaft kompakter wird und dass der Kader ergänzt wird. Ich verstehe es nicht warum der Möschl Transfer (der Spieler möchte kommen und er trainiert mit) noch nicht realisiert wurde. Es geht hier nurmehr um 2 Monatsgehälter und daher muss ein sofortiger Transfer machbar sein.. Da ist der neue Geschäftsführer gefragt.

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bazi (31 Kommentare)
am 03.11.2020 05:40

i denk das jeda gwusst hod das a sehr schwere saison wird
schimpf ma erst zum schluss , wei versagt homs wenns absteigen, erwartet hom ma uns nur den klassenerhalt ..... so und jetzt kints herhau.. :-P

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 03.11.2020 05:54

hast ja recht, die Zeiten wo auch Namhafte Spieler nach Ried gehen sind vorbei, es fehlt an Qualität, die Hoffnung das 2-3 Mannschaften in etwa das selbe Niveau haben gibt Hoffnung,
jetzt wieder ein Trainerwechsel wäre wohl das dümmste

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