Diese Wunder machen der SV Ried Hoffnung
RIED. Auf dem Papier ist die Situation im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga noch nicht aussichtslos für die SV Guntamatic Ried. Doch die Ergebniskrise verheißt nichts Gutes. Vielleicht hilft es, sich das eine oder andere Wunder im Tabellenkeller vor Augen zu führen. Wir blicken zurück.
Die SV Ried hat elf Runden vor Ladenschluss drei Punkte Rückstand auf den Neunten Mattersburg. Eigentlich sind es sogar vier, wenn man das schlechtere Torverhältnis in die Rechnung einbezieht. Am Samstag (18.30 Uhr) wollen die "Wikinger" mit einem Heimsieg über Altach eine Trendwende einläuten und damit in die Fußstapfen von anderen europäischen Klubs treten, die ebenfalls frühzeitig abgeschrieben worden waren, dann aber noch die Kurve kratzten.
Wir begeben uns auf die Spuren der "11 FREUNDE", die sich ebenfalls in den Abstiegskampf vertieft haben. Wobei sie ein Auge auf das Schlusslicht der deutschen Bundesliga werfen. Darmstadts Situation ist noch ungleich schwieriger als jene der SV Ried. Die "Lilien" trennen derzeit elf Zähler vom Relegationsplatz.
Aufgegeben wird trotzdem nur ein Brief. Man muss sich seinem Schicksal nicht ergeben, sondern kann ungeahnte Kräfte mobilisieren, die das Unmögliche möglich machen. Frag nach beim FC Augsburg, der in der Saison 2012/13 zwischenzeitlich elf Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze hatte. Der Klub hielt trotzdem an Trainer Markus Weinzierl fest und schaffte mit dem Rückhalt von Oldie-Goalie Alexander Manninger den Klassenerhalt.
Leicesters Meisterstück wäre um ein Haar vereitelt worden
Das "Wunder Leicester" mit dem sensationellen englischen Meistertitel 2015/16 hätte eigentlich auch nicht passieren dürfen. Die "Foxes" waren in der Saison zuvor (2014/15) auf Abstiegskurs in der Premier League gewesen. Kein Wunder bei einer Hypothek von sieben Punkten acht Runden vor Schluss. Doch dann passierte die Wende. Leicester gewann sieben der letzten neun Matches. Gerettet!
2015/16 gab's auch eine kleine Sensation in Frankreich. Durch den FC Toulouse, dem nach 28 Runden zehn Punkte auf das rettende Ufer gefehlt hatten. In der letzten Runde knallten nach einem 3:2-Sieg bei Angers die Sektkorken, der Klub um Wissam Ben Yedder, der mit 17 Toren maßgeblichen Anteil am finalen Höhenflug hatte, blieb erstklassig. Dafür wurde der Topscorer mit einem lukrativen Wechsel zum FC Sevilla belohnt.
2004/05 bewies Mallorca in der spanischen Primera Division, dass man in den letzten sieben Runden sogar zehn Punkte aufholen kann. Die "Ballermänner" blieben unter Coach Hector Cuper im Meisterschafts-Finish ungeschlagen (4 Siege, 3 Remis) und schickten Levante, das sich unantastbar wähnte, in die zweite Liga.