0:2 - Ried hatte nicht den Funken einer Chance
RIED. Wer von einer Sensation geträumt hatte, wurde eines Besseren belehrt. Die SV Guntamatic Ried hat gegen Meister Red Bull Salzburg hoch verdient mit 0:2 (0:0) verloren und dabei nur einen einzigen Torschuss (durch Thomas Bergmann/82.) verzeichnet. Für die Innviertler, die vor dem Anpfiff ihren Ex-Trainer Paul Gludovatz verabschiedet hatten, war es die dritte Niederlage im vierten Fußball-Bundesliga-Spiel. Die Tore erzielten Bernardo (47.) und Valon Berisha (91.).
Der Meister, der am Dienstag Teil eins des letzten Quali-Akts zur Champions League bei Dinamo Zagreb absolviert, war für die SV Guntamatic Ried eine Nummer zu groß. Und das, obwohl die "Roten Bullen" beim 2:0 etatmäßige Kräfte wie Andreas Ulmer, Konrad Laimer und vor allem Goalgetter Jonatan Soriano auf die Bank gesetzt hatten. Vor nur 4609 Fans in der Keine-Sorgen-Arena (das ist absolut ausbaufähig) machten die Mozartstädter von Beginn an Druck - phasenweise mit bis zu 70 Prozent Ballbesitz. Nach 120 Sekunden vereitelte Keeper Thomas Gebauer gegen Valentino Lazaro den frühen Rückstand.
Die Innviertler - mit Dieter Elsneg als Solo-Spitze - standen zwar kompakt, aus der Umklammerung vermochten sie sich aber kaum zu befreien. Nadelstiche? Fehlanzeige. Im Gegenteil. Um ein Haar hätte ein Rieder den Ball zum 0:1 in den eigenen Maschen versenkt. Und zwar Mathias Honsak, von dessen Oberschenkel die Kugel an die Stange ging - und dann wieder raus. Nach 40 Minuten lieferte die Vidiwall ein ziemlich ernüchterndes Bild. 0:12-Torschüsse, 0:10-Flanken. Aber immerhin stand es da noch 0:0, das Ergebnis war das Beste an Spielhälfte eins.
Kurz nach der Pause eiskalt erwischt
Das sollte sich zeitnah ändern. Sehr zum Leidwesen, die mit dem 16. Schuss das Ziel trafen. Nach zu kurzer Kopfballabwehr wurde Bernardo an der Strafraumgrenze nicht attackiert, der Brasilianer nahm Maß und schoss ins linke Eck - 0:1 (47.). Bundesliga-Tor Nummer eins für Salzburgs starken "Sechser".
Jetzt musste Ried seine Mauertaktik über den Haufen werden. Offensivakzente waren gefragt. Und Reaktionen von der Bank. Coach Christian Benbennek brachte in der 55. Minute Thomas Bergmann und Peter Zulj für Patrick Möschl und Elsneg. An der Charakteristik der Partie sollte sich allerdings nichts ändern. Die Oberösterreicher bekamen keinen Zugriff, hatten offensiv überhaupt nichts anzubieten und waren mit ihrem Latein im Idealfall knapp hinter der Mittellinie am Ende. Das ist herzlich wenig. Salzburg musste sich nicht einmal einen Hax'n ausreißen ...
In der 73. kam mit Fabian Schubert (anstelle von Honsak) eine zweite Spitze. Ried mit dem Mute der Verzweiflung - schön langsam auf dem Alles-oder-nichts-Trip. Aber nur auf dem Papier. Die Realität sah anders aus. Die Innviertler kamen nur zu einem einzigen Abschluss durch Bergmann (82.), der an Salzburg-Goalie Alexander Walke scheiterte. In der Nachspielzeit beseitigte Valon Berisha nach einem blitzsauberen Konter die letzten Zweifel - 0:2 (91.). Aus und vorbei.
"Die Fans bilden immer die Säule eines Vereins"
Neun Minuten vor dem Anpfiff hatte die Rieder Fußball-Bühne noch einmal Paul Gludovatz (163 Bundesliga-Matches auf der Bank der "Wikinger") gehört. Der 70-jährige OÖN-Kolumnist während der Fußball-EURO 2016 wurde in großem Rahmen verabschiedet. "Sir" Paul, der mit Gattin Ida und im feinen Zwirn gekommen war, versteckte die eine oder andere Träne hinter seiner Sonnenbrille und applaudierte den Fans, die sich etwas Besonderes für ihren Erfolgscoach einfallen hatten lassen. Und zwar das Spruchband "Der Winzer aus dem Burgenland wird in Ried zum König ernannt" samt Konterfei von "Gludo" mit Krone auf dem Haupt und ÖFB-Pokal, den er ein Mal gestemmt hatte.
SVR-Ehrenpräsident Hans Willminger überreichte Paul einen Urkunde mit goldenem Rand, mit der dem Gefeierten die Ehrenmitgliedschaft bei der SV Ried verliehen wurde. Darüber hinaus gab's aus den Händen von Finanzchef Roland Daxl die goldene Anstecknadel, "die noch nie zuvor ein Funktionär oder Trainer bekommen hat". Nicht zu vergessen auf ein Binkerl mit allerlei feinen Sachen und auf einen Schal - gewidmet von den Fans.
"Gludo" sagte "Danke, danke, danke": "Das ist ein besonderer Tag für mich. Wunderschön, in meine zweite Heimat zurückzukehren. Spieler kommen und gehen, Trainer kommen und gehen, Siege kommen und sind nicht immer da. Aber die Fans bleiben immer die Säule eines Vereins." Sprach's und nahm auf der Tribüne in Reihe eins Platz. Übrigens neben seinem kongenialen Ex-Assistenten Gerhard Schweitzer, der mittlerweile bei der UVB Vöcklamarkt in der OÖ-Liga das Zepter schwingt.
Die beiden haben viel fachgesimpelt. Lobende Worte über die aktuelle SV Ried, die die dritte Niederlage im vierten Meisterschaftsmatch kassiert haben, dürften sich in Grenzen gehalten haben.
Die Stimmen zum Spiel
Christian Benbennek (Trainer SV Guntamatic Ried): "Wir haben verdient verloren. Mit ein bisschen Glück hätten wir allerdings noch den Ausgleich machen können. Das wäre jedoch nicht ganz gerecht gewesen. Wir waren krasser Außenseiter, aber auch ein bisschen zu passiv. Red Bull ist dominant, handlungsschnell, teilweise richtig gut. Wir sind nicht in der Lage, in der Offensive drei Spieler (Fröschl, Walch, Egho, Anm.) zu ersetzen. Ich bin aber Teil dieser Mannschaft und würde ihr niemals die Qualität absprechen."
Oscar Garcia (Coach Red Bull Salzburg): "Die erste Hälfte war die beste, die wir in dieser Saison gespielt haben. Das gibt uns natürlich Selbstvertrauen für das Champions-League-Play-off gegen Zagreb. Wir wollen, dass der Traum wahr wird."
Marcel Ziegl (Mittelfeldspieler SV Ried): "Wir haben das Gaspedal nicht gefunden."
Florian Hart (Außenverteidiger SV Ried): "In den nächsten Spielen müssen wir punkten. Egal wie."
Valon Berisha (Salzburgs Torschütze zum 0:2): "Wir waren die klar bessere Mannschaft. Während des Spiels haben wir keine Sekunde an Zagreb gedacht."
Stefan Reiter (Manager SV Guntamatic Ried): "Das war die stärkste Salzburg-Leistung in dieser Saison. Man hat gesehen, wie viel Qualität in diesem Team steckt. Ich habe schon vor der Meisterschaft gesagt, dass die Auslosung brutal ist. Wir hätten nach vier Runden auch mit null Punkten dastehen können, so haben wir wenigstens drei. Jetzt geht es ans Eingemachte."
Zuerst habe ich das ried Spiel gesehen, dann habe ich das Interview von Herrn Reiter gehört. Jetzt frage ich mich tickt der mann noch richtig ?
Die SVR spielt mit vier anderen Mannschaften spätestens seit gestern wieder gegen den Abstieg. Da gibt es überhaupt nichts schön zu reden. SR es fehlt im Mittelfeld ein Führungsspieler sowie vorne ein Stürmer. Darauf zu warten das Trauner zurück kommt ist fatal. Auch das Punkte Abschenken bei den Großen muß aufhören das ist SVR Kinder Fußball. Meine Herrn Vorstände macht noch einmal den Tresor auf und verpflichtet zumindest für die Mitte einen Führungsspieler. Aufwachen das läuft schon wieder aus dem Ruder gegen die ebenfalls am Boden der Realität angekommene Admira müssen Punkte her.
Leider wie erwartet.
Gegen RBS hast du als "kleines" Team nur ganz zu Beginn der Herbst- pder Frühjahrsrunde eine Chance, wenn die Salzburger noch nicht eingespielt sind. Für Ried kam der Spieltermin zwei WOchen zu spät.
jack candy
sorry aber das sind FAULE Ausreden !
wenns ned fuaboll spün kinna sollns den Verein aufgebn !
Natürlich kann man gegen RB Salzburg verlieren, keine Frage. Auf das WIE kommt es an. Das Spiel gestern erinnerte an die 0:5 Selbstaufgabe der Rieder gegen Rapid. Mit Ausnahme des überragenden Gebauers hatte gestern die gesamte Mannschaft samt dem Trainer die Hosen gestrichen voll. Wenn ich schon das Glück habe, dass der Gegner vor einem wichtigen Europacup-Match steht, dann MUSS ich ihm einfach körperlich auch ein bisschen "wehtun". Dann MUSS ich körperliche Präsenz zeigen und versuchen ihm den Schneid abzukaufen. EINE einzige Gelbe Karte und die für einen Salzburger !!!??? Das ist doch wirklich nicht normal.