ÖFB-Test: Die Griechen auf der Kriechspur
KLAGENFURT. Österreichs heutiger Gegner hat seine Glanzzeit längst hinter sich.
Es war eine der größten Fußball-Sensationen, als im Sommer 2004 Deutschlands Trainer Otto Rehhagel zum "König Rehakles" geadelt wurde, weil er die griechische Nationalmannschaft in Portugal zum EM-Titel führte. Der Glanz dieser Sternstunde ist längst erloschen, der heutige Gegner des ÖFB-Teams ist inzwischen auf Platz 53 der FIFA-Weltrangliste in das Mittelmaß abgerutscht und was die Qualifikation für große Turniere betrifft, auf der Kriechspur unterwegs. Seit der WM 2014, bei der man im Achtelfinale an Costa Rica scheiterte, hat sich Griechenland für keine Endrunde mehr qualifiziert. Die kommende EM wurde verpasst, weil man die Qualifikations-Gruppe nur als Dritter abschloss. Dabei gab es unter anderem eine Heimniederlage gegen Armenien und ein Heimremis gegen Liechtenstein. Bei dieser blamablen Hausübung war bereits der seit Juli 2019 amtierende Teamchef John van’t Schip im Amt.
Der Niederländer kann auf keine Topstars zurückgreifen. Sein prominentester Auswahlspieler, der im Sommer um 13 Millionen Euro von Olympiakos zu Liverpool gewechselte Linksverteidiger Konstantinos Tsimikas, fehlt außerdem verletzt. In den ersten beiden Länderspielen dieses Jahres blieben die Griechen allerdings ungeschlagen. In der Nations League gab es ein 0:0 in Slowenien und einen 2:1-Sieg in Kosovo.
Der hierzulande bekannteste griechische Spieler ist Rapid-Stürmer Taxiarchis Fountas, der am Sonntag beim 3:0-Sieg über den LASK seine gute Leistung mit einem Treffer krönte. Der 25-Jährige war bisher bei vier Länderspielen dabei, allerdings nie in der Stammformation. Heute hofft er erstens auf einen Einsatz von Beginn an und sein erstes Länderspieltor für Griechenland. "Es wird sicher ein spannendes Spiel, auch für mich persönlich emotional", sagt Fountas. Die Chancenverteilung schätzt er auf 50:50 ein. Die vielen Ausfälle in Fodas Kader wären für Griechenland ein großer Vorteil.