2:1 – Trotz der 15 Ausfälle reichte es für Österreichs Nationalteam zum Sieg
KLAGENFURT. Nach mattem Beginn drehten Grbic und Baumgartner das Spiel gegen Griechenland.
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat trotz der vielen Ausfälle das gestrige freundschaftliche Länderspiel in Klagenfurt gegen Griechenland verdient mit 2:1 (0:0) gewonnen. In einem Spiel ohne Glanzlichter nützten beide Teams ihre wenigen Chancen sehr effizient. Adrian Grbic (77.) und Christoph Baumgartner (80.) konnten die Führung der seit fünf Partien ungeschlagen gewesenen Griechen noch drehen.
Aufgrund der 15 Ausfälle im Nationalteam war die Aufstellung von Teamchef Franco Foda zwangsläufig durcheinandergewürfelt. Die Dreier-Abwehr mit Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker war noch zu erwarten gewesen. Ebenso, dass Pavao Pervan in Abwesenheit von Alexander Schlager und Cican Stankovic seine Chance bekam. Überraschend war dann doch, dass neben Werder-Bremen-Legionär Marco Friedl auf der Außenverteidigerposition tatsächlich auch noch Raphael Holzhauser sein Debüt im Nationalteam feierte. Der 27-Jährige konnte Teamchef Franco Foda zuletzt beim belgischen Aufsteiger Beerschot überzeugen. Seit seinem disziplinär bedingten Ausschluss aus dem U21-Nationalteam vor sechs Jahren war der Niederösterreicher nicht mehr in einen ÖFB-Kader nominiert worden. Gestern bemühte er sich von Beginn an, das Sturmduo Adrian Grbic und Karim Onisiwo in Position zu bringen.
Das gelang in der ersten Halbzeit kaum. Österreich dominierte zwar, hatte auch einen klaren Vorteil im Ballbesitz. Bis auf einen direkten Corner von Holzhauser brachte man Griechenlands Torhüter Dioudis aber nicht in Gefahr. Man merkte der Partie den Testspielcharakter an. Vor nur 1500 Zuschauern fehlte auch die Stimmung auf den Rängen im Klagenfurter EM-Stadion.
Nach der Pause wurde es mit der Umstellung auf ein 4-2-3-1-System trotz der griechischen Führung besser. Nach einem Zweikampf mit Rapid-Spieler Taxi Fountas wurde ein Foul an Stefan Lainer nicht gegeben. Dragovic verschätzte sich bei der Vorlage von Fountas auf den freistehenden Fortounis, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte (63.).
Rückstand als Startschuss
Im Gegensatz zum Rumänien-Spiel im September ging Österreichs Team diesmal aber nicht mit leeren Händen aus dem Stadion. Auch die ÖFB-Auswahl war effizient. Der eingewechselte und sehr stark agierende Michael Gregoritsch legte perfekt für Frankreich-Legionär Adrian Grbic auf, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich traf (77.). Im Sommer hatte der französische Erstligist Stade Brest sieben Millionen Euro bezahlt, um Grbic vom französischen Zweitligisten Clerment Foot loszueisen. Grbic: „Das Tor war ein unglaublicher Moment, ich kann das nicht in Worten beschreiben.“
Und es sollte auch noch zum Sieg reichen. Der eingewechselte Christoph Baumgartner schloss nach einer Kombination mit dem ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Louis Schaub mit einem Schuss ins lange Eck ab (80.). Der Torschütze freute sich danach. „Wir sind jetzt bereit für die beiden Nations-League-Spiele gegen Nordirland und Rumänien.“
Reaktionen zum Spiel
Franco Foda (ÖFB-Teamchef): "Die Debütanten haben über weite Strecken sehr gute Leistungen gebracht. Positiv war auch die zweite Hälfte. Da haben wir auf 4-3-2-1 umgestellt. In der ersten Hälfte waren wir zu verhalten, da hat das Tempo im Passpiel gefehlt, wir haben nicht vertikal gespielt, oft haben wir nur das Spiel verlagert. Das haben wir dann in der zweiten Hälfte viel, viel besser gemacht. Hatte damit nichts zu tun. In der zweiten Hälfte hatten wir dann auch Spieler, die Lösungen auf engem Raum haben, wie Baumgartner auch Schaub. Das war der Unterschied."
Marco Friedl (ÖFB-Debütant): "Bin froh über das Debüt, ein Traum. Schön, dass wir das mit einem Sieg krönen konnten. Es war natürlich schwer (, aber auch, weil die Griechen sehr kompakt gestanden sind, da war es kein schönes Spiel von uns. In der zweiten Hälfte, speziell nach dem Gegentor haben wir sehr gut gespielt, nach vorne gespielt und sie eingeschnürt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor schießen. Alles in allem war die Leistung ok."
Christoph Baumgartner (ÖFB-Torschütze): "Ein Spiel fürs Nationalteam ist immer etwas Besonderes. Da will man jedes Spiel gewinnen. Es war ein guter Test, jetzt sind wir bereit für die Nations-League-Spiele. Das werden zwei schwere Aufgaben. Da wollen wir auch, wenn möglich, die volle Ausbeute holen."
Adrian Grbic (ÖFB-Torschütze): "Ein unglaublicher Moment für mich, das kann ich gar nicht in Worte fassen. In der ersten Hälfte haben es und die tiefstehenden Griechen sehr schwer gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir dann auf 4-3-2-1 umgestellt und mehr Räume gefunden. Ich denken aufgrund der zweiten Hälfte war der Sieg auch verdient."
Raphael Holzhauser (ÖFB-Debütant): "Ein Kindheitstraum, ich bin überglücklich, dass mir das heute gelungen ist. Wir haben natürlich das erste Mal zusammengespielt, die Griechen haben das aber auch defensiv gut gemacht, da war es am Anfang schwer durchzukommen."
Johannes van't Schip (griechischer Teamchef): "Wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt. Wenn man relativ kurz vor Schluss führt, ist es schade, noch zu verlieren. Aber das Spiel war okay, wir nehmen viel Positives für die nächsten Partien mit."
Österreich - Griechenland 2:1 (0:0)
Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 1.500, SR Jug (SLO)
Tore: 0:1 (63.) Fortounis 1:1 (77.) Grbic 2:1 (80.) Baumgartner
Österreich: Pervan - Dragovic, Ilsanker, Hinteregger (46. Posch) - Trimmel (46. Lainer), Baumgartlinger (46. Grillitsch), Holzhauser (66. Gregoritsch), Friedl - Schöpf (46. Baumgartner), Grbic, Onisiwo (76. Schaub)
Griechenland: Dioudis - Lambropoulos, Svarnas (46. Lykogiannis/63. Bakasetas), Tzavellas, Kyriakopoulos - Kourbelis (46. Michailidis), Bouchalakis - Limnios (82. Tzolis), Mantalos (46. Zeca), Fountas (67. Koulouris) - Fortounis
Gelbe Karten: Holzhauser, Lainer bzw. Mantalos, Michailidis, Fountas
Ein Freundschaftsspiel bietet die Möglichkeit Spieler zu testen.
So sah man gestern, dass Grbic, Inosiwo, Schöpf, Grillitsch und Holzhauser zu schwach für ein A-Team sind.
Wobei die Nominierung von Holzhauser sowieso ein Quatsch ist. Lt. Foda wäre er - Holzhauser - auf einmal "dynamisch.
Hingegen konnte Baumgartner erneut positiv aufzeigen.
So gesehen, hat das Spiel seinen Zweck erfüllt. Foda kann "zufrieden" sein und hat hoffentlich seine Lehren gezogen. Die Spieler selbst - so weit sie kritisch mit sich sind - hoffentlich auch.
Die von einigen Postern geforderte Eingliederung diverser LASK-Spieler ist meiner Meinung nach mit einer Vereinsbrille gesehen.
Trauner vielleicht - doch da ist die Konkurrenz groß.
Gestern wieder einmal typisches Foda-Ballgeschiebe.
kaum Pressing, kaum schnelle Aktionen.
Dieser Foda vergeudet eine ganze Fußballergeneration.
Um ehrlich zu sein verstehe ich noch warum man grundsätzlich auf Legionäre setzt, die Top4 Liga Erfahrung haben. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist, dass warum Spieler (Schaub, Holzhauser) aus Teams bevorzugt sind gegenüber Michorl u. Gruber zB, die 1) nicht in einer Top4 Liga spielen und deren Clubs nicht in EL/CL vertreten sind und 2) taktisch nicht zum RB Pressing Stil passen.
Mainzer oder Schalker einzusetzen ist vorsätzliche Teamleistungsgefährdung. Das germanische Blut des Trainer führt wohl zu der Falschannahme dass der Fußballer in krisengeschüttelten Teams der dt. Bundesliga über die Spieler der Top Teams der heimischen Liga zu stellen sind.
Stichwort "zweiter Anzug": Sind diese farblich und gestalterisch grausamen Dressen vom KIK?
Ic h würde sagen, die findet man eher beim OÖ Heimatwerk oder in der Lambacher Wichtlstube.
Fußball zum Abgewöhnen.
Wie immer unter Foda.
Sportkommentare zum Abgewöhnen.
Wie immer bei betterthantherest.
Bleib bitte bei Kultur oder sonst wo. Vom Sport hast du wirklich keine Ahnung.
Wie in der Kultur sind die Geschmäcker verschieden.
Mir gefällt das körperlose Ballgeschiebe nicht.
Unter attraktivem Fußball stelle ich mir was anderes vor.