Gregoritsch über Kritik nach ÖFB-Siegen verwundert
BELFAST. Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat die jüngsten beiden Länderspiele gewonnen und steht an der Spitze ihrer Nations-League-Gruppe. Dennoch war die öffentliche Resonanz auf die Siege über Griechenland und Nordirland reserviert, was Michael Gregoritsch verwunderte.
Der ÖFB-Goldtorschütze vom Sonntag bewertet die Skepsis von Fans und Medien aber auch als Auszeichnung.
"Man sieht, dass sich die Ansprüche verändert haben, wenn man bedenkt, dass wir zweimal gewonnen haben und beide Male kritisiert worden sind", sagte der Steirer der APA am Montag unmittelbar vor dem Abflug von Belfast nach Bukarest. "Dass man sich nach zwei Siegen fast rechtfertigen muss, ist neu. Es ist aber auf eine gewisse Art und Weise auch ein Lob."
Die ÖFB-Auswahl hatte beim 1:0 in Nordirland in der ersten Hälfte eine starke Leistung geboten, allerdings einige hochkarätige Chancen vergeben. Nach dem Seitenwechsel erfolgte ein Rückfall, wobei die Gastgeber jedoch auch nur zu einer echten Torchance kamen, und das in der 92. Minute.
"Sieg war komplett verdient"
"Man sollte nicht immer alles schwarz-weiß sehen", forderte Gregoritsch. "Wir haben nach dem Seitenwechsel zu viele Bälle verloren. Dann wird man unsicher, die Nordiren mussten mehr riskieren und bei vielen Spielern von uns ist schon eine gewisse Müdigkeit da, da macht man auch leichte Fehler. Trotzdem haben wir bis auf die Chance am Schluss nichts zugelassen, unser Sieg war komplett verdient", betonte der Ausburg-Profi.
Gregoritschs vierter Treffer in seinem 21. Länderspiel brachte im Windsor Park die Entscheidung. "Ich weiß nicht, ob es mein wichtigstes Tor im Nationalteam war", sagte der Steirer. Wichtiger sei ohnehin, dass sich die ÖFB-Auswahl durch den Erfolg auf Gruppenplatz eins schob. "Wir wollten uns oben festsetzen, damit wir es selbst in der Hand haben, Erster zu werden."
Nicht nur in Belfast drückte Gregoritsch der Partie seinen Stempel auf. Am Mittwoch in Klagenfurt wurde der Offensivspieler gegen Griechenland beim Stand von 0:1 eingewechselt und war nicht nur aufgrund seines Assists zum Ausgleich für die Wende zum 2:1-Sieg mitverantwortlich. Dennoch gab sich der 26-Jährige bescheiden. "Ich glaube nicht, dass man mich als Gewinner des Lehrgangs betiteln kann. Aber ich bin zufrieden, dass ich in beiden Spielen Einfluss auf das Ergebnis gehabt habe."
"Können auch ohne wichtige Spieler gewinnen"
Durch seine jüngsten Auftritte präsentierte sich Gregoritsch als Alternative zum fehlenden Marko Arnautovic. "Jeder kennt den Wert von Marko, aber es ist ganz gut, wenn wir zeigen, dass wir auch ohne enorm wichtige Spieler gewinnen können", meinte der Deutschland-Legionär.
Diesen Beweis können die ÖFB-Spieler auch am Mittwoch erbringen, wenn es in Ploiesti gegen Rumänien geht. Der WM-Viertelfinalist von 2000 musste zuletzt mit dem Out im EM-Play-off-Semifinale gegen Island und dem 0:4 in der Nations League in Norwegen schwere Rückschläge hinnehmen. "Aber im September haben sie gegen uns gewonnen (Anm.: 3:2 in Klagenfurt), da werden sie nicht so ein schlechtes Gefühl haben", vermutete Gregoritsch.
Trotzdem zeigte sich der Sohn von ÖFB-U21-Teamchef Werner Gregoritsch zuversichtlich. "Wenn wir fußballerisch unser Spiel auf den Platz bringen und defensiv gut stehen, führt kein Weg an einem Sieg für uns vorbei. Doch es wird 90 Minuten lang harte Arbeit."
Bei Österreichs Fußball-EM-Gruppengegnern ist nicht alles eitel Wonne
So schauen die EM-Trikots des ÖFB-Teams aus
Drei Lokalmatadorinnen stehen im Linzer Team-Kader für das Deutschland-Match
Jetzt hat Ralf Rangnick die Qual der Wahl
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Man muss auch den Zuschauer verstehen, der 90 min. Fußball sehen will, nicht nur 45 min.
Man sollte nicht immer alles nur schwarz/weiß sehen meint er?! Genau das macht aber er. Auch wenn unterm Strich am Sonntag 3 Punkte eingefahren wurden muss man schlicht und ergreifend auch die Leistung bewerten, und die war in der 2. Halbzeit unterirdisch und man muss froh sein das man nicht noch den Ausgleich kassiert hat. Klar ist wenn man gegen eine qualitativ hochwertigere Mannschaft die Leistung auf den Rasen bringt die hier in der 2. Hälfte geboten wurde verliert man die Partie definitiv.
Speziell das Spiel gegen Griechenland war schwach. Aber kein Wunder, mit dieser veränderten Mannschaft. Die Leistung gegen Nordirland war gut. Gregoritsch ist halt nicht der Arnautovic, der vielen abgeht. Mir nicht.