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ÖFB-Team verlor Testspiel in England 0:1

Von nachrichten.at/apa   02.Juni 2021

Im ÖFB-Tor erhielt Daniel Bachmann den Vorzug gegenüber Alexander Schlager und Pavao Pervan. Der 26-Jährige von Premier-League-Aufsteiger Watford kam ausgerechnet in seiner Wahlheimat England zum Länderspiel-Debüt. Auf seinen Einser-Torhüter für die EM will sich Teamchef Franco Foda aber erst vor dem Auftaktspiel am 13. Juni gegen Nordmazedonien festlegen.

Als Linksverteidiger setzte Foda überraschend auf Werder Bremens Marco Friedl statt Andreas Ulmer. David Alaba agierte als Kapitän auf dem linken Flügel, Christoph Baumgartner musste wie zuletzt auch schon bei der 0:4-Pleite im März gegen Dänemark auf den rechten ausweichen. Die Solospitze gab Sasa Kalajdzic, Marko Arnautovic soll seinen Oberschenkel erst am Sonntag bei der EM-Generalprobe gegen die Slowakei einem Härtetest unterziehen.

Englands Teamchef Gareth Southgate verzichtete vier Tage nach dem Champions-League-Endspiel auf die Akteure der Finalisten Chelsea und ManCity. Einige weitere große Namen fehlten. Im Mittelfeld stand der 17-jährige Jude Bellingham von Borussia Dortmund erstmals in der Startformation. Mit Jesse Lingard begann auch ein Akteur, den Southgate nicht einmal zur EM mitnimmt.

Die Österreicher verzeichneten in der Anfangsphase zwar einigen Ballbesitz, die klareren Chancen hatten aber die Engländer. Trent Alexander-Arnold (4.) und Saka (20.) verfehlten jeweils das kurze Kreuzeck. Einen Schuss von Harry Kane faustete Bachmann nach vorne (28.). Englands Kapitän und Mittelstürmer fand auch die beste Gelgenheit vor, scheiterte nach Zuspiel von Jack Grealish aber im Eins-gegen-Eins am ÖFB-Keeper (29.).

Bei weiten Abschlägen ließ Bachmann mitunter die Präzision vermissen. Sein Selbstvertrauen zeigte er, als er Kane mit einer gefährlichen Aktion im eigenen Strafraum ausstiegen ließ (44.). Auf der Gegenseite klopften nur Baumgartner (8.) und Kalajdzic (36.) mit Schüssen am Tor von Jordan Pickford an. Alaba und Baumgartner tauschten Ende der ersten Hälfte die Seiten, danach funktionierte das ÖFB-Spiel vorübergehend etwas besser. Der durchbrechende Baumgartner wurde von Tyrone Mings einmal nur mit Mühe gestoppt (41.).

Nach dem Seitenwechsel folgte aber die kalte Dusche: Nach einem Ballverlust von Kalajdzic machten die Engländer das Spiel schnell, Kane und Lingard suchten im Zentrum Grealish. Der Klärungsversuch von Marcel Sabitzer landete genau beim schnellen Saka, der seinen ersten Länderspiel-Treffer erzielte. Sabitzer tat sich auch vor dem anderen Tor hervor. Seinen Schuss von der Strafraumgrenze tippte Pickford aber an die Latte (65.).

Engländer ließen wenig zu

Ansonsten ließen die Engländer abgesehen von zwei gefährlichen Sabitzer-Schüssen (59., 81.) bis in die Schlussphase wenig zu. Beim ÖFB-Team kam mit den eingewechselten Florian Grillitsch, Louis Schaub (beide ab 61.), Alessandro Schöpf und Michael Gregoritsch (beide ab 71.) nur bedingt Bewegung ins Offensivspiel. Die Defensive um das Innenverteidiger-Duo Aleksandar Dragovic und Martin Hinteregger stand sicher, die Engländer stellten sie mit der Führung im Rücken aber auch nur noch selten auf die Probe.

Im Finish kamen noch Christopher Trimmel und Julian Baumgartlinger (beide ab 81.) in die Partie. Gregoritsch ließ im Finish eine große Ausgleichschance aus, setzte einen Kopfball freistehend neben das Tor (89.). In der Nachspielzeit klärte Ben White noch einen Schuss von Schöpf vor der Linie (92.). Die Österreicher kassierten dadurch im 19. Duell mit England die elfte Niederlage, die dritte in Folge mit 0:1. Von ihren vergangenen fünf Länderspielen hat die ÖFB-Auswahl nur eines gewonnen - mit 3:1 im März gegen die Färöer. Gegen die Slowakei soll am Sonntag in Wien noch vor der EM die Trendwende gelingen.

Foda: "Wir liegen voll im Plan"

Franco Foda (ÖFB-Teamchef): "Am Anfang hatte das englische Team etwas Übergewicht. Aber je länger das Spiel gedauert hat, desto besser sind wir ins Spiel gekommen. Vor allem in den letzten 30 Minuten haben wir sehr, sehr gut nach vorne gespielt. Wir hätten den Ausgleich verdient gehabt, der ist uns leider nicht gelungen. Über weite Strecken war das Spiel zufriedenstellend, wir liegen voll im Plan. Wir haben diese Woche gut trainiert, das hat die Mannschaft dann auch teilweise auf dem Platz gezeigt. Man bekommt gegen eine absolute Topmannschaft normal nicht so viele Chancen. Wir hatten vier, da muss man dann auch eine verwerten. Gegen Dänemark hatten wir nicht so viele klare Torchancen, so ehrlich muss man sein. Heute war das schon besser. Wir waren gut positioniert in der Box. Wir werden weiter an der Offensive arbeiten. Ich bin aber voll überzeugt, dass wir im Plan sind und in den nächsten Spielen auch wieder Tore erzielen werden. Daniel (Bachmann) hat seine Chance genutzt. Wir haben ihm die Chance gegeben, sich zu zeigen. Das hat er verdient. Wir haben auf der Torwart-Position aber auch unseren klaren Plan. Den ziehen wir bis zum Ende durch."

Daniel Bachmann (ÖFB-Torhüter): "Als Mannschaft haben wir eine sehr gute Leistung gebracht. Das war sicher ein Step-up von den Spielen im März. Persönlich bin ich auch zufrieden mit dem Debüt. Ich hätte gerne zu Null gespielt, aber im Fußball läuft es nicht immer so. Ich brauche hier keine Werbung für mich selbst zu machen, ich brauche nur meine Leistung auf dem Platz bringen. Ich hoffe, dass ich mich da heute empfehlen konnte, und werde im Training weiter Gas geben. Die Aktion gegen Kane schaut zwar Hochrisiko aus, ich glaube aber, dass ich alles unter Kontrolle gehabt habe."

Aleksandar Dragovic (ÖFB-Verteidiger): "Ich glaube, am Ende hätten wir uns ein Unentscheiden verdient mit den zwei 100-prozentigen Chancen. Bachmann hat uns im Spiel gehalten in der ersten Hälfte mit einer Weltklasse-Parade. Von dem her können wir viel Positives aus diesem Spiel mitnehmen. Wir haben jetzt in zwei Spielen null Tore gemacht gegen Dänemark und England. Wenn wir vorne unsere Tore machen und hinten keine bekommen, kann etwas Großes entstehen."

Sasa Kalajdzic (ÖFB-Stürmer): "Im Spiel hat es sich sehr hart angefühlt (ein Check gegen ihn im Strafraum nach wenigen Minuten/Anm.). Der Schiedsrichter hat es nicht gepfiffen, daher hab ich mir gedacht, es war vielleicht englische Härte. Im Endeffekt ist es scheißegal. Wir hätten die Chancen, die wir hatten, nutzen können. Beim Tor hätten wir uns besser anstellen können, auch ich. Den Ball darfst du da nicht verlieren in der Vorwärtsbewegung. Ich finde, es wäre so eine klassische X-Partie gewesen. Es war ein bisschen mehr drinnen als die Niederlage. Ich fand es grundsätzlich okay, wir haben eine Reihe von Chancen vorgefunden. Da müssen wir halt kälter werden. Gegen so einen Gegner musst du versuchen, jeden kleinsten Fehler auszunutzen."

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