Dieses Turnier verspricht eine Millionenshow
LONDON. Zahlen und Fakten zur Frauenfußball-Europameisterschaft: Die Buchmacher favorisieren das spanische Team.
Langsam, aber sicher steigt die Anspannung. Übermorgen (21 Uhr, ORF 1) öffnet sich für Österreichs Frauen-Nationalteam im mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Old-Trafford-Stadion von Manchester die "Erlebniswelt" Fußball-Europameisterschaft 2022. Gastgeber und Auftaktgegner England fühlt sich als Mutterland des Fußballs verpflichtet, ein Turnier der Superlative auf den Rasen zu zaubern. Die nackten Zahlen versprechen eine Millionenshow.
- 250 Millionen Zuschauer in 195 Ländern sollen via TV und Streamingdienste Augenzeugen bei den insgesamt 31 Matches von Mittwoch bis 31. Juli werden. Das wäre in etwa eine Verdoppelung der Aufmerksamkeit im Vergleich zur Endrunde 2017 in den Niederlanden.
- 63,5 Millionen Euro beträgt die Wertschöpfung in den acht Ausrichterstädten, wo 96.000 Fußball-Touristen aus 95 Ländern erwartet werden. 700.000 Tickets gingen in den Verkauf, die UEFA rechnet mit 480.000 Fans in den Stadien. London ist der "Hotspot" mit der Arena in Brentford und dem legendären Wembley-Stadion, das sich für das Finale (mit 90.000 Besuchern) herausputzen wird. Die kleinste Bühne ist das Manchester City Academy Stadion für 7000 Zuschauer. Österreichs Frauen bekommen ein Upgrade – mit drei Gruppenmatches in Stadien englischer Premier-League-Klubs. Nach der Ouvertüre in Old Trafford geht’s am Montag (18 Uhr) im 32.505 Fans Platz bietenden St. Mary’s Stadium von Southampton gegen Nordirland. Das vielleicht entscheidende Duell um einen Viertelfinalplatz mit Norwegen steigt am 15. Juli (21 Uhr) im Brighton Community Stadium (Kapazität: 30.750 Personen).
- 1,4 Millionen Mädchen und Frauen kicken – laut einem Bericht aus dem Jahr 2019 – in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Fußballunion. Bei den Burschen und Männern sind es 14,2 Millionen. In Österreich gibt es 11.250 Fußballerinnen, nur 250 der 2200 Vereine stellen Frauenteams.
- 4,5:1 Quote: Für die Buchmacher ist Spaniens Team um die Weltfußballerin Alexia Putellas (FC Barcelona), die mehr als 1,6 Millionen Follower auf Instagram hat, Titelkandidat Nummer eins. Dahinter folgen England (5,5:1), Frankreich (6,25:1) und die Niederlande (7:1), die 2017 triumphiert haben. Österreich taucht im Ranking der Wettanbieter unter 16 Teams an elfter Stelle auf. Wer einen Euro auf Viktoria Schnaderbeck & Co. setzt, bekommt im Erfolgsfall bis zu 75. Es würde sich also definitiv lohnen. Krassester Außenseiter ist ÖFB-Gruppengegner Nordirland (251:1). Die Portugiesinnen, denen das EURO-Ticket der ausgeschlossenen Russinnen in den Schoß gefallen ist, stehen auch nicht unbedingt hoch im Kurs (150:1).
- 13 Schiedsrichterinnen, 25 Assistentinnen, 15 Video-Referees und zwei unterstützende Offizielle wurden für den reibungslosen Ablauf der Spiele nominiert. Darunter ist mit Sara Telek auch eine Österreicherin. Die 33-Jährige aus Dreistetten (Wiener Neustadt-Land) wird wie schon im Champions-League-Finale der Frauen 2021 an der Linie im Einsatz sein.
Der Spielplan
1984 fand die erste Frauenfußball-Europameisterschaft mit nur vier Teams statt. Schweden sicherte sich den Premierentitel, Deutschland ist mit acht von zwölf möglichen Trophäen die unumstrittene Nummer eins in der ewigen Bestenliste. Als amtierende Champions treten die Niederlande an, die 2017 ihr Heimturnier mit einem 4:2-Finalsieg über Dänemark vor 28.182 Zuschauern in Enschede gekrönt haben. England wird von Mittwoch bis 31. Juli zum zweiten Mal nach 2005 Gastgeber einer Endrunde sein.
Bildergalerie: Das sind unsere ÖFB-Teamspielerinnen
Galerie ansehenGruppe A
England Nr. 8 der Welt
Norwegen 11
Österreich 21
Nordirland 47
Mittwoch, 6. Juli, 21 Uhr:
England – Österreich
Manchester, Old Trafford
Donnerstag, 7. Juli, 21 Uhr:
Norwegen – Nordirland
Southampton
Montag, 11. Juli, 18 Uhr:
Österreich – Nordirland
Southampton
Montag, 11. Juli, 21 Uhr:
England – Norwegen
Brighton & Hove
Freitag, 15. Juli, 21 Uhr:
Österreich – Norwegen
Brighton & Hove
Freitag, 15. Juli, 21 Uhr:
Nordirland – England
Southampton
Gruppe B
Deutschland Nr. 5 der Welt
Spanien 7
Dänemark 15
Finnland 29
Freitag, 8. Juli, 18 Uhr:
Spanien – Finnland
Milton Keynes
Freitag, 8. Juli, 21 Uhr:
Deutschland – Dänemark
Brentford
Dienstag, 12. Juli, 18 Uhr:
Dänemark – Finnland
Milton Keynes
Dienstag, 12. Juli, 21 Uhr:
Deutschland – Spanien
Brentford
Samstag, 16. Juli, 21 Uhr:
Finnland – Deutschland
Milton Keynes
Samstag, 16. Juli, 21 Uhr:
Dänemark – Spanien
Brentford
Gruppe C
Schweden Nr. 2 der Welt
Niederlande 5
Schweiz 20
Portugal 30
Samstag, 9. Juli, 18 Uhr:
Portugal – Schweiz
Wigan & Leigh
Samstag, 9. Juli, 21 Uhr:
Niederlande – Schweden
Sheffield
Mittwoch, 13. Juli, 18 Uhr:
Schweden – Schweiz
Sheffield
Mittwoch, 13. Juli, 21 Uhr:
Niederlande – Portugal
Wigan & Leigh
Sonntag, 17. Juli, 18 Uhr:
Schweiz – Niederlande
Sheffield
Sonntag, 17. Juli, 18 Uhr:
Schweden – Portugal
Wigan & Leigh
Gruppe D
Frankreich Nr. 3 der Welt
Italien 14
Island 17
Belgien 19
Sonntag, 10. Juli, 18 Uhr:
Belgien – Island
Manchester
Sonntag, 10. Juli, 21 Uhr:
Frankreich – Italien
Rotherham
Donnerstag, 14. Juli, 18 Uhr:
Italien – Island
Manchester
Donnerstag, 14. Juli, 21 Uhr:
Frankreich – Belgien
Rotherham
Montag, 18. Juli, 21 Uhr:
Island – Frankreich
Rotherham
Montag, 18. Juli, 21 Uhr:
Italien – Belgien
Manchester
Vom Viertelfinale bis zum Endspiel im Wembleystadion
Viertelfinale
Mittwoch, 20. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Gruppe A – Zweite Gruppe B Brighton & Hove
Donnerstag, 21. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Gruppe B – Zweite Gruppe A Brentford
Freitag, 22. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Gruppe C – Zweite Gruppe D Wigan & Leigh
Samstag, 23. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Gruppe D – Zweite Gruppe C Rotherham
Semifinale
Dienstag, 26. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Viertelfinale I – Siegerinnen Viertelfinale III Sheffield
Mittwoch, 27. Juli, 21 Uhr:
Siegerinnen Viertelfinale II – Siegerinnen Viertelfinale IV M. Keynes
Finale
Sonntag, 31. Juli, 18 Uhr: London, Wembley-Stadion