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Sebastian Prödl: "Foda hat sich extrem weiterentwickelt"

Von Harald Bartl aus Luxemburg, 29. März 2018, 10:12 Uhr
"Erste Schritte waren vielversprechend"
Sebastian Prödl hat sich in den Testspielen als Abwehr-Chef profilieren können. Bild: GEPA pictures

Interview: ÖFB-Teamspieler Sebastian Prödl über seine Rolle als Führungsspieler, die Entwicklung von Teamchef Franco Foda und die wiederentfachte Euphorie

Sebastian Prödl ist einer der ganz großen Gewinner der neuen Teamchef-Ära von Franco Foda. Der 30-jährige, hochintelligente Innenverteidiger des FC Watford in der englischen Premier League war im österreichischen Fußball-Nationalteam als Persönlichkeit auch schon in der Vergangenheit ein echter Führungsspieler. Jetzt ist er aber auch aus der Startelf nicht mehr wegzudenken.

 

OÖNachrichten: Gratulation zum herrlichen 60-Meter-Assist beim 1:0 von Marko Arnautovic.

Sebastian Prödl: Danke. Aber der Pass ist nur dann gut, wenn ihn der Stürmer verwertet. Deshalb geht das Kompliment an ihn. Marko ist gut gestartet, hat gesehen, dass die Abwehr hoch steht und diese Pässe zulässt. Der Rest war gutes Timing und ein guter Laufweg.

Wie ordnen Sie diesen 4:0-Sieg über Luxemburg ein?

Geteilt. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir zu statisch, haben den Gegner mit leichten Fehlern wieder aufgebaut. Da gibt es einiges anzukreiden. Die zweite Halbzeit hat dann gepasst.

Wie lautet Ihr Fazit des zweiten Teamlehrgangs?

Es war eine harte Trainingswoche, wir haben die eine oder andere Taktik einstudiert und haben das Konzept gegen Slowenien gut hingebracht. Jetzt haben wir gegen Luxemburg wieder mit einem anderen System gespielt und auch im Spiel variiert. Die ersten Schritte waren vielversprechend.

In welchem Stadium befindet sich das Nationalteam unter Franco Foda jetzt?

Wir sind noch immer in der Findungsphase. Es waren nur zwei Lehrgänge. Die Siege sind schön, aber wir möchten uns auch etwas erspielen, um in der nächsten Qualifikation eine richtige Chance zu haben. Wichtig war, dass wir wieder eine Euphorie entfacht haben. Man wird erst gegen Russland, Deutschland und Brasilien sehen, wo wir wirklich stehen.

Sie haben schon vor zehn Jahren mit Franco Foda als Trainer beim SK Sturm Graz gespielt. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Natürlich kennen wir uns von früher, aber die zehn Jahre seit unserer gemeinsamen Zeit bei Sturm Graz sind doch ein sehr langer Zeitraum. Er hat sich extrem weiterentwickelt, hat neue Ansichten im Gegensatz zu damals. Wir haben drei, fast vier Systeme gespielt in diesen zwei Partien. Wir wollen gemeinsam variabler und flexibler werden.

Man merkt, dass Sie im aktuellen Umbau eine zentrale Rolle spielen. Sie haben ja auch nach der Auswechslung von Julian Baumgartlinger die Kapitänsschleife übernommen.

Ich habe immer versucht, Verantwortung zu übernehmen. Auch in der Zeit, als ich nicht immer auf dem Platz war. Dass ich die Rolle mit 65 absolvierten Länderspielen ausfüllen kann, habe ich in der Vergangenheit bewiesen. Ich fühle mich in dieser Rolle wohl. Das hat nichts mit Alter oder Länderspielen zu tun, sondern mit Reife.

Wie würden Sie die Rolle als Führungsspieler im Nationalteam definieren?

Es geht darum, dass man Charaktere formt. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, was die Anzahl der Länderspiele betrifft. Vier, fünf Spieler haben mehr als 50 Länderspiele, der Rest ist bei 15 bis 20. Das heißt, wir müssen Erfahrungen teilen, wir müssen vorangehen, dürfen nicht lockerlassen. Spieler, die neu dazukommen, müssen einen Leitfaden bekommen. Es ist wichtig, dass man jeden wachhält, jedem klarmacht, worum es hier geht. Das Ziel muss sein, junge Spieler so zu führen, dass sie selbst mit der Zeit eine tragende Rolle ausfüllen können.

Zur Person

Der Steirer Sebastian Prödl (30) debütierte am 9. Dezember 2006 bei Sturm Graz in der Bundesliga. 2008 wechselte er zu Werder Bremen, seit 2015 spielt er in der englischen Premier League in Watford. Der Innenverteidiger hat inzwischen 65 Länderspiele für Österreich bestritten.

 

Foda-Lob für Arnautovic: "Ein herzensguter Mensch"
Zufrieden: Franco Foda Bild: APA/GEORG HOCHMUTH

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Sichtlich zufrieden zog ÖFB-Teamchef Franco Foda gestern in Wien Bilanz nach den beiden Testspielen gegen Slowenien (3:0) und Luxemburg (4:0). „Unser Ziel war, eine gewisse Euphorie zu entwickeln, das ist der Mannschaft gelungen“, sagte er am Tag nach dem Sieg im Großfürstentum. Dass jetzt die Bäume nicht in den Himmel wachsen, wusste er aber auch.

Trotz der beiden Erfolge ortete Foda Verbesserungspotenzial. „Man darf nie den Fehler machen zu glauben, dass jetzt alles von alleine geht. Ich bin der Überzeugung, dass die Mannschaft fähig ist, sich noch zu steigern.“ Sowohl gegen Slowenien als auch in Luxemburg habe es Phasen gegeben, mit denen der 51-Jährige nicht zufrieden war. Da habe sein Team einfach zu langsam gespielt. Die nächsten Gegner der Österreicher dürften so eine lockere Gangart hart bestrafen. Die nächsten Sparringpartner der ÖFB-Elf sind mit WM-Gastgeber Russland (30. Mai in Innsbruck), Weltmeister Deutschland (2. Juni in Klagenfurt) und Brasilien (10. Juni in Wien) ganz andere Kaliber als Slowenien oder Luxemburg. Foda: „Es warten große Herausforderungen. Da werden wir wirklich an unsere Schmerzgrenze gehen müssen.“

„Großer Schritt nach vorne“

Ein Thema bei der Länderspiel-Nachlese war Marko Arnautovic, der in beiden Spielen eine Schlüsselrolle spielte und in Luxemburg mit seinem schnellen Führungstor das Team auf die Siegerstraße brachte. Foda machte dem ehemaligen Problem-Boy Komplimente. „Er ist ein herzensguter Mensch, der im Spiel auch sehr viel Verantwortung übernimmt“, sagte der Deutsche über den West-Ham-Stürmer. Arnautovic sitzt mittlerweile im Spielerrat des ÖFB-Teams, auch in der Defensive habe er „einen großen Schritt nach vorne“ gemacht. Foda: „Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft.“

Lob gab es auch für Sebastian Prödl, Julian Baumgartlinger und Valentino Lazaro, die wie Arnautovic in beiden Testspielen von Beginn an dabei gewesen sind. „Sie haben der Mannschaft Stabilität gegeben.“ In den nächsten Wochen wird Foda nicht auf der Trainerbank, sondern auf den Tribünen sitzen, um seine Spieler zu beobachten. Die nächste Teamzusammenkunft erfolgt erst Ende Mai.

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