Schöttel-Bestellung: Kritikwürdiger Stil

Von (haba)   13.Oktober 2017

Dass Peter Schöttel am Samstag ohne Konzept und im Schnell-Durchlauf als neuer Sportdirektor des Österreichischen Fußballbundes durchgewunken wurde, ist kein Geheimnis. Jetzt bestätigt mit dem Steirer Wolfgang Bartosch auch der erste Landespräsident, dass er mit dem Stil der Bestellung nicht zufrieden war. "Das war nicht optimal und durchaus kritikwürdig", sagte Bartosch im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".

So wie Bartosch hatten auch der Kärntner Klaus Mitterdorfer, der Vorarlberger Horst Lumper, ÖFB-Präsident Leo Windtner und Oberösterreichs Verbandspräsident Gerhard Götschhofer gegen die Express-Bestellung von Schöttel gestimmt.

Götschhofer will sich an der Diskussion nicht beteiligen. "Es hat am vergangenen Samstag klare Abmachungen gegeben, an die ich mich halte. Es ist besser, sich jetzt herauszunehmen. Wir haben mit Leo Windtner einen Präsidenten, der im Namen der Landespräsidenten spricht. Das respektiere ich."

Zur desaströsen ÖFB-Außendarstellung will er ebenfalls nicht Stellung nehmen. "Es ist ohnehin schon zu viel gesagt. Es bringt nichts, wenn ich mich jetzt auch noch zu Wort melde."

Bundesliga-Rolle weiter offen

Gesucht wird weiterhin nach dem Grund, warum die Stimmberechtigten der Bundesliga bei der raschen Schöttel-Wahl ihren Sanktus gegeben haben. Eine Möglichkeit sind offene Versprechen, nachdem der ÖFB vor einigen Monaten die rasch durchgezogene Bundesliga-Reform mitgetragen hat – und jetzt eventuell einen Gegengefallen erwartet hat. Austria-Vorstand Markus Kraetschmer: "Schöttel hat schon sehr klar sein Arbeitsprogramm und Schwerpunkte in einzelnen Teilbereichen dargelegt."

Bei der offiziellen Präsentation Schöttels vor Medienvertretern war dies dann freilich nicht der Fall.