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Franco Foda: "Salzburg wird euphorisiert spielen"

Von Christoph Kotanko, 03. Mai 2018, 00:04 Uhr
Franco Foda: "Salzburg wird euphorisiert spielen"
Zielstrebig und erfolgsorientiert: Franco Foda beim Gespräch mit den Bundesländer-Zeitungen Bild: OÖN/Möstl

GRAZ. Der ÖFB-Teamchef über die Salzburger Aufstiegschance, die nächsten Länderspiele und den "Superjungen" Alaba.

Beim Treffen der Chefredakteure der Bundesländerzeitungen (Vorarlberger Nachrichten, Tiroler Tageszeitung, Salzburger Nachrichten, Kleine Zeitung, Presse und OÖNachrichten) in der Nähe von Graz war gestern ÖFB-Teamchef Franco Foda ein gefragter Mann. Für die OÖN spielte Christoph Kotanko auf der Position der Fragesteller.

 

Herr Foda, wie beurteilen Sie diese gewaltige Saison der Salzburger?

Franco Foda: Um erfolgreich zu sein, müssen viele Parameter stimmen. Das ist im Moment bei Salzburg der Fall. Das fängt an beim Vorstand, geht über den Sportdirektor, Trainer bis zur Mannschaft. Man sieht einfach, dass die Mannschaft einen tollen Teamgeist hat. Sie sind körperlich topfit, der Trainer hat das Team absolut im Griff, sie spielen sehr variabel. Das ist kein Zufall, sondern das Produkt langjähriger Arbeit.

Sehen Sie für die Salzburger eine Chance, ins Finale zu kommen?

Fakt ist, dass man Salzburg alles zutrauen kann. Das haben sie in den letzten Spielen gezeigt. Es gibt einer Mannschaft Selbstvertrauen, wenn man schon einmal gespürt hat, dass man ein Spiel drehen kann, wie jetzt gegen Lazio Rom. Gut, die Ausgangsposition ist ein wenig schwieriger, weil nach dem 0:2 in Marseille das ominöse Auswärtstor fehlt, aber trotz allem traue ich ihnen zu, dass sie auch ins Endspiel kommen. Salzburg wird euphorisiert spielen, das Publikum steht voll dahinter.

Welche Erwartungen haben Sie für die kommenden Länderspiele gegen die Weltklassegegner?

Also, wir freuen uns einmal auf diese Testspiele. Wir spielen gegen die besten Mannschaften der Welt, Deutschland ist aktueller Weltmeister, Brasilien hat die meisten Turniere gewonnen und Russland ist der Gastgeber. Was die Aufgabe schwieriger macht, ist die Konstellation in der Vorbereitung. Die Meisterschaften gehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu Ende. Da müssen wir eine gute Strategie entwickeln.

Welche Aufgabe ist die größte Herausforderung?

Alle. Es war auch eine Herausforderung, in Luxemburg zu gewinnen. Aber wir sind ebenso in der Lage, gegen diese Mannschaften zu bestehen. Das wollen wir auch und wir wollen mutig sein.

Was heißt Mut?

Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Wir wissen, was Brasilien und Deutschland für Qualitäten haben. Aber wir wollen auch zeigen, was wir können, wir wollen entschlossen auftreten.

Was bedeutet es für Sie, gegen Ihr Herkunftsland anzutreten.

In Brasilien habe ich mein erstes Länderspiel gemacht. Für Deutschland habe ich selbst zwei Länderspiele absolviert. Jogi Löw war einmal mein Trainer in Stuttgart. Und gegen den russischen Teamchef Tschertschessow habe ich selbst noch gespielt. Das sind schon Besonderheiten.

Was kann das Nationalteam von Salzburg lernen?

Was Salzburg richtig gut macht, ist, wie sie diesen Spagat hinkriegen zwischen den großen Spielen und dem Alltag, wo sie dann vor 2000, 3000 Zuschauern antreten müssen. Trotzdem sind sie voll konzentriert, fokussiert und gewinnen ihre Spiele. Es kam kein Einbruch. Das kann man mitnehmen.

90 Prozent Ihrer Spieler sind im Ausland aktiv. Ist das ein Problem, dass im eigenen Land nur sehr wenige teamreif sind?

Die Liga wird schlechter gemacht, als sie ist. Man sieht, dass sich Spieler, die in Österreich funktionieren, auch im Ausland durchsetzen. Das spricht für die Liga. Jeder muss ja das Ziel haben, in einer der großen Ligen zu spielen.

Der deutsche Weltmeister Mertesacker hat kürzlich gesagt, der Druck im Fußball werde immer größer, Leute zerbrechen. Wie sehen Sie dieses Thema?

Druck ist natürlich da. Jeder geht damit anders um. Deshalb ist es für einen Trainer extrem wichtig heute, nicht nur eine Spielidee zu haben, sondern auch eine Philosophie, wie Menschen zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein. Soziale Kompetenz spielt eine große Rolle. Du musst den Spielern Hemmungen nehmen, vielleicht auch den Druck. Zum Fußball gehören Siege, aber auch Niederlagen. Ein Trainer musst es schaffen, an die Spieler heranzukommen.

Wie ist es Ihnen gelungen, dem David Alaba seine neue Rolle schmackhaft zu machen?

Der David ist ein Superjunge. Ich bin persönlich zu ihm gefahren und er hat mir erklärt, wie gern er für Österreich spielt. Ich habe ihm meine Ideen erklärt und ich glaube, dass er im ersten Spiel alles sehr gut umgesetzt hat. Aber er kann mehrere Positionen gut besetzen, er hat viele Optionen.

Dulden Sie Star-Ruhm innerhalb der Mannschaft?

Nun, es bilden sich immer Hierarchien. Eigenheiten muss man einem lassen. Aber es gibt im Nationalteam Regeln, jedoch innerhalb dieser müssen sie sich auch frei bewegen können. Ich will ja, dass die Spieler auch auf dem Platz Freiheiten haben, um dort ihre Kreativität ausleben zu können. Marko Arnautovic ist auch ein intuitiver Spieler, der Dinge macht, mit denen keiner rechnet. Das macht ihn stark und diese Spieler liebe ich.

Sind Sie der kumpelhafte Trainer-Typ oder der seriöse Vorgesetzte?

Alles. Ein Trainer muss unberechenbar sein. Die Spieler dürfen nie wissen, was kommt. Es hängt sehr von der jeweiligen Situation ab.

Sie haben italienische und deutsche Wurzeln, leben aber schon sehr lange in Österreich. Wer sind Sie?

Ich glaube, ich habe von allem etwas. Durch meine Zeit in Österreich bin ich wohl gelassener geworden in vielen Situationen.

Als etwas typisch Deutsches gilt die Siegermentalität. Wie sehr ist es möglich, den Österreichern eine solche beizubringen?

Ich habe immer klare Ziele und ich glaube, dass du intern die Ziele auch klar formulieren musst.

Was ist Ihr Ziel?

Ich will versuchen, in der Nations League zu gewinnen und dass wir uns für die EM und WM qualifizieren. Ich will auch die nächsten Spiele gewinnen, egal, wie groß der Gegner ist. Der Glaube ist wichtig.

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