1:0 – Joker-Tor rettete Österreich gegen Slowenien
KLAGENFURT. Es geht ja doch! Österreichs Fußball-Nationalelf hat am Freitag gegen Slowenien den so wichtigen ersten Pflichtsieg in der EM-Qualifikation erkämpft.
Beim 1:0 (0:0) über Slowenien musste das Team von Trainer Franco Foda jedoch lange zittern. Guido Burgstaller erlöste die ÖFB-Auswahl nur drei Minuten nach seiner Einwechslung mit dem Goldtor (74.).
Ein Treffer, der zum Spiel passte. Wenn man schon so viele Top-Chancen vergibt, dann muss es eben irgendwie aus einem Abstauber klappen. Erst hatte Sloweniens überragender Torhüter Jan Oblak den Schuss von Marko Arnautovic noch abwehren können, den Nachschuss drückte "Joker" Burgstaller aus kurzer Distanz über die Linie.
Der Sieg war für das ÖFB-Team überlebenswichtig. Schließlich hatten auch Polen und Israel mit Siegen vorgelegt, und liegen sechs beziehungsweise vier Punkte vor Österreich.
In Klagenfurt entschied sich ÖFB-Teamchef Franco Foda teils freiwillig, teils gezwungenermaßen zu Umstellungen. Aus dem 3-4-2-1 vom Israel-Länderspiel wurde ein 4-2-3-1.
Die Einsätze von Stefan Lainer und David Alaba (für Maximilian Wöber und Peter Zulj) hatte man erwarten können. Der dritte Wechsel erfolgte unerwartet: Julian Baumgartlinger tauschte seinen Platz auf dem Spielfeld mit jenem im Klagenfurter Krankenhaus. Eine Entzündung im Sprunggelenk macht auch einen Einsatz am Montag in Nordmazedonien unmöglich. Konrad Laimer kam so unverhofft zu seinem Länderspiel-Debüt – und machte seine Sache ausgezeichnet. Insgesamt standen sieben Spieler in der Startelf, die entweder bei Salzburg spielen oder gespielt haben.
Österreichs Team hielt das Versprechen von Teamchef Franco Foda ein. Der Auftritt gegen völlig defensiv eingestellte Slowenen war von der ersten Minute an aggressiv und couragiert. David Alaba, diesmal im linken Mittelfeld aufgeboten, legte die beiden größten Chancen in der ersten Halbzeit auf. Erst vergab Marko Arnautovic (12.), im zweiten Anlauf hätte Marcel Sabitzer völlig freistehend per Kopf treffen müssen, doch Sloweniens Torhüter Jan Oblak konnte den Ball noch an die Stange lenken (25.). Österreichs Angriffsbemühungen blieben unbelohnt.
Sabitzers Handbewegung
Nach der Pause war von Österreichs Team weniger zu sehen. Die Nervosität wurde von Minute zu Minute größer. Bezeichnend: Die nennenswerteste Aktion bis zum 1:0 spielte sich rund um einen Wechsel ab. Als Marcel Sabitzer dem späteren Torschützen Burgstaller Platz machen musste, wollte der Leipzig-Legionär nicht mit Franco Foda abklatschen. Stattdessen stieß er die Hand des Teamchefs weg. Sabitzer war auf der Bank noch gar nicht abgekühlt, da war Burgstaller schon heißgelaufen und hielt Österreich mit seinem Tor im EM-Rennen.
"Es war heute wichtig, dass wir ruhig bleiben und weiter an uns glauben. Bei der Chancenverwertung müssen wir noch besser werden", sagt Arnautovic nach dem Schlusspfiff. Sein Ausblick auf das Spiel am Montag in Nordmazedonien: "Es wird nicht leicht werden, wir müssen einfach an uns glauben."
Altstar Goran Pandev führt die jungen Wilden
Schon am Montag geht es für Österreichs Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation mit dem Auswärtsspiel gegen Nordmazedonien weiter (20.45 Uhr, ORF eins). Es ist das vierte Spiel unter dem neuen Namen.
Von der UEFA wird die Mannschaft in der EM-Qualifikation offiziell noch unter der früheren Bezeichnung "Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" geführt, weil die Umbenennung nach dem Namensstreit mit Griechenland erst am 12. Februar erfolgte, also lange nach der Auslosung der Qualifikationsgruppen.
Unumstrittener Star ist Rekordteamspieler und -torschütze Goran Pandev: Der inzwischen 35-Jährige gewann mit Inter Mailand 2010 die Champions League und spielte danach für Lazio Rom und Neapel in der Serie A. Eine Saison stürmte er für Galatasaray Istanbul, ehe ihn der FC Genua 2015 wieder nach Italien zurückholte. In der abgelaufenen Saison erzielte er bei 26 Einsätzen vier Tore. Seine Macht im Nationalteam spielte Pandev 2009 aus: Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Teamchef Srecko Katanec trat der Trainer zurück.
In großen Fußstapfen
Zwei der größten Talente im Kader des aktuellen Teamchefs Igor Angelovski laufen für Pandev im Mittelfeld und sind dessen Musterschüler: Enis Bardhi, 23 Jahre alt, ist bei Levante in Spanien ebenso Stammspieler wie Eljif Elmas bei Fenerbahçe Istanbul in der Türkei. Am 19-Jährigen waren Pandevs Ex-Klubs Neapel und Lazio Rom interessiert, das Rennen soll nun aber Atlético Madrid gemacht haben.
Im Heimspiel gegen Polen hielt sich Nordmazedonien am Freitag jedenfalls wacker. Beim 0:1 fehlte nicht viel zu einem Punktgewinn.
Herzog siegt weiter
Ungebremst auf der Siegerstraße unterwegs ist Andreas Herzog als Teamchef von Israel. Am Freitag feierte man einen 3:0-Auswärtssieg in Lettland. Eran Zahavi erzielte alle drei Tore für die Israelis, die in der EM-Qualifikation noch ungeschlagen sind. Gegen Österreich gab es ja einen 4:2-Heimsieg, über den sich neben Herzog auch Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner gefreut hat.
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Ja wirklich Slowenien a Negermannschaft, die letztn sechs Spiele unbesiegt, wirklich, die hätte te ma wegputzen müssen
Welch ein Kantersieg beim Heimspiel gegen Slowenien.
Was für eine grottige Leistung.
Eine Schande.
Schade für die 90 min.
Und dann wundert sich der Foda, weil sich die Fans vom Nationalteam abwenden?