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Auch in Salzburg fehlte dem LASK das Glück – 1:3

Von Günther Mayrhofer   15.Juni 2020

Wieder nichts! Vor vier Monaten hatte der LASK mit dem 3:2 in Salzburg die Tabellenführung übernommen, Sonntagabend kassierten die Athletiker an selber Stelle die erste Auswärtsniederlage dieser Saison – 1:3. Wieder war mehr möglich.

"Derzeit fehlt einfach das Quäntchen Glück", sagte Torschütze Marko Raguz nach der nächsten Enttäuschung. Dass die Moral nach den vielen Rückschlägen nicht gebrochen ist, zeigte der LASK nach der Pause. Mit dem 0:2-Rückstand traten die Athletiker die Flucht nach vorne an. Raguz erzielte den Anschlusstreffer (56.), in der 64. Minute bewahrte Aluminium Salzburg vor dem Ausgleich: Reinhold Ranftl schloss ab, Zlatko Junuzovic lenkte den Ball an die eigene Latte. Beim Befreiungsschlag traf Dominik Szoboszlai mit dem hohen Bein Klauss am Kopf – doch Schiedsrichter Walter Altmann sah kein gefährliches Spiel.

 

 

Es war der inzwischen sechste Stangen- oder Lattentreffer des LASK in den vier Partien der Meisterrunde. Torhüter Cican Stankovic drehte noch einen Weitschuss von Peter Michorl über die Latte (72.) – erst das 1:3 von Albert Vallci entschied die Partie (80.). Den 0:2-Rückstand hatte sich der LASK in den ersten elf Minuten eingefangen. Erneut spielten die Athletiker mit dem Pech Doppelpass: Beim 0:1 traf Mohamed Camara im Zweikampf an der Seitenlinie das Schienbein von Petar Filipovic, doch Altmann pfiff nicht. Enock Mwepu wollte eigentlich einen Querpass spielen, traf aber Holland, von dem der Ball in die Tiefe absprang. Szoboszlai spitzelte den Ball am herausstürmenden Torhüter Alexander Schlager vorbei (8.). Beim 0:2 bekam Szoboszlai am linken Flügel zu viel Zeit. In den Stanglpass rutschte Filipovic, der damit den Ball aber nur für Patson Daka zum erfolgreichen Abschluss bereitlegte (11.).

LASK mit mehr Schüssen als Salzburg

Salzburg hätte bis zur Pause die Führung ausbauen können. In der zweiten Hälfte spielte aber nur noch der LASK, der am Ende sogar mehr Schüsse abgegeben hatte, und trotzdem nach vier Partien in der Meisterrunde mit nur einem Punkt dasteht. Raguz: "Wir sind mental stark. Ich bin überzeugt, dass es in den kommenden Wochen bergauf geht."

Rapid hat hingegen das Glück auf seiner Seite: Die Wiener schlugen Wolfsberg 2:1. War es am vergangenen Mittwoch beim 1:0 gegen die Athletiker ein Geschenk von Philipp Wiesinger gewesen, half diesmal Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca mit: Das Siegtor von Maximilian Ullmann (87.) hätte nicht zählen dürfen, weil Kelvin Arase im Abseits stand - zum Spielbericht.

"Müssen weitermarschieren"

"Wir ziehen das jetzt durch", kündigte indes Salzburgs Zlatko Junuzovic an. Verfrühte Gratulationen wollte der Mittelfeldspieler allerdings nicht annehmen - ebensowenig wie sein Trainer Jesse Marsch. "Die drei Punkte waren extrem wichtig für unsere Reise zum Titel, aber es geht weiter. Wir müssen stark bleiben in unserer Mentalität und weitermarschieren", forderte der US-Amerikaner.

Seine Mannschaft stellte mit 90 erzielten Toren in den ersten 26 Runden einen neuen Rekord auf und holte aus den ersten fünf Pflichtspielen nach der Corona-Pause fünf Siege. "Die Jungs haben die Corona-Zeit sehr gut genützt, sind noch enger zusammengewachsen und haben extrem an ihrer Fitness gearbeitet", stellte Marsch fest. 

"Der Sieg war wichtig, weil wir wussten, dass der LASK sehr stark ist. Ich habe großen Respekt für diese Mannschaft und ihren Trainer." Großen Respekt verspürt Marsch auch für seinen aktuellen Topspieler Dominik Szoboszlai, der gegen den LASK mit einem Tor und zwei Assists glänzte. "Er ist so gut. Er hat fast die gleiche Entwicklung wie Haaland", sagte der Coach über den Ungar. Die nächsten Kostproben seines Könnens kann Szoboszlai in den Duellen mit dem WAC am Mittwoch und Sonntag abliefern.

Ismael ortet fehlendes Glück

Auf den LASK wartet ein Doppel gegen Sturm Graz - dann soll es endlich mit dem ersten Sieg in der Meistergruppe klappen. "Das Einzige, was uns noch fehlt, sind die Ergebnisse", meinte Trainer Valerien Ismael. Obwohl die Bilanz des LASK nach der Corona-Pause bei drei Niederlagen und einem Unentschieden steht, hält der Franzose weiterhin große Stücke auf seine Truppe. "Ich habe in den bisherigen vier Runden keine Mannschaft gesehen, die besser war als wir."

Die Misserfolgsserie sei vor allem auf Pech zurückzuführen. "Jetzt ist es wichtig, den Kopf hochzuhalten. Es fehlt im Moment einfach das Glück, das müssen wir erzwingen", erklärte Ismael. Dennoch übte der 44-Jährige auch Kritik, vor allem wegen der beiden Gegentore in den ersten elf Minuten. "Wir haben die Anfangsphase verpennt. Das ist umso ärgerlicher, weil wir darauf eingestellt waren, dass Salzburg wie die Feuerwehr startet."

Nun gelte es, gegen Sturm eine passende Reaktion zu zeigen, um das Ziel Europacup-Teilnahme noch zu erreichen. "Am Mittwoch geht es weiter, mit noch mehr Überzeugung, mit noch mehr Wut, mit noch mehr Entschlossenheit", meinte Ismael. Der LASK liegt derzeit an der vierten Stelle, einen Punkt hinter dem Dritten WAC und sieben Zähler hinter dem Zweiten Rapid.

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